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eine Heilige Familie werden!<br />
NADJA: wir sind dabei.<br />
JOHANNES: hoffen wir das beste.<br />
NADJA: bestimmt nicht umsonst. wachsen wir von kindsbeinen in den beruf unserer berufung<br />
hinein, hatben wir einen startvorsprung<br />
JOHANNES: wir sollten also im interesse der volksfamilie den nachwuchs aus kwalifizirten berufen<br />
zumzugekommenlassen, selbst wenn es sich um ehemalige sog. klassenfeinde handelt, die ja vom<br />
klassendünkel geheilt werden können, auch müssen imsinne kristlicher liebe.<br />
NADJA: das sag Er mal dem <strong>Stalin</strong>!<br />
JOHANNES: gerne. hoffentlich hört er drauf. gediegene führungskräfte dienen dem wohl des<br />
ganzen, umso wohler, je demütiger und selbstloser, je kristlicher sie sind.<br />
NAJA: also, kommen wir aus klerikaler familie, verstehen wir jetzt benötigtes handwerk aus dem<br />
effeff. nicht umsonst. so konnte ich dieser tage im kloster Smolni den ausbruch der revoluzion<br />
miterleben<br />
JOHANNES: im kloster Smolni? nun ja, von <strong>Stalin</strong>s priesterseminar zum kloster, ein durchgehender<br />
weg - bleibt Russland das Heilige Russland jetzt?<br />
NADJA: na ja, als gestrenger kirchenmann werden Sie als der Apostolische, der sogar der kristlich-johanneische,<br />
mit unserer familie nicht so ganz zufriedensein; grossvater hätte es auch nicht<br />
gebilligt. ich heisse schliesslich nicht umsonst <strong>Stalin</strong>a. bin <strong>Stalin</strong>s geliebte, bereits in hoffnung. ich<br />
weiss nicht, ob ich Sie demnächst als geistlichen zu unserer trauung bemühen darf. Josef wird<br />
keine kirchliche trauung wollen, selbst nicht, wenn diese gesegnet würde durch seinen ehemaligen<br />
Spiritual aus dem Priesterseminar, ja sogar dann nicht, wenn Er wirklich der apostel Johannes sein<br />
sollte, der also, der nicht stirbt<br />
JOHANNES: an Gottes segen ist alles gelegen - also nicht zuletzt am ehesegen.<br />
NADJA: Josef sagt, aus bittende sind wir segnende geworden.<br />
JOHANNES: der zögling aus dem Priesterseminar - als sei er nun doch geistlicher und segnender<br />
geworden! - ich entsinne mich, nach dem tode seiner ersten frau<br />
NADJA: der Nekaterina Swanidse<br />
JOHANNES: da hatte Josef <strong>Stalin</strong> die hand aufs herz gelegt und gesagt: "sie war der einzige<br />
mensch, der imstande war, mein stählernes herz zu erweichen. jetzt ist sie tot. mit ihr ist jedes<br />
menschliche gefühl in mir erstorben." so nannte Josef sich <strong>Stalin</strong>, der stählerne. möge die neue<br />
gattin bewirken, dass sein herz nicht allzustählern, nicht allzustalinistisch werde.<br />
NADJA: so unmöglich dürfte das nicht sein. neigt Josef auch zum jähzorn, er kann ungewöhnlich<br />
lieb und ungezwungen zärtlich sein.<br />
JOHANNES: die stählerne natur wird überwiegen. die gattin muss umso stärker das in ihm wecken,<br />
was der güte ist.<br />
NADJA (auflachend): sie nennen mich die sanftmütige, aber ich verdiene durchaus auch den namen,<br />
den ich mir zulegte: <strong>Stalin</strong>a, die stählerne. ich kann bei Josef meinen willen aus stahl