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Stalin

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beherzigten wir doch: trau, schau, wem!<br />

REKTOR. da brauchen wir genosse <strong>Stalin</strong> nicht erst zu sagen, das beherzigt der selbst<br />

JOHANNES. nicht; denn dann wäre <strong>Stalin</strong> nicht mit seinen teufeln allzu vertrauensselig verbunden.<br />

REKTOR. pah, schalten wir sie aus, diese zwischenschaltung unseres verteufelt sinnlosen<br />

gespräches! - das bild da an der wand, Gott sei dank, es verschwindet!<br />

STALIN. (erhebtsich, um seinen rock aus- und einen anderen anzuziehen) erlauben Sie, bisweilen<br />

verlangt's einen nach kleiderwechsel.<br />

ROOSEVELT: onkel Joe, seien wir nur recht ungezwungen. wir sind ja schliesslich unter freunden.<br />

CHURCHILL: hm, halluzinire ich?<br />

STALIN: bisweilen bestimmt.<br />

CHURCHILL: der neue rock<br />

STALIN: na ja, menschenkinder müssen immer mal das röckchen wechseln<br />

ROOSEVELT: spass muss sein, maskenspiele auch, so wie in schauspielen von früher üblich.<br />

CHURCHILL: heute maskiren wir uns nicht mehr, wir geben uns, wie wir sind.<br />

ROOSEVELT (hältsich den bauch vor lachen): aber in diesem falle ganz bestimmt nicht. <strong>Stalin</strong> in<br />

Hitlers uniform, mit Hitlers stimme, vereint mit uns so wie der utnergehende Hitler sich das<br />

wünschte - unsinn, kurios, umwerfend lustig! - Winston Churchill, was soll die leichenbittermiene?<br />

sie waren doch nie ein spielverderber.<br />

CHURCHILL: will ich auch keiner werden - aber wird uns nicht irgendwie das spielchen verdorben,<br />

wenn wir vorspielen, was blutiger ernst?<br />

ROOSEVELT: aber nicht doch - in unserem famosen triumvirat, da spieltsich doch alles bestens<br />

ab, aufs trefflichste nach allen regeln der kunst.<br />

CHURCHILL: kunst verstehtsich auch auf makabre spielchen.<br />

STALIN/HITLER: (während seine uniform fortwährend hin und her schillert) ich denke, wir wären<br />

gut beraten, für heute mal den vorhang fallenzulassen - genossen im herrn<br />

JOHANNES: der hoffentlich nicht der satan ist<br />

STALIN: wir wollen uns doch nicht unsere eintracht trübenlassen, durch den kwerkopf da (zeigt auf<br />

Johannes) am allerwenigsten. also um des lieben friedens willen: vorhang runter.<br />

CHURCHILL (hochblickend zur decke, von wo ein vorhang herunterrauscht): wir könnten meinen,<br />

das sei ein vorhang aus stahl und eisen.<br />

ROOSEVELT: na ja, onkel Joe macht spass - er heisst ja nicht von ungefähr <strong>Stalin</strong>, der stählerne<br />

also.<br />

CHURCHILL: ein vorhang aus stahl und eisen - pah, ein "Eiserner Vorhang"<br />

ROOSEVELT: was soll denn das - der fällt ja mitten unter uns.<br />

CHURCHILL: so als wolle er unser triumvirat zerschneiden.<br />

ROOSEVET: es ging aber doch alles so schiedlich-friedlich zu - das tischtuch zwischen uns ist<br />

doch keineswegs zerschnitten.

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