aufmacher - B4B MITTELHESSEN
aufmacher - B4B MITTELHESSEN
aufmacher - B4B MITTELHESSEN
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
EDITORIAL<br />
Foto: privat<br />
Gesunde Mitarbeiter –<br />
Indikator für gesunde<br />
Unternehmen<br />
Anke Serafin,<br />
R.S.V.P. Unternehmensberatung GmbH in Lich<br />
Unternehmen stehen unter hohem<br />
Anpassungsdruck: technische Innovation,<br />
optimierte Strukturen,<br />
schnelle Abläufe sind die Folge. Die Auswirkungen<br />
auf die Befindlichkeit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind mehr als<br />
deutlich. Der Anteil der psychosomatischen<br />
Erkrankungen (PSE) steigt laut der AOK<br />
jährlich um 25 Prozent. Laut der DAK<br />
sind 2011 etwa 2,5 Millionen Arbeitnehmer<br />
aufgrund PSE ausgefallen und im Durchschnitt<br />
30,5 Tage im Jahr arbeitsunfähig.<br />
Nicht selten sind Führungskräfte und Personalverantwortliche<br />
überfordert, zielgerichtet<br />
Maßnahmen einzuleiten.<br />
Woran ist erkennbar, dass Mitarbeiter<br />
gefährdet sind, auszubrennen und zu<br />
erkranken? Wie können betroffene Mitarbeiter<br />
unterstützt werden und welche Prävention<br />
ist zukünftig zu treffen? Gängige<br />
Praxis im klassischen Betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
(BGM) ist es, Bewegungsund/oder<br />
Entspannungsmaßnahmen externer<br />
Anbieter für die Mitarbeiter zu bezuschussen.<br />
Das ist schon mal ein guter Schritt,<br />
aber nicht genug.<br />
Satte 44 Milliarden Euro volkswirtschaftliche<br />
Kosten entstanden allein im Jahr 2011<br />
im Umfeld von Burnout. Bis zu 70 Prozent<br />
der Ursachen für PSE sind im Arbeitsumfeld<br />
zu finden. Es reicht also nicht aus, die Verantwortung<br />
für psychosoziale Gesundheit<br />
allein dem Arbeitnehmer zu überlassen und<br />
die „Symptome zu bekämpfen“. Ein Umdenken<br />
ist dringend erforderlich. Die Mitarbeiter<br />
sind die wichtigste wirtschaftliche Ressource<br />
im Unternehmen. Wer langfristig<br />
Personalkosten aufgrund krankheitsbedingter<br />
Ausfälle senken und die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
steigern möchte, kommt nicht<br />
umhin, Bereiche wie Personalentwicklung,<br />
Kommunikationskultur und Führungsstil<br />
unter die Lupe zu nehmen. Dadurch wird<br />
nicht nur die Basis für nachhaltiges BGM<br />
gelegt, sondern auch eine Gesundung des<br />
Unternehmens im Ganzen gewährleistet,<br />
nach dem Motto “Das Ganze ist mehr als die<br />
Summe seiner Teile“.<br />
Anke Serafin<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de<br />
WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 4/2013 3