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21. und 22. Mai X. Internationale ... - Bundeskartellamt

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Die neuen Medien haben die Infrastruktur unserer Wirtschaft in kürzester Zeit<br />

gr<strong>und</strong>legend verändert. Aber nicht nur die Infrastruktur, auch die Struktur vieler<br />

Produkte <strong>und</strong> Leistungen <strong>und</strong> die Verhaltensweise der Akteure haben sich<br />

gewandelt. Trotzdem ist es ein Wandel innerhalb des Systems, eine Evolution<br />

<strong>und</strong> keine Revolution. Auch die Akteure der neuen Ökonomie brauchen für ihren<br />

Erfolg die bewährten Elemente unserer Wirtschaftsordnung wie Handelsfreiheit,<br />

unternehmerische Gestaltungsspielräume <strong>und</strong> einen funktionierenden<br />

Wettbewerb, der gepflegt <strong>und</strong> kontinuierlich weiterentwickelt werden muss. Nur<br />

dann können Regionen wie Berlin die Chancen der neuen Medien für die<br />

Stärkung des Wirtschaftsstandorts nutzen, wie es die Liberalisierung der<br />

Telekommunikationsmärkte gezeigt hat.<br />

Auch auf einem zweiten Feld ist Berlin in besonderer Weise abhängig von einem<br />

funktionierenden Wettbewerb. Das ist der Markt für Strom, aber auch Gas. Der<br />

Rahmen für Wettbewerb in der Stromwirtschaft ist geschaffen. Und doch haben<br />

gerade kürzlich die Kartellbehörden des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder in einem Bericht<br />

darauf hingewiesen, dass noch erhebliche Hindernisse bestehen. Der<br />

missbrauchs- <strong>und</strong> diskriminierungsfreie Zugang zu den Stromnetzen ist bis heute<br />

nicht gewährleistet. Behinderungen beim Markteintritt <strong>und</strong> hohe<br />

Nutzungsentgelte der örtlichen Netzbetreiber sind Beispiele, die den Wettbewerb<br />

behindern. Leidtragende sind Unternehmen wie Verbraucher, denen eine<br />

wirkliche Auswahl zwischen verschiedenen Angeboten verweigert wird.<br />

Verschiedene Lösungen des Problems werden diskutiert – bestimmt auch an den<br />

beiden vor Ihnen liegenden Konferenztagen. Ob zur Lösung gleich die<br />

Einrichtung einer neuen Regulierungsbehörde für den deutschen Markt<br />

notwendig ist, wie es aus Brüssel mit zum Teil guten Argumenten gefordert wird,<br />

bezweifele ich. Allein schon die Bündelung der Zuständigkeiten beim<br />

B<strong>und</strong>eskartellamt könnte eine entscheidende Verbesserung bedeuten. Die<br />

Auswirkungen der Wettbewerbsbehinderung durch lokale Netzbetreiber hat<br />

längst b<strong>und</strong>esweite Auswirkungen – <strong>und</strong> das Vorgehen der<br />

Landeskartellbehörden würde nur zu punktuellen Lösungen führen <strong>und</strong> zudem<br />

neue Wettbewerbsverzerrungen hervorrufen.<br />

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