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Stalin

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18<br />

gen.<br />

DIREKTOR: ich einmal mitarbeiter eines Josef Dschugaschwili, genannt auch Koba? vielleicht,<br />

aber mitstreiter nie und nimmer. habe wichtigeres zu besorgen. (abgehend) ich gehe, mich erneut<br />

in meine studien zu vergraben, in jene, die mit lettern geschrieben, die die sterne sind.<br />

JOHANNES: warten wir ab, welche sterne, welche stars uns da nochmal aufgehen werden - wie<br />

die weltklimalage sichgestalten, hoffentlich nie missgestalten wird - aber warten wir's nicht untätig<br />

ab, beten wir, damit es nicht bald allzueisig wird mit dem wetter.<br />

I. AKT, 3. BILD, 11. szene<br />

STALIN: Also, da könnte ich ja meinen, ich hätte auf den rat meiner mutter gehört: "vielleicht<br />

wärest Du doch besser geistlicher geworden." schaue ich mich um, könnte ich vermeinen, es hätte<br />

mich erneut verschlagen ins Teologische Seminar von Tiflis.<br />

JOHANNES: ein wenig anders ist's hir schon<br />

STALIN: das gleiche gefängnis - und der nämliche Spiritual, Johannes, bekannt als der apostel,<br />

der nicht umzubringen. hilfe, da kommt er, kommt wieder auf mich zu, der rektor des Priesterseminars!<br />

GEFÄNGNISDIREKTOR (eintretend): Josef Dschugaschwili irrtsich, wenn er meint, ich sei<br />

STALIN: also nocheinmal ein zwillingsbruder des direktors des Teologen Seminars? gab es da gar<br />

drillinge?<br />

DIREKTOR: nur zwillinge. ich aber bin der, der ich halt als ich selber bin, bin direktor des<br />

Teologischen Seminars<br />

STALIN: wie bitte?<br />

DIREKTOR: gewesen! ich bin ausgetreten<br />

STALIN: ausgetreten?<br />

JOHANNES: der lehrer wie der schüler - ausgetreten?<br />

DIREKTOR: ich sattelte um, wurde erneut direktor, diesmal gefängnisdirektor<br />

STALIN: alle achtung vor soviel beruflicher mobilität.<br />

DIREKTOR: mein ehemaliger geistlicher amtsbruder ist wohl nicht minder flexibel - jetzt ist er auch<br />

noch gefängnisgeistlicher.<br />

STALIN: als solcher die güte in person.<br />

DIREKTOR: und mir obliegts, einmal mehr den gestrengen herrn zu spielen. bei einem tunichtgut<br />

wie Josef Dschugaschwili tut's wohl ganz gut, die strenge. aber bei einem alteingesessenen<br />

zögling wollen wir doch schon gnade vor recht ergehenlassen. (sieht auf Johannes) was bleibt unsereins<br />

auch schon anders über, wenn Euereins einen so guten fürsprecher hat. also Koba darf in<br />

seiner eigenschaft als politischer gefangener einen bevorzugte behandlung vor den kriminellen erfahren.<br />

JOHANNES: böse zungen sagen allerdings, zwischen politischen und kriminellen sei der unterschied<br />

so gewaltig nicht<br />

STALIN: nicht?

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