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Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen

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Bei den Beerdigungsinstituten<br />

hat in den letzten Jahren<br />

ein Umdenken stattgefunden.<br />

Manche binden die Angehörigen<br />

schon vor der Beerdigung<br />

in ihre Vorbereitungen<br />

dazu ein, animieren sie zu<br />

Grabbeigaben wie etwa kleinen<br />

Andenken, Abschiedsbriefen<br />

und Ähnlichem oder<br />

sogar zum Bemalen des Sarges.<br />

Und es gibt Bestatter,<br />

die ihre Arbeit auch auf die<br />

Trauerbegleitung ausweiten.<br />

Vielen Betroffenen wird der<br />

Tod erst mit dem Begräbnis<br />

bewusst. Die Rituale, den<br />

Toten vor der Beerdigung im<br />

Sarg noch einmal anzusehen,<br />

das Herablassen des Sarges in<br />

die Gruft und das Bewerfen<br />

mit Blumen und Erde unterstreichen<br />

die Endgültigkeit<br />

des Abschieds. Der Rückhalt<br />

der versammelten Gemeinschaft<br />

beim Gottesdienst und<br />

dem daran anschließenden<br />

„Leichenschmaus“ kann helfen,<br />

Gefühle auszulösen. Der<br />

Schockzustand kann durch<br />

die Begräbniszeremonie aufgelöst<br />

werden, und die Zeit<br />

der Trauer kann beginnen.<br />

34<br />

Das Begräbnis ist der öffentliche<br />

Ausdruck der Erklärung<br />

des Todes, der besonders<br />

den Hinterbliebenen,<br />

die den Tod nicht wahrhaben<br />

wollen, die Endgültigkeit vor<br />

Augen führt. Zur christlichen<br />

Bestattung gehören danach<br />

noch das Sechswochenamt<br />

und das Jahresgedächtnis für<br />

den Verstorbenen.<br />

Dass viele Trauerriten in der<br />

postindustriellen Gesellschaft<br />

verloren gingen, ist<br />

sehr schade, denn sie waren<br />

ein Auffangnetz für rastlose<br />

und untröstliche Trauernde.<br />

Es scheint zwar, dass die<br />

Welt ohne Trauerriten bunter<br />

geworden ist, ärmer geworden<br />

ist sie allemal.<br />

Heutzutage wünschen sich<br />

die Sterbenden oft fröhliche<br />

Musik und helle Kleidung<br />

bei ihrer Beerdigung. Auch<br />

die Trauerrituale ändern<br />

sich. Sprach man vor einigen<br />

Jahren noch davon, „die<br />

Trauer zu bewältigen“, wird<br />

heute davon gesprochen,<br />

“mit dem Verstorbenen im<br />

Herzen zu leben“. Das Leben<br />

ohne den Verstorbenen wird<br />

nicht mehr so sein wie zu-

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