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Stalin

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JOHANNES: wie verschwunden von der bildfläche ist er - aber irgendwohin muss er sich doch<br />

verkrochen haben.<br />

REKTOR: (schaut durchs fenster) hm, der hof ist gerammelt voll - mit autos<br />

JOHANNES: der generalität<br />

REKTOR: da - es ist soweit! Josef <strong>Stalin</strong>s misstrauen, wie wahr war das doch gewesen. die militärs<br />

kommen, ihn für abgesetzt zu erklären, ihn zu verhaften, um kurzen prozess mit ihm zu machen.<br />

JOHANNES: der das todesurteil parat hielt für die männer im generalsrang - der muss nun selber<br />

um sein bisschen leben zittern.<br />

REKTOR: mit ihm seine familienangehörigen<br />

JOHANNES: dann jedenfalls, gings nach der devise aug um auge, zahn um zahn. unter den familien<br />

der armeeoberen, unter den adjutanten, ja selbst unter den bediensteten dieser opfer liess<br />

<strong>Stalin</strong> ein blutbad inszeniren.<br />

REKTOR: die sippenhaft für die familie des oberbefehlshabers Tuchatschewskij erstrecktesich auf<br />

drei generazionen - sippenhaft halt von Adam und Eva bis zu uns heute hin. hahaha, er nahm den<br />

waffenträgern die waffe aus der hand, aber nun, da in der kriegsturbulenz alles drunter und drüber<br />

geht, zeigtsich, wie die offizire doch noch bewaffnet genug sind, rache nehmenzukönnen.<br />

väterchen <strong>Stalin</strong> war in seiner herzensgüte immer noch vielzuwenig misstrauisch und<br />

unangebracht rücksichtsvoll.<br />

JOHANNES: der Kommunist hasste alles, was rang und namen hatte, also nicht zuletzt die offizire.<br />

REKTOR: er praktizirte gleichmacherei<br />

JOHANNES: doch nur, weil er selber nicht kleingemacht werden wollte.<br />

REKTOR: doch nun sind sie doch gekommen, es ihm mit gleicher münze heimzuzahlen - hm,<br />

(schaut zur tür heraus) kommt er da nicht<br />

JOHANNES: herangewankt.<br />

REKTOR: als sei er nur noch ein schatten seiner selbst<br />

JOHANNES: schatten seines mächtigen zwillingsbruders Hitlers nur noch?<br />

STALIN: (keuchend) sie kommen - kommen<br />

REKTOR: <strong>Stalin</strong> den hilf- und wehrlosen zu meucheln?<br />

STALIN: (erstaunt) meucheln? pah, aufbauen wollen sie mich, ermuntern, in dieser stunde<br />

höchster gefahr retter des vaterlands zu spielen.<br />

JOHANNES: aber <strong>Stalin</strong> der sog. Stählerne - der erscheint als butterweich<br />

REKTOR: wie gelähmt.<br />

STALIN: ich hab schliesslich noch mitarbeiter, die statt meiner das wort ergreifen, an die nation<br />

aufmunternde worte richten können.<br />

JOHANNES: spätestens jetzt muss Josef <strong>Stalin</strong> es zugeben<br />

REKTOR: was bitte?<br />

JOHANNES: wie er seinem ganzen naturel entsprechend unmöglich der mann gewesen sein

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