Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR ... - gulag

2. Das Gefängnissystem 1934 – 1960
Mit Gründung des NKWD der UdSSR 1934 wurde die Gefängnisabteilung der OGPU der
Wirtschaftsverwaltung des NKWD zugeordnet. Leiter der Gefängnisabteilung wurde M. W.
Popow (Verordnung des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR vom 10.07.34). Diese
Gefängnisabteilung übernahm sämtliche ehemaligen Politisolatoren der OGPU: diejenigen
zur besonderen Verwendung sowie die Politisolatoren Butyrka, Sretenka, Tscheljabinsk,
Werchne-Uralsk, Susdal und Jaroslawl.
Auf Grund der Verordnung des Zentralen Exekutivkomitees und des Rates der
Volkskommissare der UdSSR vom 27. September 1934 sowie des NKWD-Befehls Nr. 00122
vom 29. Oktober 1934 wurden in die Überführung aller Haftanstalten aus dem NKJu in das
NKWD der UdSSR auch alle Gefängnisse (die als „Isolatoren“ bezeichnet wurden)
einbezogen. Das galt ebenso für die so genannten Hafthäuser, die den Gefängnissen im
Vollzug in etwa gleichkamen. Zur Leitung aller vom NKJu übernommenen Haftanstalten
wurde innerhalb des GULAG die Abteilung für Haftanstalten (OMS) des GULAG – und in
den Regionen die OMS des NKWD bzw. der NKWD-Verwaltung – geschaffen. Leiter der
OMS des GULAG des NKWD der UdSSR wurde G. P. Matson. Am 11. November 1935
wurden die Politisolatoren und die Isolatoren des NKWD umbenannt in Gefängnisse des
NKWD (auf Grund des NKWD-Befehls Nr. 00403). Damit war die Gefängnisverwaltung auf
zwei NKWD-Abteilungen verteilt.
Der NKWD-Befehl Nr. 0383 vom 28. November 1936 sah vor, auf der Basis der Gefängnis-
Abteilung der NKWD-Wirtschaftsverwaltung der UdSSR eine Gefängnis-Abteilung der
Hauptabteilung für Staatssicherheit (GUGB) des NKWD einzurichten. Am 25. Dezember
desselben Jahres erhielt diese die Bezeichnung „10. Abteilung der GUGB des NKWD der
UdSSR“ (NKWD-Befehl Nr. 00411 vom 25.12.36). Ihr Leiter wurde der Stabsmajor für
Staatssicherheit Ja. M. Weinschtok. Anderthalb Jahre später wurde der Status dieser
Abteilung angehoben: Auf Befehl Nr. 0362 des NKWD vom 9. Juni 1938 wurde sie in eine
Gefängnis-Abteilung des NKWD unter Leitung des Majors der Staatssicherheit N. I.
Antonow-Grizjuk umgewandelt.
Am 29. September 1938 wurde aus der Gefängnis-Abteilung des NKWD und der OMS des
GULAG die Hauptverwaltung der Gefängnisse (GTU) des NKWD (NKWD-Befehl Nr.
00641). In dieser war die Leitung aller Gefängniseinrichtungen des Landes zusammengefasst.
Den ersten GTU Leiter, Oberst W. M. Botschkow (ernannt durch NKWD-Befehl Nr. 2433
vom 2. November 1938), löste bereits am 13. Januar 1939 Major A. G. Galkin ab (NKWD-
Befehl Nr. 80). Seit dem 14. März 1940 leitete P. N. Sujew die GTU (NKWD-Befehl Nr.
344).
Am 17. Dezember 1939 unterstanden der GTU die zentralen Gefängnisse der GUGB des
NKWD der UdSSR (das Innere Gefängnis, die Butyrka, Lefortowo, Suchanowka, das
Gefängnis zu spezieller Verwendung und die Gefängnispsychiatrie in Kasan), zwei
Gefängnisse der GUGB des NKWD der UdSSR für bereits Verurteilte (Wladimir und Orjol),
die allgemeinen Gefängnisse, die inneren Gefängnisse und die Gefängniszellen von NKWD
und NKWD-Verwaltung sowie die Gefängnisse zu besonderer Verwendung und inneren
Gefängniszellen der Transportabteilungen (NKWD-Befehl Nr. 001486 vom 17.12.39). Ab
1939 wurde ein Teil der Gefängnisse aus der GTU schrittweise in die Zuständigkeit des
GULAG überführt und als Transitgefängnisse bzw. -punkte genutzt.
Durch die Aufteilung des NKWD der UdSSR in zwei Volkskommissariate (NKWD und
NKGB der UdSSR) wurde im Februar 1941 ein Teil der Gefängnisse (z. B. in Moskau das
Innere, Lefortowo und Suchanowka) vom NKWD in die Zuständigkeit des NKGB überführt.
Dort kamen sie unter die Leitung der zweiten Abteilung (Registrier- und Archiv-Abteilung)
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