Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR ... - gulag
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Mio. Menschen zu Arbeiten e<strong>in</strong>gesetzt (wahrsche<strong>in</strong>lich Internierte e<strong>in</strong>gerechnet) 178 , und<br />
<strong>in</strong>sgesamt befanden sich <strong>in</strong> den Lagern, den Son<strong>der</strong>arbeitsbataillonen und den<br />
Spezialkrankenhäusern <strong>der</strong> GUPWI ca. 2,5 Mio. Kriegsgefangene 179 . Im Laufe des Jahres 1945<br />
und im W<strong>in</strong>ter 1946 wurden mehr als 600.000 Heimkehrer 180 und ungefähr 150.000 <strong>in</strong>ternierte<br />
Deutsche 181 <strong>in</strong> Arbeitsbataillone deportiert. Ungefähr weitere 150.000 bis 350.000 Personen (<strong>in</strong><br />
verschiedenen Monaten) bildeten die "Kont<strong>in</strong>gente" <strong>der</strong> Prüf- und Filtrationslager 182 . Dafür<br />
reichten die Ressourcen des Lagersystems (Unterkünfte, Führungspersonal, Wachschutz,<br />
Produktionse<strong>in</strong>richtungen usw.) nicht aus. Deshalb wurden <strong>der</strong> GUSchossDor ab Herbst 1945<br />
Arbeitskräfte aus Kriegsgefangenenlagern bereitgestellt. In e<strong>in</strong>igen ITL machte <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />
Häftl<strong>in</strong>ge weniger als 10% aller Arbeiter aus, und <strong>in</strong>sgesamt reduzierte sich bis 1. Januar 1946<br />
(nach <strong>der</strong> Amnestie von 1945) die Häftl<strong>in</strong>gszahl <strong>in</strong> den ITL unter zentraler Leitung 183 bis auf fast<br />
600.000 Personen. <strong>Das</strong> war das niedrigste Niveau seit 1935 und machte nur ca. 47% aller<br />
"Arbeitskraftkont<strong>in</strong>gente " dieser ITL aus 184 .<br />
Vom Des<strong>in</strong>teresse <strong>der</strong> Regierung an <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Insassenzahl zeugt auch das Schicksal <strong>der</strong><br />
so genannten Wlassow-Soldaten (hierzu gehörten nicht nur die Soldaten <strong>der</strong> vere<strong>in</strong>ten Russischen<br />
Befreiungsarmee, son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>er deutscher Armee- und Polizeitruppen, die sich aus<br />
Sowjetbürgern rekrutierten). Nach <strong>der</strong> damals gültigen Gesetzgebung hätte man sie e<strong>in</strong>fach zu<br />
Verbrechern ("Vaterlandsverrat") erklären können, unabhängig von ihrer konkreten Tätigkeit <strong>in</strong><br />
diesen Truppenteilen, und das hätte automatisch m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Verurteilung zu langjähriger<br />
Lagerhaft bedeutet. Aber gemäß <strong>der</strong> Verfügung 9871s des Staatlichen Verteidigungsausschusses<br />
178 S. Karner: Deutsche Kriegsgefangene und Internierte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sowjetunion 1941–1956 In: Problema voennogo<br />
plena: Istorija i sovremennost': Materialy Meždunarodnoj naučno-praktičeskoj konferencii, 23-25 oktjabra 1997<br />
[Problem <strong>der</strong> Kriegsgefangenschaft]. 2. Teil. Wologda 1997. S. 14–33.<br />
179 Ebenda; I. V. Bezborodova: Inostrannye voennoplennye i <strong>in</strong>ternirovannye v SSSR: Iz istorii dejatelnosti<br />
Upravlenija po delam voennoplennych i <strong>in</strong>ternirovannych NKVD-MVD SSSR v poslevoennyj period (1945-1953)<br />
[Ausländische Kriegsgefangene und Internierte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>UdSSR</strong>: Zur Geschichte <strong>der</strong> Verwaltung für Kriegsgefangene<br />
und Internierte des NKWD-MWD <strong>der</strong> <strong>UdSSR</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachkriegszeit (1945-1953)] In: Otečestvennaja istorija<br />
[Vaterländische Geschichte]. 1997. Nr. 5. S. 165–173; V. B. Konasov: Sud'by nemeckich voennoplennych v SSSR:<br />
Diplomatičeskie, pravovye i političeske aspekty problemy: Očerki i dokumenty [Schicksale deutscher<br />
Kriegsgefangener <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>UdSSR</strong>]. Wolgoda 1996. S. 8, 123–244; V. P. Galickij: Vražeskie voennoplennye v SSSR<br />
(1941-1945) [Fe<strong>in</strong>dliche Kriegsgefangene <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>UdSSR</strong>]. In: Voenno-istoričeskij žurnal [Militärhistorische<br />
Zeitschrift]. 1990. Nr. 9. S. 39–46. Es sei angemerkt, dass die veröffentlichten Daten über den Zuwachs <strong>der</strong><br />
Kriegsgefangenen fragmentarisch und wi<strong>der</strong>sprüchlich s<strong>in</strong>d.<br />
180 P. M. Poljan: Žertvy dvuch diktatur: Ostarbaitery i voennoplennye v Tret'em Reiche i ich repratriacija [Opfer<br />
zweier Diktaturen: Ostarbeiter und Kriegsgefangene im Dritten Reich und ihre Rückführung <strong>in</strong> die Heimat],<br />
Moskau1996. S. 299.<br />
181 P. M. Poljan: "Reparacii trudom": Motivy i predystorija poslevoennogo trudoispolzovanija <strong>in</strong>ternirovannych i<br />
mobilizovannych – nemezkich graždanskich lic v SSSR [Reparationszahlungen <strong>in</strong> Form von Arbeit] In: Problema<br />
voennogo plena: Istorija i sovremennost': Materialy Meždunarodnoj naučno-praktičeskoj konferencii, 23-25<br />
oktjabra 1997 [Problem <strong>der</strong> Kriegsgefangenschaft]. 2. Teil. Wologda 1997. S. 59–67; I. Ju. Gorbunov: Prebyvanie<br />
nemeckich voennoplennych v SSSR: Uslovija so<strong>der</strong>žanija, medic<strong>in</strong>skoe obespečenie (po dokumentam GARF) [Der<br />
Aufenthalt deutscher Kriegsgefangener <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>UdSSR</strong>]. In: Ebenda. S. 134–143.<br />
182 V. N. Zemskov: GULAG: Istoriko-sociologičeskij aspekt [GULAG: Historisch-soziologischer Aspekt]. In:<br />
Sociologičeskie issledovanija [Soziologische Forschungen]. 1991. Nr. 7. S. 3–16. P. M. Poljan: Žertvy dvuch<br />
diktatur: Ostarbaitery i voennoplennye v Tret'em Reiche i ich repratriacija [Opfer zweier Diktaturen: Ostarbeiter<br />
und Kriegsgefangene im Dritten Reich und ihre Rückführung <strong>in</strong> die Heimat], Moskau1996. S. 302. Es sei angemerkt,<br />
dass die Abteilung für Prüf- und Filtrationslager des NKWD per Befehl 0075 des NKWD vom 22. Januar 1946<br />
aufgelöst und <strong>der</strong>en Funktionen <strong>der</strong> Hauptverwaltung <strong>der</strong> Lager (GULAG) übertragen wurden.<br />
183 D. h. jene ITL, die den Hauptverwaltungen und den Verwaltungen des NKWD-MWD direkt unterstanden.<br />
184 GARF. F. 9414. Op. 1d. D. 447. L. 1–28.<br />
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