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Stalin

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NADJA (steht am fenster, schrickt zurück): mein Gott, seit wann stehen tote auf?<br />

REKTOR: nie seit menschengedenken<br />

NADJA: tote stehen auf, um gleich wieder zum tode befördert zu werden - der da (zeigt hinaus)<br />

REKTOR: der? ach ja, das ist der marschal Tuchatschewskij, der der oberbefehlshaber der Roten<br />

Armee<br />

STALIN: gewesen<br />

NADJA: ist das denn nicht der Trotzki?<br />

REKTOR: in der tat, der gleicht dem, der auch ist einer dieser elenden Trotzkisten<br />

STALIN: ein klüngel, wie die waren. was die beiden zustandebrachten, das war nicht wirklich<br />

gekonnt, lediglich geklüngelt, wiewohl klüngelei auch gekonnt sein will.<br />

REKTOR: und in solcher könner- und kennerschaft hätten sie damals sehr wohl gemeinsam gegen<br />

<strong>Stalin</strong> und dessen parteianhänger frontmachen können<br />

STALIN: sie taten es nicht - nun lasse ich es machen, umgekehrt<br />

NADJA: zum dank dafür?<br />

STALIN: seit wann gebührt dummheit auch noch dankbarkeit?<br />

REKTOR: sie konnten und taten es nicht, <strong>Stalin</strong> tut, was er kann, und er kann auch immer, wenn's<br />

um solche fälle geht, alsdann<br />

STALIN: ist's entschieden, einfürallemale.. freilich, nach erfolgreich absolvirtem prozess wird uns<br />

die prozedur nicht erspartbleiben, alle untersuchungsbeamte und staatsanwälte, die mit dem fall<br />

Tuchatschewskij und der anderen truppenführer befasst waren, der likwidirung entgegenzuführen,<br />

all unsere mitwisser um ihr geheimwissen zu bringen.<br />

REKTOR: was hart, aber gerecht ist, muss sein, auch wenn es grausam dabei wird<br />

JOHANNES: (<strong>Stalin</strong> ansehend) und für den Obersten Gerichtsherrn sogar unvorstellbar höllisch<br />

wird, geht's weiter zu wie bisher sogar als strafe für alle ewigkeit.<br />

REKTOR: ( Johannes ansehend) gerechtwerweise müssten unverantwortliche schwätzer stante<br />

pede ihrer bestrafung entgegengeführt werden.<br />

STALIN: alles zu seiner zeit, auch wenn dabei noch etwas zeit verbleibt.<br />

SCHARFE BEFEHLSRUFE (klingen von draussen herüber): legt an, gebt feuer! (salve kracht)<br />

STALIN: da, warnung, beherzigenswert, solange für den da noch zeit! (sieht Johannes an)<br />

REKTOR: für den Tuchatschewski und dessen offizirsklüngel war's an der zeit<br />

STALIN: höchste zeit<br />

REKTOR: (auf Johannes weisend) und nur wenig zeit nur noch zur besinnung für unbelehrbare<br />

JOHANNES. jawohl, nur noch wenig zeit; denn bald kommt der Herr<br />

STALIN: bravo: um mit mir bereits dazusein..<br />

REKTOR: zum spruchreifgewordenen weltgericht: unüberhörbar. unsere sicherheitsbeamten<br />

kennen ihre pflicht und schuldigkeit.<br />

STALIN: gut so, dem guten sichverpflichtetzufühlen. freilich, der derzeitige chef der sicherheitspolizei<br />

scheint mir in seinem amte allzusicher geworden

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