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Freundesbrief 2011 - Hospizbewegung Ratingen

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In der Zeit der Aufklärung<br />

verlor der Glaube an eine<br />

Auferstehung und das Jenseits<br />

an Bedeutung. Großer Wert<br />

wurde auf die äußerliche<br />

Schönheit beim Sterben und<br />

beim Begräbnis gelegt. In der<br />

Öffentlichkeit begann man,<br />

den Tod zu verschweigen. Der<br />

Verlust des Jenseitsglaubens<br />

hatte eine Hilflosigkeit zur<br />

Folge. Daraus resultierte ein<br />

Wandel im Umgang mit dem<br />

Sterben, dem Tod und den<br />

Trauernden. Die Rationalität<br />

siegte über das Gefühl.<br />

Da für Viele der Glaube keinen<br />

Halt mehr in der Trauer<br />

bieten konnte, musste die<br />

Trauer auf andere Art bewältigt<br />

werden. So wurde zum<br />

Beispiel das Tragen von<br />

schwarzer Trauerkleidung<br />

zeitlich begrenzt. Die Trauer<br />

sollte nur privat erfolgen.<br />

Beim Begräbnis hatte man<br />

emotional beherrscht zu sein.<br />

Die Gesellschaft nahm am<br />

Schmerz der Trauernden<br />

nicht teil.<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

ging mit dem Bau der<br />

ersten Leichenhallen die<br />

häusliche Aufbahrung immer<br />

mehr zurück. Sterben und<br />

Tod waren dem Bewusstsein<br />

der Gesellschaft, vor allem<br />

in den Städten, weitgehend<br />

entzogen. Das Zurechtmachen<br />

des Toten wird von<br />

Bestattungsunternehmen<br />

übernommen. Früher galten<br />

Haare waschen und Nägel<br />

schneiden als Trennungsrituale<br />

und wurden von den<br />

Angehörigen durchgeführt.<br />

Anubis, ägyptische Gottheit<br />

Auch heute ist es nach wie<br />

vor möglich, den Toten in<br />

der Wohnung aufzubahren.<br />

Die Beerdigungsinstitute<br />

übernehmen in der Regel die<br />

Formalitäten. Das geht auch,<br />

wenn ein Angehöriger im<br />

Krankenhaus gestorben ist.<br />

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