23.11.2013 Aufrufe

Stalin

Stalin

Stalin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

42<br />

eine Heilige Familie werden!<br />

NADJA: wir sind dabei.<br />

JOHANNES: hoffen wir das beste.<br />

NADJA: bestimmt nicht umsonst. wachsen wir von kindsbeinen in den beruf unserer berufung<br />

hinein, hatben wir einen startvorsprung<br />

JOHANNES: wir sollten also im interesse der volksfamilie den nachwuchs aus kwalifizirten berufen<br />

zumzugekommenlassen, selbst wenn es sich um ehemalige sog. klassenfeinde handelt, die ja vom<br />

klassendünkel geheilt werden können, auch müssen imsinne kristlicher liebe.<br />

NADJA: das sag Er mal dem <strong>Stalin</strong>!<br />

JOHANNES: gerne. hoffentlich hört er drauf. gediegene führungskräfte dienen dem wohl des<br />

ganzen, umso wohler, je demütiger und selbstloser, je kristlicher sie sind.<br />

NAJA: also, kommen wir aus klerikaler familie, verstehen wir jetzt benötigtes handwerk aus dem<br />

effeff. nicht umsonst. so konnte ich dieser tage im kloster Smolni den ausbruch der revoluzion<br />

miterleben<br />

JOHANNES: im kloster Smolni? nun ja, von <strong>Stalin</strong>s priesterseminar zum kloster, ein durchgehender<br />

weg - bleibt Russland das Heilige Russland jetzt?<br />

NADJA: na ja, als gestrenger kirchenmann werden Sie als der Apostolische, der sogar der kristlich-johanneische,<br />

mit unserer familie nicht so ganz zufriedensein; grossvater hätte es auch nicht<br />

gebilligt. ich heisse schliesslich nicht umsonst <strong>Stalin</strong>a. bin <strong>Stalin</strong>s geliebte, bereits in hoffnung. ich<br />

weiss nicht, ob ich Sie demnächst als geistlichen zu unserer trauung bemühen darf. Josef wird<br />

keine kirchliche trauung wollen, selbst nicht, wenn diese gesegnet würde durch seinen ehemaligen<br />

Spiritual aus dem Priesterseminar, ja sogar dann nicht, wenn Er wirklich der apostel Johannes sein<br />

sollte, der also, der nicht stirbt<br />

JOHANNES: an Gottes segen ist alles gelegen - also nicht zuletzt am ehesegen.<br />

NADJA: Josef sagt, aus bittende sind wir segnende geworden.<br />

JOHANNES: der zögling aus dem Priesterseminar - als sei er nun doch geistlicher und segnender<br />

geworden! - ich entsinne mich, nach dem tode seiner ersten frau<br />

NADJA: der Nekaterina Swanidse<br />

JOHANNES: da hatte Josef <strong>Stalin</strong> die hand aufs herz gelegt und gesagt: "sie war der einzige<br />

mensch, der imstande war, mein stählernes herz zu erweichen. jetzt ist sie tot. mit ihr ist jedes<br />

menschliche gefühl in mir erstorben." so nannte Josef sich <strong>Stalin</strong>, der stählerne. möge die neue<br />

gattin bewirken, dass sein herz nicht allzustählern, nicht allzustalinistisch werde.<br />

NADJA: so unmöglich dürfte das nicht sein. neigt Josef auch zum jähzorn, er kann ungewöhnlich<br />

lieb und ungezwungen zärtlich sein.<br />

JOHANNES: die stählerne natur wird überwiegen. die gattin muss umso stärker das in ihm wecken,<br />

was der güte ist.<br />

NADJA (auflachend): sie nennen mich die sanftmütige, aber ich verdiene durchaus auch den namen,<br />

den ich mir zulegte: <strong>Stalin</strong>a, die stählerne. ich kann bei Josef meinen willen aus stahl

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!