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Abrahams V/idder. Nur zwei dieser in Maraccis mit denen, die Dapp

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Die <strong>in</strong> der Vierzahl der Frauen im Para<strong>die</strong>se liegende Ri_<br />

gorosität kam allerd<strong>in</strong>gs im ursprünglichen Manuskript, wie<br />

Goethe es r8r8 zum Druck sandte, noch verstãrkt zum r{usdruck<br />

durch das un<strong>mit</strong>relbar folgende Gedicht: Begünstigte<br />

Tiere. Frasen und Tiere ersche<strong>in</strong>en dadurch auf <strong>die</strong> gleiche<br />

'$/ertstufe gestellt. Oífenbar wurde es Goethe damals be_<br />

wußt, daß er bei se<strong>in</strong>er Charakteristik islamischen Denkens<br />

selber ganz unver<strong>die</strong>nt <strong>in</strong> den Verdacht der Frauenfe<strong>in</strong>dlichkeit<br />

zu geraten drohte. Er verfaßtejedenfalls im allerletzten<br />

Moment - am 23. September r 8 r 8 - noch e<strong>in</strong> besonders um_<br />

fangreiches Gedicht, Höheres und Höchstes1, das er h<strong>in</strong>ter Begî<strong>in</strong>stigte<br />

Tiere setzen ließ; es geschah <strong>die</strong>s gewiß nicht zuletzt,<br />

um <strong>die</strong> frauenfe<strong>in</strong>dliche Schärfe irn Buch des para<strong>die</strong>ses noch<br />

etwas auszubalancieren. Das Gedicht beg<strong>in</strong>nt <strong>mit</strong> Versen, <strong>die</strong><br />

wegen der vorausgehenden Gedichte wirklich um Entschulcligung<br />

bitten:<br />

Daß wir solche D<strong>in</strong>ge lehren<br />

Möge man uns nicht bestrafen ...<br />

Es folgt dann der wichtige Gedanke, daß im para<strong>die</strong>s Aussicht<br />

besteht, Mädchen und Frauen wie <strong>die</strong> auf Erden geliebten<br />

wiederzusehen: rSo gefallen ... hübsche K<strong>in</strong>der,/ Die<br />

uns allen hier gefielen,l Auch verjüngtem Geist nicht m<strong>in</strong>der.<br />

< Mit <strong><strong>die</strong>ser</strong> Perspektive ist <strong>die</strong> Begrenzung auf vier Auserwählte<br />

aufgehoben; für den westlichen Dichter war der rraditionelle<br />

islamische numerus clausus nicht verb<strong>in</strong>dlich.<br />

In der <strong>zwei</strong>ten ,\usgabe des West-östlichen Díuans vor, rg27<br />

g<strong>in</strong>g Goethe dann noch e<strong>in</strong>en erheblichen Schrirt weirer-<br />

Hier ließ er Auserwählfe Frauen und Begünstigte Tiere nicht<br />

Schönheitsmuster< zu charakterisieren. Es fitlt auf, daß er anJamblika ähn_<br />

lich superlativisch <strong>die</strong> Schönheit preist, wobei <strong>die</strong> V/endung >der Schöne,<br />

Ausgebildete [] vor allen< sogar wie e<strong>in</strong> ,\nklang an <strong>die</strong> Ahia_Verse er_<br />

sche<strong>in</strong>t. Das ìvort ¡Gebild< weisr auch bei Ahia auf urbildiich musrcrhafte<br />

Schönheit. Ahias Schönheit, das wird da<strong>mit</strong> angedeuter, ist so groß, daß sie<br />

sogarJussuph undJamblika von ihren Schicksalen abgelenkt hätte.<br />

l Goethe dichtete Hiiheres und Hiichstes ersrâunlich schnell, während der<br />

l)rucklegungsprozeß schon im Gange war. So ist zu vermuten, da8 <strong>die</strong> dort<br />

bcharrcieiten Motive iirn schon lãngere Zeit über <strong>in</strong>nerlich bewegt hatten.<br />

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