Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen
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offener und ehrlicher Umgang<br />
mit den Kindern. Wenn<br />
der Opa stirbt, ist es wichtig,<br />
dem Kind auch mitzuteilen,<br />
dass der Opa jetzt tot ist, und<br />
ihm nicht zu sagen, er sei<br />
verreist oder würde schlafen.<br />
Dann bekommt das Kind<br />
vielleicht Angst vor dem Einschlafen<br />
oder weigert sich zu<br />
verreisen. Ich möchte hier<br />
noch einen prägnanten Satz<br />
der Sterbeforscherin Elisabeth<br />
Kübler-Ross zitieren.<br />
Sie hat über Kindertrauer<br />
gesagt „Kinder trauern mit<br />
einer Intensität, mit der viele<br />
Erwachsene nicht rechnen,<br />
die sie erschüttern würde,<br />
wüssten sie mehr darüber.<br />
Grab von Oma und. Enkel<br />
Melaten-Friedhof, Köln<br />
R.: Sollen Kinder mit zur<br />
Beerdigung genommen<br />
werden?<br />
M.v.D: Kinder sollen in jedem<br />
Fall gefragt werden, ob<br />
sie an der Beerdigung teilnehmen<br />
wollen. Wichtig ist<br />
dabei, den Kindern vorher<br />
genau zu erklären, was bei<br />
der Beerdigung passiert und<br />
wie diese abläuft. Man sollte<br />
dem Kind während der Beerdigung<br />
eine feste Bezugsperson<br />
an die Seite stellen,<br />
welche persönlich nicht zu<br />
stark betroffen ist, um auf<br />
die Bedürfnisse und Wünsche<br />
des Kindes eingehen<br />
zu können. Diese Person<br />
kann mit dem Kind auch<br />
zwischendurch hinausgehen<br />
oder Fragen beantworten.<br />
Eine solche Begleitperson<br />
kann z.B. auch eine ehrenamtliche<br />
Mitarbeiterin oder<br />
ein Mitarbeiter der <strong>Hospizbewegung</strong><br />
sein. Genauso<br />
sollte man aber auch akzeptieren,<br />
wenn ein Kind oder<br />
ein Jugendlicher nicht mit<br />
zur Beerdigung gehen will.<br />
Kinder wissen sehr genau,<br />
was gut für sie ist und was<br />
nicht.<br />
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