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aufmacher - B4B MITTELHESSEN

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AUFMACHER<br />

wirtschaftlichen Faktor hinter dem Thema<br />

erkennen? „Gar nicht stimmt nicht“, wird die<br />

zunächst spontan abgegebene Antwort gleich<br />

korrigiert. Den meisten Chefs ist der Betriebsfaktor<br />

Mitarbeiter sehr wohl bewusst. Aber die<br />

Integration von gesundheitsfördernden Maßnahmen<br />

erfolgt meist in kleinen Schritten. Wie<br />

kann der erste Schritt aussehen?<br />

Kostenfreie Betriebsanalyse<br />

als Start<br />

Zunächst lohnt der Kontakt mit einer<br />

Krankenkasse. „Wir bieten im Rahmen unserer<br />

Firmenbetreuung eine kostenlose Betriebsanalyse<br />

an“, sagt Thomas Fey, Bezirksgeschäftsführer<br />

der Barmer GEK in Friedberg,<br />

stellvertretend für seine Kollegen der Branche.<br />

Jeder Arbeitsplatz werde dabei eingestuft<br />

hinsichtlich der Art und Schwere der Tätigkeit,<br />

der überwiegenden Arbeitshaltung des<br />

Mitarbeiters sowie seinen Hilfs- und Betriebsmitteln,<br />

um im Anschluss eine Empfehlung<br />

für geeignete Gesundheitsmaßnahmen geben<br />

zu können. „Danach können wir Kontakte zu<br />

externen Kooperationspartner wie Rückenschullehrern,<br />

Ernährungsberatern oder Physiotherapeuten<br />

vermitteln“, so Fey. Üblicherweise<br />

erhält dann der Leistungsempfänger<br />

von seiner Krankenkasse einen Zuschuss. Im<br />

Idealfall übernehme der Arbeitgeber die Differenz,<br />

was ihm steuerliche Vorteile bietet.<br />

Seit 2009 offeriert der Staat den Unternehmen<br />

den Anreiz, pro Arbeitnehmer und<br />

pro Jahr 500,- Euro für zweckgebundene<br />

und zielgerichtete Maßnahmen der Gesundheitsförderung<br />

lohnsteuerfrei zu investieren.<br />

Zweckgebunden und zielgerichtet sind<br />

Angebote für Bewegung, Ernährung, Suchtprävention<br />

und Stressbewältigung. Nicht zu<br />

den geförderten Maßnahmen gehören Beitragsübernahmen<br />

von Sportvereinen und<br />

Fitnessstudios. Und neben monetären Vorteilen<br />

finden sich auf der Internetseite des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit im<br />

Bereich „Prävention“ zahlreiche Anregungen<br />

und Nützliches wie „Pauls Schreibtischübungen“<br />

als Bildschirmschoner.<br />

Anreize schaffen und<br />

Gruppendynamik nutzen<br />

Die Häufigkeit von psychischen Erkrankungen<br />

in Folge von Überforderung der Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter durch Zeitdruck,<br />

Arbeits- und Kommunikationsgeschwindigkeit<br />

nimmt zu. Zu oft gibt es zwischen Berufsund<br />

Privatleben keine klare Abgrenzung.<br />

Laut einer Mitteilung des Bundesministeriums<br />

für Gesundheit im Januar 2013 gibt es<br />

einen Weg aus dem Teufelskreis: Bewegung.<br />

Arbeitgeber sollten demnach ihre Belegschaft<br />

zu mehr Aktivität während der Arbeitszeit<br />

motivieren wie auch in der Freizeit fördern.<br />

Wer Unternehmer unseres Bezirks fragt<br />

stellt fest, dass die Gesundheitsangebote für<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr<br />

wohl vorhanden sind. Und schlussendlich<br />

kann und muss es nicht gleich ein hauptamtlicher<br />

BGM-Beauftragter sein. Gute Voraussetzungen<br />

für die Akzeptanz in der<br />

Belegschaft sind materielle Anreize, Arbeitszeit<br />

für die Maßnahmen zur Verfügung zu<br />

stellen und die Gruppendynamik zu nutzen.<br />

So manche Aktion verbindet die Vorbildfunktion<br />

von Führungskräften mit Spaß und<br />

Effekt für die Belegschaft. Wie wäre es mit<br />

einem Wasser- oder Obsttag? Der Chef kredenzt<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

einen Tag lang Wasser oder Obst am Arbeitsplatz.<br />

Welche Abteilung läuft die meisten<br />

Schritte? Generell kann man der Belegschaft<br />

zu ihrem eigenen Vorteil „Beine machen“,<br />

indem die Drucker nicht neben dem Schreibtisch<br />

stehen, sondern an einem anderen Ort.<br />

Nachfolgend einige Unternehmensbeispiele<br />

aus unserer Region.<br />

Karin Küstermann<br />

Personalleiterin<br />

Bender GmbH & Co. KG, Grünberg<br />

Aus dem Angebot<br />

Psychologische/Psychosoziale<br />

Beratungshotline (seit 2012)<br />

Suchtprävention (seit 2006)<br />

Firmeneigenes Fitness-Studio (seit 2012)<br />

Urlaubsplus von sechs Tagen gegenüber<br />

dem gesetzlichen Mindesturlaub<br />

Sportclub Bender mit diversen<br />

Sportangeboten (seit 1980)<br />

Mobile Blutspende mit Gesundheitscheckup<br />

(seit 2011)<br />

Veränderungen in Bezug auf Krankheit<br />

wurden seither noch nicht aktiv gemessen,<br />

da die wesentlichen Angebote (Beratungshotline<br />

und Fitness-Studio) erst kurze Zeit<br />

im Einsatz sind. Das bestehende Angebot<br />

wird auf Akzeptanz und Effizienz geprüft<br />

und dann eventuell angepasst oder ausgebaut.<br />

Dominik Finkeldei<br />

Foto: privat<br />

Inhaber der B & S, Kar ben<br />

Aus dem Angebot<br />

Betreuung durch GM Büro für Gefahrgut<br />

und Arbeitssicherheit<br />

Betreuung durch eine Frankfurter<br />

Arztpraxis<br />

Beauftragte in unserem Unternehmen<br />

Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen)<br />

Beurteilung der Arbeitsbedingungen<br />

(Gefährdungsermittlung und -bewertung)<br />

Vorbeugungsmaßnahmen<br />

Derzeit keine signifikanten Änderungen<br />

im Krankenstand feststellbar. Für die<br />

10 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 4/2013<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de

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