Magazin 198004
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NRW-Innenminister Dr. Hirsch:<br />
Die HeHer im<br />
erfüllen<br />
eine soziale lftI humanitäre Aufgabe von hohem Rang<br />
In Nordrhein-Westfalen stehen fast 220 000 Helfer zu r Gefahrenabwehr bereit<br />
Neuer Schulleiter der Landes-Katastrophenschutzschule in Wesel eingeführt<br />
Persönlichkeilen aus allen Bereicher des<br />
Zivil- und Kalaslrophenschutzes in Nordrhein-Westfalen<br />
trafen sich am 14. März<br />
1980 in der Niederrheinhalle in Wesel zur<br />
Amtseinführung des neuen Leiters der Kataslrophenschutzschule<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
. Innenminisler Dr. Burkhard Hirsch<br />
hatte dazu eingeladen , um Dipl.-Ing . Erich<br />
Hinz als Nachfolger des langjährigen<br />
Schulleiters Baron die Leilung der Schule<br />
offiziell zu übertragen.<br />
Es war fast ein Familientreffen; man kannte<br />
sieh, begrüßle sich herzlich und nutzle<br />
die Begegnung, um persönliche Kontakte<br />
zu vertiefen, Neues auszutauschen und<br />
Termine abzusprechen. Innenminister Dr.<br />
Hirsch ging in seiner grundsätzlichen Rede<br />
vor diesem fachkundigen Publikum detailliert<br />
auf die gemeinsam erzielten Fortschritte<br />
im Katastrophenschutz ein. Er<br />
stellte heraus, daß der Katastrophenschutz<br />
in Nordrhein-Westfalen einen hohen<br />
Stellenwert hat. Dr. Hirsch wörtlich:<br />
"Katastrophenschutz ist eine wichtige öffentliche<br />
Aufgabe. Es gilt, Menschenleben<br />
und Sachwerte zu retten . Wie wichtig sie<br />
ist, merken viele Menschen allerdings erst<br />
dann, wenn sie aus dem uns alle beherrschenden<br />
Gefühl herausgerissen werden ,<br />
wir hätten die Naturkräfte unter Kontro lle<br />
und seien sicher. Wenn eine Katastrophe<br />
eingetreten ist, erkennen wir unseren Irrtum,<br />
rufen nach Hilfe und beschimpfen<br />
den, von dem wir behaupten, er hätte alles<br />
voraussehen müssen und können. Wenn<br />
wir allerdings erst dann beginnen, uns auf<br />
Notfälle einzurichten und unsere Organisation<br />
zu erproben, dann ist es zu spät.<br />
Dann berichten die Med ien ausführlich<br />
über den Hergang der Katastrophe sowie<br />
über die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen.<br />
Und hinterher, wenn alles vorbei ist, gibt<br />
es immer viele, die nachträglich von vornherein<br />
wußten, wie man es hätte besser<br />
machen können .<br />
,Panne' und ,Wirrwarr' sind dann Modewörter.<br />
Im allgemeinen sind solche Äußerungen<br />
nicht sehr fundiert. Sie lassen außer acht,<br />
wie schwierig es ist, unmittelbar im Geschehen<br />
Entscheidungen zu treffen, und<br />
sie lassen auch außer acht, daß jeder Verantwortliche<br />
fü r seine mitarbeitenden Helfer<br />
eine Verantwortung trägt, näm lich die<br />
Verantwortung, ihn möglichst wieder unbe<br />
schadet und unversehrt nach Hause zu<br />
bringen .<br />
Erfolge können sich sehen<br />
lassen<br />
In Nordrhein-Westfalen besitzt der Katastrophenschutz<br />
einen hohen Stellenwert.<br />
Die Erfolge, die in den vergangenen Jahren<br />
in dem umfangreichen Aufgabengebiet<br />
des Katastrophenschutzes erzielt<br />
wurden , können sich sehen lassen :<br />
• die Einführung einer ,Checkliste ', um<br />
vor allem das sachgerechte und schnelle<br />
Anlaufen der Abwehrmaßnahmen sicherzustellen<br />
;<br />
• die allgemeine jährliChe Durchführung<br />
von Stabsrahmen- , Teil- oder Vollübungen<br />
durch die Katastrophenschutzbehörden.<br />
Das Land stellt hierfür jährlich 500000 DM<br />
bereit;<br />
• die Neugliederung der Stabsarbeit in<br />
den Katastrophenschutzleitungen und in<br />
den technischen Einsatzleitungen durch<br />
die verbindliche Einführung des sogenannten<br />
KSL-Modells:<br />
• die Erarbeitung des Katastrophenschutzgesetzes<br />
Nordrhein-Westfalen und<br />
• die Errichtung und der Ausbau von Leitstellen<br />
bei den Kreisen und kreisfreien<br />
Städten. Diese Leitstellen , die mit Landesmitteln<br />
in Höhe von rund 32,8 Millionen<br />
DM gefördert werden, erfüllen gleichzeitig<br />
Aufgaben aufgrund des neuen Katastrophenschutzgesetzes,<br />
des novellierten<br />
Feuerschutz- und Hilfe leistungsgesetzes<br />
sowie des ebenfallS neuen Rettungsdienstgesetzes<br />
...<br />
Bedeutung des Katastrophenschutzes<br />
steigt<br />
Die Fortschritte , von denen ich spreche,<br />
waren allerdings auch notwendig, denn in<br />
eben dem Maße, in dem neue Großtech-<br />
Der Katastrophenschutz<br />
bewährt sich täglich<br />
Katastrophenschutz beginnt bei der Vorbeugung.<br />
Niemand vermag exakt zu sagen,<br />
wie viele Pannen vermieden worden<br />
sind , wie viele Pannen nicht zu größeren<br />
Unglücksfällen wurden und wie viele Unglücksfälle<br />
nicht zu Katastrophen ausuferten,<br />
weil fre iwillige Helfer rechtzeitig zur<br />
Stelle waren und Schlimmeres verhüteten.<br />
Insofern bewährt sich der Katastrophenschutz<br />
täglich, von der Öffentlichkeit weitgehend<br />
unbeachtet, ja fast in der Anonymität.<br />
Dies ändert sich erst dann, wenn<br />
spektakuläre Ereignisse alle beruflichen<br />
und freiwilligen Helfer auf den Plan rufen.<br />
Innen minister Dr. Hirsch konnte viele Persönlichkeiten aus allen Bereichen des Zivil- und Katastrophenschutzes<br />
a"läßlich der Amtseinführung des neuen leiters der Katastrophenschutz.chule<br />
Wesel begrüßen.<br />
ZS-MAGAZIN 4/80 15