Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen
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vor, aber man kann ihn in<br />
Gedanken am Leben teilhaben<br />
lassen. Die Wiedergewinnung<br />
der Welt, sie in<br />
der Trauer nicht zu verlieren,<br />
ist das Ziel des heutigen<br />
Trauerprozesses.<br />
St. Patrokli, Soest<br />
Auch <strong>Hospizbewegung</strong>en<br />
helfen zur Findung neuer<br />
Rituale, die es den Angehörigen<br />
ermöglichen, besser<br />
mit dem Schicksalsschlag<br />
Tod zurechtzukommen. Sie<br />
begleiten die Angehörigen<br />
in der Trauer, lassen sie<br />
nicht alleine.<br />
Vielen Hinterbliebenen<br />
hilft ein Platz in der Wohnung<br />
mit einem Bild der/s<br />
Verstorbenen. Dort kann<br />
man auch Blumen oder<br />
eine Kerze hinstellen. Kürzlich<br />
hat mir jemand von<br />
einem schönen Ritual erzählt.<br />
Die Enkelin hatte<br />
ihrem Opa einen rührenden<br />
Abschiedsbrief geschrieben,<br />
den sie bei der Trauerfeier<br />
vorlas. Danach wurde er<br />
verbrannt und über den Sarg<br />
gestreut. Eine wunderschöne<br />
Art des Abschieds.<br />
Das Schreiben eines Abschiedsbriefes<br />
ist auch eine<br />
gute Möglichkeit zur Verarbeitung<br />
der Trauer. Der Hinterbliebene<br />
kann sein ganzes<br />
gemeinsames Leben Revue<br />
passieren lassen, mit allen<br />
guten und nicht so guten<br />
Momenten. Er kann sich im<br />
wahrsten Sinne des Wortes<br />
eine Last von der Seele<br />
schreiben. An einem guten<br />
Ort verwahrt, kann dieses<br />
Schreiben immer wieder<br />
Trost spenden.<br />
Quellen:<br />
H.-P. Hasenfrantz – Die religiöse<br />
Welt der Germanen<br />
Gunther Stephenson – Leben und<br />
Tod in den Religionen<br />
Antja Krumrey – Sterberituale und<br />
Todeszeremonien<br />
C.G. Jung – Der Weg ins Jenseits<br />
Gerlinde Marzi<br />
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