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Magazin 198004

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nologien auch neue Risiken mit si ch bringen,<br />

steigt auch die Bedeutung des Katastrophenschutzes.<br />

Diesen sich immer weiter ändernden und<br />

geänderten Verhältnissen müssen wir uns<br />

anpassen . Das Katastrophenschutzgesetz<br />

und die Ausführungsvorschriften legen<br />

dem Bürger keine neuen Verpflichtungen<br />

auf. Im Gegenteil, Zweck und Inhalt dieser<br />

Regelungen ist es vielmehr, zum Schutz<br />

der Menschen in unserem Land die Organisation<br />

dieser Aufgabengebiete und ihre<br />

Funktionstüchtigkeit zu verbessern und allen<br />

Einrichtungen, die an dieser öffentlichen<br />

Aufgabe mitwirken, sichere Anhaltspunkte<br />

und Regeln für ihre Arbeit zu<br />

geben.<br />

Die Zusammenarbeit ist gut<br />

Der Katastrophenschutz kann nur dann<br />

wirkungsvoll sein, wenn alle daran Beteiligten<br />

- Behörden, Verbände, Organisationen,<br />

vor allem aber die Menschen - sachgerecht<br />

und vernünftig zusammenarbeiten.<br />

Diese Zusammenarbeit - und das<br />

kann man wirklich mit Genugtuung sagen<br />

- in Nordrhein-Westfalen ist gut und hat<br />

sich bewährt. Darüber freue ich mich , und<br />

darüber sollten wir uns alle gemeinsam<br />

freuen und können darauf auch stolz sein.<br />

Die Arbeit der für den Katastrophenschutz<br />

zustandigen Behörden wird von den mitwirkenden<br />

Organisationen partnerschaftlieh<br />

unterstützt. Ich nehme diese Gelegenheit<br />

gerne wahr, Ihnen, meine Herren, die<br />

Sie diese Organ isationen hier vertreten,<br />

und Ihren Mitarbeitern, vor allem den vielen<br />

tau send fre iwilligen Helfern, im Namen<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen herzlich<br />

zu danken.<br />

Unter diesem Gesichtspunkt freue ich<br />

mich besonders, den hier anwesenden<br />

Lehrgangsteil nehmern stellvertretend<br />

auch für ihre Kameraden für ihren Beitrag<br />

zum Katastrophenschutz zu danken . Ihr<br />

Beitrag und der von nahezu 220000 freiwilligen<br />

Helfern in unserem Land machen<br />

die Leistungskraft aus, mit der Katastro·<br />

phen wirksam abgewehrt oder in Grenzen<br />

gehalten werden können, und sie erfullen<br />

damit eine soziale und humanitäre Aufgabe<br />

von hohem Rang.<br />

Vorwiegend junge Helfer<br />

Ich habe gerade die Zahl von 220000 fre i­<br />

willigen Helfern im Katastrophenschutz allein<br />

in Nordrhein-Westfalen genannt.<br />

Dabei handelt es sich meist um junge<br />

Menschen, und das möchte ich besonders<br />

hervorheben. Denn diese hohe Zahl widerlegt<br />

das Vorurteil, daß junge Menschen<br />

nicht mehr bereit seien, sich für die Ge-<br />

mein schaft zu engagieren und einzusetzen.<br />

Ich glaube, daß junge Menschen immer<br />

dann zum Engagement, zum Einsatz<br />

bereit sind, wenn sie dahinter einen Sinn<br />

erblicken können . Dieser Wille, sich für<br />

etwas einzusetzen, das man für gut hält,<br />

ist mit Anstrengungen verbunden. Ausbildung<br />

und Übungen in den Organisationen<br />

des Katastrophenschutzes finden naturgemäß<br />

in der Freizeit statt. Diese Freizeit<br />

kann dann nicht mehr für andere Dinge<br />

verwendet werden. Das Irifft nicht nur den<br />

Helfer, häufig auch seine Fam ilie. Mit einiger<br />

Sorge registriere ich , daß trotz der<br />

rechtlich gesicherten FreisteIlungsverpflichtung<br />

der Arbeitgeber die Helfer in<br />

einigen Fällen tatsachlich Schwierigkeiten<br />

haben, wenn sie an Aus- und Fortbildungslehrgängen<br />

teilnehmen wollen. Die<br />

Behörden des Landes und die für den<br />

jeweiligen Standort zustandigen Katastrophenschutzbehörden<br />

versuchen, im Rahmen<br />

ihrer Möglichkeiten zu helfen, um<br />

solche Schwierigkeiten auszuräumen .<br />

Voraussetzungen für eine<br />

gute Ausbildung<br />

Anlaß für unser Zusammentreffen heute<br />

ist die Amtseinführung des neuen Leiters<br />

der Katastrophenschutzschu le. Es liegt<br />

daher nahe, sich besonders mit der Ausbildung<br />

im Katastrophenschutz zu beschäftigen<br />

und dazu einiges zu sagen. Ich<br />

sehe zwei Grundvoraussetzungen für eine<br />

gute Ausbildung : Auf der einen Seite Ausbildungsmittel<br />

, die auf die praktischen Einsatznotwendigkeiten<br />

ausgerichtet sind<br />

und sich zugleich gut handhaben lassen .<br />

Auf der anderen Seite kommt es darauf an,<br />

Ausbildungsinhalte nach modernen padagogisch<br />

en Erkenntnissen zu gestalten<br />

und zu vermitteln. Sie mussen darauf<br />

Rücksicht nehmen, daß unsere Führer, die<br />

Unterführer und Helfer im Berufsleben<br />

stehen und im wesentlichen in ihrer Freizeit<br />

mit den Ausbildungsinhalten des Kata ­<br />

strophenschutzes vertraut gemacht werden<br />

müssen .<br />

Auch die Dienstvorschriften müssen klar<br />

und möglichst einfach, durchschaubar und<br />

vor allem praktikabel sein. Wir sind dabei,<br />

diese Vorschriften zu straffen . Sie sollen<br />

eindeutig sein, dürfen aber dort nicht einengen,<br />

wo es im Einsatzfall auf rasche<br />

Entscheidungen ankommt, die nach der<br />

praktischen Erfahrung besser getroffen<br />

werden können, als nach allgemeinen Regelungen,<br />

die nicht jede Lage sozusagen<br />

im vorhinein erfassen können . Wir wollen<br />

auch keine Theorie vermitteln, die für den<br />

praktischen Dienst in den Katastrophenschutzeinheiten<br />

ohne wirklichen Nutzen<br />

wäre. Sie würde das Ausbildungsvolumen<br />

unnötig ausweiten , das dann weder von<br />

den Einheiten noch von den Schulen bewältigt<br />

werden kann.<br />

In diesem Zusammenhang begrüße ich<br />

es, daß der Bund, der für die Dienstvorschriften<br />

und Ausbildungsunterlagen im<br />

wesentlichen die Verantwortung trägt, für<br />

die Ausbildung Rahmenpläne erarbeitet.<br />

Die Fachabteilung meines Hauses und<br />

auch diese Schule wirken an diesen Planungen<br />

mit.<br />

Unsere gemeinsamen Bemühungen müssen<br />

darauf zielen, bei der KatastrophensChutzaUSbildung<br />

nur notwendige und<br />

verständliche Lehrinhalte zu vermitteln.<br />

Führer, Unterführer und Helfer müssen<br />

leicht die Einsicht gewinnen können, den<br />

Ausbildungsstoff im Einsatz wirklich zu<br />

brauchen . Hierdurch wird eine zusätzliche<br />

Motivation geschaffen, sich mit diesem<br />

Ausbildungsstoff dann auch wirklich zu<br />

befassen .<br />

Selbstvertrauen und<br />

Eigeninitiative<br />

Nur wenn sich die Ausbildung nach Inhalt,<br />

Art und Umfang am tatsächlich Machbaren<br />

orientiert, können die Helfer ihre Aufgabe<br />

voll beherrschen. Sie sind dann ihrer Sache<br />

sicher, die Einsatzleiter können durch<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten überzeugen<br />

und so ihre Funktionen wirklich ausüben.<br />

Überzogene Funktions- oder Persönlichkeitsautontät<br />

verliert dann ihre Bedeutung.<br />

Die Führungskräfte werden das notwendige<br />

Selbstvertrauen gewinnen , um durchdachte<br />

und klare Befehle sicher und besonnen<br />

erteilen zu können . Sie werden<br />

dabei den ihnen anvertrauten und unterstellten<br />

Kräften die Eigeninitiative lassen,<br />

die notwendig ist, wenn die Helfer am<br />

Gelingen der Abwehrmaßnahmen nicht<br />

nur behelfsmäßig mitwirken , sondern mitdenkend<br />

mitarbeiten sollen .<br />

Die KatastrophenschutzschUle Nordrhein­<br />

Westfalen ist 1965 für die Ausbildung des<br />

ehemaligen Luftschutzhilfsd ienstes als<br />

Einrichtung des Landes ins Leben gerufen<br />

worden . Sie wird vom Land im Auftrag und<br />

auf Kosten des Bundes betrieben und<br />

dient jetzt vornehmlich der Vermittlung der<br />

sogenannten zusätzlichen Ausbildung<br />

nach dem Bundesgesetz über die Erweiterung<br />

des Katastrophenschutzes, d. h. der<br />

für einen Verteidigungsfall notwendigen<br />

Ausbildung.<br />

Gemeinschaftsaufgaben<br />

von Bund und Land<br />

Durch das Katastrophenschutzgesetz des<br />

Bundes sind der friedensmaßige Katastrophenschutz<br />

und der Luftschutzhilfs-<br />

16 ZSMAGAZIN 4180

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