Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen
Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen
Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
geht’s?“ oder vielleicht sogar<br />
die Straßenseite wechselt,<br />
wenn er mich kommen sieht.<br />
Nein, da ist ein Mensch, der<br />
mit mir geht, nach meiner<br />
Traurigkeit fragt, nicht aus<br />
Neugierde, sondern aus echter<br />
Anteilnahme, der mich<br />
reden lässt und mit mir<br />
schweigt, wenn die Trauer<br />
mich verstummen lässt. Ein<br />
Mensch ist da, der mich<br />
begleitet, der versteht, der<br />
zu wissen scheint. Vielleicht<br />
weil auch er Leid erfahren hat.<br />
Ich spüre, ich kann mich einlassen<br />
auf diesen Menschen,<br />
mich auf ihn verlassen.<br />
Nun ist es an mir zu sagen,<br />
bleibe bei mir, wie die Jünger<br />
es mit Jesus taten, bleibe<br />
bei mir, bitte bleibe bei mir,<br />
denn auch dieser Mensch<br />
braucht das Angenommensein,<br />
das Wissen, dass er<br />
willkommen ist und mir<br />
gut tut.<br />
In diesem Miteinander kann<br />
Nähe entstehen, Vertrauen<br />
wachsen. Und dann geschieht<br />
das Wunder, Liebe<br />
und Gemeinschaft werden<br />
zur Erfahrung, so dicht, dass<br />
spürbar wird: Gott ist in unserer<br />
Mitte. Er ist wirklich<br />
bei uns.<br />
Rabuni (der Auferstandene)<br />
Prof. Franz Gutmann<br />
Solche Augenblicke der Erfahrung<br />
– Gott ist bei uns –,<br />
dauern oft nicht sehr lange,<br />
wie auch in der Emmaus-<br />
Geschichte, wo Jesus wieder<br />
entschwand, aber sie geben<br />
Kraft und Zuversicht für<br />
unser Leben, und in dieser<br />
Kraft können wir wieder in<br />
unseren Alltag gehen, gestärkt<br />
durch das Brot. Brot<br />
bedeutet Leben. Wir teilen<br />
das Leben miteinander, indem<br />
wir Anteil nehmen aneinander,<br />
uns füreinander<br />
44