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Stalin

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212<br />

STALIN: wäre - was?<br />

JOHANNES: da nicht einundderselbe teufel, dem nichts, aber auch garnichts mehr heilig ist, keine<br />

vertragstreue zwingend ist.. ohne heiligkeit kein heil<br />

REKTOR: also aufgehört mit allem heil Hitler - dafür erst richtig angefangen mit unserem heil<br />

Moskau!<br />

JOHANNES: heilruf gebührt nur dem heiligen, dem wahrhaft Gottes-fürchtigen. not lehrt beten.<br />

vielleicht geht in dieser stunde grösster not genosse <strong>Stalin</strong> doch noch in sich<br />

REKTOR: und geht in die knie vor dem, der sein besseres selbst sichschimpft? so haben wir nicht<br />

gewettet. noch gibt's auch mich.<br />

JOHANNES: und ich weiche auch nicht von bruder Josefs seite - nicht bis zum letzten augenblick.<br />

STALIN: der für mich und unsere sache noch nicht gekommen. einfach nicht gekommen sein darf.<br />

"unsere sache ist gerecht, der sieg ist unser".<br />

JOHANNES: der verteidigungskrieg ist gerecht, doch eben nur, weil es gerechtigkeit gibt.<br />

STALIN: unbedingt.<br />

JOHANNES: unbedingt, so wahr es den Unbedingten gibt, Der, Der über allem ding dieser welt, so<br />

wahr es gibt den Absoluten, so wahr es einen gerechten Gott im himmel gibt als den staranwalt<br />

aller gerechtigkeit.<br />

STALIN: "die Hitler-leute wissen nicht, was ehre und gewissen heisst. sie besitzen die moral von<br />

wilden tieren."<br />

JOHANNES: wie gewissenlos, wie amoralisch, wie zuschlechterletzt teuflisch, wie höllisch sinnlost<br />

dann alles wird - hie wie allerorten!<br />

STALIN (schlägtsich vor die stirn): "es muss ein minimum von moralischem niwo zwischen allen<br />

völkern geben."<br />

JOHANNES: wird daraus ein maximum - wie paradiesisch der völkerfriede alsdann sichgestalten<br />

könnte!<br />

STALIN: "die völker müssen ihre vertraglichen verpflichtungen einhalten, sonst kann es keine<br />

völkergemeinschaft geben."<br />

JOHANNES: sonst kann es überhaupt keine gute gemeinschaft geben. sonst heisst es zum<br />

schluss: nichts ist wahr, alles ist erlaubt, ungerechtigkeit ist die einzige gerechtigkeit.<br />

REKTOR: Josef, bruderherz, vorsicht - der gerissene kerl ist dabei, Dich über den tisch zu ziehen,<br />

heimlich still und leise wieder einmal den Spiritual aus dem Priesterseminar zu spielen.<br />

STALIN: aber das muss ja nun doch einmal gesagt werden<br />

JOHANNES: was ich dem Josef immer doch schon sagte, von kindsbeinen an<br />

STALIN: unmöglich, gibt's überhaupt keine moral mehr unter den menschen, nicht einmal mehr<br />

unter brüdern, die sogar zwillinge sind<br />

JOHANNES: wir können nur von moral sprechen, weil es solche gibt - so leider auch amoral als<br />

abfall möglich, allzuoft nur wirklich ist, hie wie allerorten.<br />

STALIN: aber dieser schweinehund, dieser Hitler kann doch nicht einfach auf verdacht hin unser

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