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DIE GOTTESFRAGE HEUTE - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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In diesem Zusammenhang stellt Thomas <strong>von</strong> Aquin vor allem fest, dass die Einsicht in die Subjekthaftigkeit<br />

Gottes und in seine personale Transzendenz zwar durch die natürliche Vernunft<br />

(mit Hilfe der philosophischen Reflexion) erreichbar sei, dass sie aber erst durch die biblische<br />

Offenbarung zum Zuge gebracht und wirksam geworden sei.<br />

Das Fazit: Es gibt also Erkenntnisse Abschnittswechsel über Gott und (Fortlaufend) die jenseitige Welt, die uns die Offenbarung<br />

vermittelt, Erkenntnisse über Gott und die jenseitige Welt, obwohl sie prinzipiell auch der<br />

natürlichen Vernunft zugänglich sind, Erkenntnisse, die die menschliche Vernunft jedoch faktisch<br />

nicht ohne die Offenbarung erreicht bzw. erreicht hat.<br />

Das bedeutet, dass einerseits das natürliche Wissen über Gott und die Transzendenz durch das<br />

übernatürliche Wissen über diese Wirklichkeit - vermittelt durch die Offenbarung des Alten und<br />

des Neuen Testamentes - gesichert, dass es andererseits bereichert wird. Das ist schon deshalb<br />

sehr angemessen, weil unser Denken in diesem diffizilen Bereich allzu leicht fehlgehen kann.<br />

Das sagt uns die Erfahrung, das sagt uns aber auch die Vernunft 74 .<br />

Das ist das Eine. Das Andere ist das, dass die übernatürliche Offenbarung dann inhaltlich über<br />

das hinausgeht, was die Vernunft über Gott und über die göttlichen Dinge erkennt, insofern als<br />

sie die innersten Geheimnisse Gottes im Kontext seiner Heils- und Erlösungsordnung anspricht<br />

und übermittelt, Wirklichkeiten, die als Mysterien nur geglaubt werden können, Wirklichkeiten,<br />

die man sich nur im Modus des Glaubens aneignen kann.<br />

Mit anderen Worten: Es wird uns zwar Manches über Gott und die göttlichen Dinge offenbart,<br />

was wir prinzipiell auch durch die Vernunft erreichen können, aber im Wesentlichen geht es in<br />

der übernatürlichen Gottesoffenbarung um Geheimnisse, um Mysterien, um Wirklichkeiten, die<br />

ihrer Natur nach die menschliche Vernunft übersteigen, die wir auch nach der erfolgten Offenbarung<br />

in ihrer Tiefe nicht begreifen, die wir auch nach erfolgter Offenbarung nur im Glauben<br />

annehmen können, was freilich nicht heißt, dass sie für uns völlig dunkel sind, dass sie unserem<br />

Erkennen totaliter verschlossen sind.<br />

74 Vgl. Max <strong>von</strong> Rast, Welt und Gott. Philosophische Gotteslehre, Freiburg 1952, 3 f.

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