Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen
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Vorwort<br />
Trauernde trösten – heutzutage ist das leider oft eine etwas<br />
heruntergekommene Floskel: "Herzliches Beileid" hilflos als<br />
leere Formel gestammelt, schulterklopfendes "Es wird schon<br />
wieder", um nur ja nicht in eigene Trauergefühle hineinzugleiten.<br />
Trauernde trösten – in der christlichen Tradition ist das ein<br />
"Werk der Barmherzigkeit", eine der wichtigsten menschlichen<br />
Tugenden. Wer einen Trauernden wirklich trösten will,<br />
muss sich bedingungslos in seine Nähe begeben, muss sich<br />
auf ihn einlassen, muss die Gefühle und Fragen des Trauernden<br />
und auch seine Hoffnungslosigkeit zulassen und sich<br />
die eigene Unsicherheit eingestehen. Trost ist keine Haltung<br />
von oben herab, Trost gelingt nur auf gleichem Niveau. Und<br />
Trösten ist keine milde Gabe, Trösten ist eher Arbeit und<br />
Opfer.<br />
Ich bin immer wieder erfreut, wir trostreich unsere ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre schwere<br />
Aufgabe erfüllen – in der Sterbebegleitung und auch in der<br />
Trauerbegleitung der Angehörigen. Deshalb begrüße ich es,<br />
dass die Arbeitsgruppe dieses <strong>Freundesbrief</strong>es das Thema<br />
Trauerbegleitung so intensiv bearbeitet hat. Den Autoren<br />
und dem Redaktionsteam sage ich herzlichen Dank und<br />
wünsche den Lesern eine besinnliche Lektüre.<br />
Heinz Josef Breuer<br />
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