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Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen

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langt, dass wieder „alles in<br />

Ordnung ist“. Phrasen und<br />

„gut gemeinte“ Ratschläge<br />

erleichtern die Trauer nicht<br />

wirklich. „Es muss jetzt doch<br />

wieder gut sein“ – „Wer<br />

weiß, wofür es gut war“ –<br />

„Es war doch noch gar kein<br />

richtiges Kind“ (im Falle eines<br />

frühen Verlustes), sind<br />

nur einige Phrasen, mit denen<br />

die Eltern sich auseinandersetzen<br />

müssen.<br />

In unserer Gruppe wird<br />

Trauer nicht bewertet, egal,<br />

ob der Verlust am Anfang der<br />

Schwangerschaft oder zu einem<br />

späteren Zeitpunkt stattfand.<br />

Alle müssen sich von<br />

ihren Träumen, Zukunftsideen<br />

und Planungen verabschieden.<br />

Die Gruppe bietet die<br />

Ruhe und auch die Zeit, miteinander<br />

zu sprechen.<br />

Manchmal entwickeln sich<br />

auch engere Bindungen zwischen<br />

Paaren oder Müttern,<br />

und sie treffen sich dann auch<br />

außerhalb der Gruppe.<br />

R.: Welche Rolle haben Sie in<br />

der Gruppe, einmal als selbst<br />

betroffene Mutter und auch<br />

als Leiterin der Gruppe?<br />

28<br />

B.: Seit etwa zwei Jahren sehe<br />

ich mich eher als Moderatorin.<br />

Sicher geben mir die Gespräche<br />

sehr viel, aber eben<br />

weil ich auch Betroffene bin,<br />

kann ich immer noch fühlen,<br />

wie es den anderen geht. Meine<br />

Trauer habe ich durchlebt,<br />

mit allen Tiefen und aller Verzweiflung.<br />

Ich möchte nun<br />

eher für die anderen eine Anlaufstelle,<br />

Raum und die Möglichkeit<br />

zum Austausch bieten.<br />

R.: Wenn ich diese Gruppe<br />

besuchen möchte, wie fange<br />

ich das an? Ist ein Vorgespräch<br />

nötig?<br />

B.: Ja, ich führe grundsätzlich<br />

ein Vorgespräch. Der<br />

erste Kontakt geschieht über<br />

das Internet oder das Telefon.<br />

Dann lernen wir uns<br />

kennen, und ich frage dabei,<br />

was passiert ist. Gespräche<br />

in der Gruppe setzen eine<br />

gewisse Gruppenfähigkeit<br />

voraus und auch ein Vertrauen<br />

zu mir. Im Erstkontakt<br />

wird noch geklärt, was die<br />

Menschen brauchen. Manchmal<br />

sind Einzelgespräche<br />

notwendig, und manchmal<br />

empfehle ich auch eine Psychotherapie.

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