Abrahams V/idder. Nur zwei dieser in Maraccis mit denen, die Dapp
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mischer Religionskriege. Das <strong>zwei</strong>te Gedicht, un<strong>mit</strong>telbar<br />
allf Berechtigte Mdnner folgend, ist Auserwählte Frauen. H:ier<br />
wird nun bezüglich der Frauen verkündet, daß sie zwar<br />
grundsätzlich aufs Para<strong>die</strong>s hoffen können, daß aber <strong>in</strong>sgesamt<br />
nllr rvier< bekannt s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> des E<strong>in</strong>tritts würdig befunden<br />
wurden:<br />
Fraucn solien nichts verlieren<br />
Re<strong>in</strong>er Tieue ziernt zu hoffen;<br />
Doch wir wissen nur von vicren,<br />
Die alldort schon e<strong>in</strong>getroflen.<br />
Im dritten Gedicht - Begünstigle Tíere - wird von >vier< Tieren<br />
berichtet, <strong>die</strong> gleichfalls wegen ihrer Ver<strong>die</strong>nste <strong>in</strong>s Para<strong>die</strong>s<br />
gelangten. lJnverkennbar lag e<strong>in</strong>e beträchtliche Hãrte<br />
gegen <strong>die</strong> Frauen dar<strong>in</strong>, daß sie bezüglich ihrerJenseitserwartungen<br />
<strong>mit</strong> den Tieren gleichgestellt wurden. Das trat <strong>in</strong> der<br />
Erstâusgabe des Divans besonders spürbar hervor, wo Begünstigte<br />
Tiere un<strong>mit</strong>telbar ¿uf Auserwählte Frauen foigte.<br />
Sogar noch <strong>in</strong> unsern Zeiten verdächtigt man Goethe e<strong>in</strong>es<br />
Ausfalls gegen <strong>die</strong> Frauen <strong>in</strong> <strong>die</strong>sen Gedichten. Süffisant<br />
äußert e<strong>in</strong> Kommentator im Jahre r9ó5 <strong>die</strong> Vermutung, es<br />
wãre >e<strong>in</strong>e humoristisch-ungalante Bosheit Goethes gewesen,<br />
ebensoviele Tiere wie Frauen <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Diuan-Para<strong>die</strong>s zugelassen<br />
zu habenu.l Es läßt sich jedoch beweisen, daß man<br />
Goethe unmöglich gerade an <strong><strong>die</strong>ser</strong> Stelle Frauenfe<strong>in</strong>dlichkeit<br />
nachsagen kann. Zunächst ist daran zu er<strong>in</strong>nern: wenn<br />
Goethe so viele Männeq aber nur ganz wenige Frauen als<br />
Para<strong>die</strong>sbewohner darstellt, so will er da<strong>mit</strong> nicht >se<strong>in</strong>< Para<strong>die</strong>s,<br />
sondern das der Muslime kennzeichnen.<br />
'ü/ie frauenfreundlich Goethe über <strong>die</strong> Jenseitserwartungen<br />
der Frau dachte, hat er- und ke<strong>in</strong> andrer wie er- <strong>in</strong> vielen<br />
Dichtungen bewiesen. Es war e<strong>in</strong>e Besonderheit Goethes,<br />
se<strong>in</strong>en weiblichen Gestalten solche Züge von ldealität, ja<br />
Heiligkeit zu geben, daß sie sich da<strong>mit</strong> fraglos schon im Er-<br />
1 Gocthe, West-östlicher Divan. Kritische Ausgabe der Gedichte <strong>mit</strong> textgeschichtlichem<br />
Kommentar von Hans Albert Maier. Tùb<strong>in</strong>gen i9ó5. Kommentar<br />
S. 427.