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DIE GOTTESFRAGE HEUTE - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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48<br />

den Gott der Offenbarung.<br />

Weil die Existenz Gottes und die Tatsache der Offenbarung nicht evident sind, deswegen müssen<br />

diese beiden Momente rational aufgewiesen werden, damit der Glaube vernunftgemäß sein kann.<br />

Weil diese beiden Momente nicht evident sind, die Existenz Gottes ist nicht evident,<br />

ebensowenig die Tatsache der Offenbarung, deswegen sind alle Versuche, den Glaubensakt aus<br />

sich selbst als glaubwürdig zu erweisen, verfehlt, erweisen sie sich nicht als gangbar.<br />

Auf die Beweisführung im Hinblick auf Gott und die Tatsächlichkeit der ergangenen Offenbarung<br />

sind wir deshalb angewiesen, weil die Existenz Gottes und sein Wesen uns nicht direkt<br />

zugänglich sind und weil es sich bei der Offenbarung um geschichtliche Ereignisse handelt, die<br />

im Glauben der Offenbarungsgemeinde aufgrund der Verkündigung durch die Offenbarungsträger<br />

als Taten und Worte Gottes geglaubt wurden und weil es sich hier inhaltlich um Mysterien<br />

handelt, um Wirklichkeiten, die unsere Vernunft übersteigen und als solche experimentell nicht<br />

nachprüfbar sind, da sie der transzendenten Welt angehören.<br />

Dabei darf man selbstverständlich nicht übersehen, dass der Glaubensakt als solcher ein Willensakt<br />

ist und übernatürlichen Charakter trägt, jedoch als vernünftiger und nicht willkürlicher<br />

Akt die Erkenntnis der Glaubwürdigkeit, der „credibilitas“, und Glaubpflichtigkeit, der „credentitas“<br />

des zu Glaubenden voraussetzt.<br />

Der Glaubensakt ist ein Willensakt, Abschnittswechsel ein „actus humanus“, (Fortlaufend) der als solcher moralische Qualität hat,<br />

der aber wie jede sittliche Tat <strong>von</strong> der Vernunft getragen ist und getragen sein muss. Darüber hinaus<br />

ist er noch <strong>von</strong> der Gnade getragen, die allerdings der übernatürlichen Ordnung angehört und<br />

nur dem schon Gläubigen zugänglich ist, dem Vorgläubigen hingegen nichts sagt.<br />

Die natürliche Gotteserkenntnis des Menschen ist die Voraussetzung dafür, dass er vernünftigerweise<br />

durch die Offenbarung angesprochen werden kann. „Dass der persönliche Gott wirklich<br />

existiert, in sich und unabhängig <strong>von</strong> der Welt“, und zwar als ein mit Hilfe der natürlichen Vernunft<br />

erkennbares Faktum, das „ist der tiefste Grund des christlichen Glaubens und das tragende

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