Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen
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Da wir bei unserer Arbeit auch immer wieder Familien mit<br />
Kindern begleiten und uns das Thema Kindertrauer nicht fremd<br />
ist, stellte unsere Koordinatorin Martina Rubarth einige Fragen<br />
an Frau Melanie van Dijk vom Kinderhospiz Regenbogenland<br />
in Düsseldorf.<br />
Trauer bei Kindern<br />
M. Rubarth (R.): Frau van<br />
Dijk, Sie arbeiten schon seit<br />
sieben Jahren im Kinderhospiz<br />
Regenbogenland als<br />
Kindertrauerbegleiterin.<br />
Was ist das Besondere an der<br />
Kindertrauer?<br />
M. van Dijk (M.v.D.):<br />
Kindertrauer ist häufig verborgen,<br />
unregelmäßig und<br />
plötzlich. Man muss geduldig<br />
und einfühlsam an die<br />
Kinder herantreten, um sie<br />
zu entdecken. Sie ist facettenreich.<br />
Kinder haben die<br />
Begabung, sich von ihrer<br />
Trauer ablenken zu lassen.<br />
So trauern sie fünf Minuten<br />
lang und dann spielen sie<br />
eine Stunde wieder völlig<br />
unbekümmert. Sie können<br />
sehr schnell umschalten, was<br />
uns Erwachsene manchmal<br />
irritiert. Man sollte den<br />
Kindern Möglichkeiten und<br />
Räume bieten, in denen sie<br />
trauern können.<br />
R.: Kinder trauern anders als<br />
Erwachsene und sie trauern<br />
in unterschiedlichem Alter<br />
auch verschieden?<br />
M.v.D.: Kinder trauern in<br />
unterschiedlichen Altersstufen<br />
ganz anders. Auch Kinder<br />
unter zwei Jahren zeigen<br />
ihre Trauer durch Weinen<br />
und Suchen nach dem Verstorbenen.<br />
Die Trauer entwickelt<br />
sich mit der Entwicklung<br />
des Kindes. Verliert z.B.<br />
ein Junge im Alter von zwei<br />
Jahren seinen Bruder, so<br />
verändert sich die Trauer im<br />
Laufe des Lebens, weil sich<br />
das Todesverständnis des<br />
trauernden Kindes verändert.<br />
Wichtig ist immer ein<br />
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