aufmacher - B4B MITTELHESSEN
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Noch in diesem Jahr wolle die<br />
OVAG ein Geschäftsmodell vorstellen,<br />
an dem sich Städte und<br />
Gemeinden beteiligen könnten.<br />
Die Vorbereitungen hierfür<br />
würden bereits seit anderthalb<br />
Jahren laufen. In einer anschließenden<br />
Diskussion kritisierte<br />
der Erste Stadtrat der Stadt<br />
Gedern, Herbert Weber, sowohl<br />
die fehlende Wissensvermittlung<br />
an die Kommunen als<br />
auch die schlechte Beratungsqualität<br />
der Telekom. Hier sei<br />
der Kreis gefragt. „Ausgerechnet<br />
ohnehin finanzschwache<br />
Kommunen sind am ehesten<br />
gefordert, Unterstützung zu leisten“,<br />
bedauerte Hagen Puttrich.<br />
Bad Salzhausen<br />
muss attraktiver<br />
werden<br />
Über die Erstellung eines<br />
Masterplans für Bad Salzhausen<br />
und das Entwicklungskonzept<br />
für den „Ökonomiehof Stolberg“<br />
in Ranstadt berichteten<br />
die Regionalmanager Bernd-<br />
Uwe Domes und Klaus Karger.<br />
„Wir brauchen für die Weiterentwicklung<br />
von Bad Salzhausen<br />
einen Paradigmenwechsel<br />
was die Rolle der Stadt betrifft“,<br />
betonte Domes. Dazu müsse das<br />
kleinste Staatsbad Hessens die<br />
Rolle eines „Ermöglichers“ für<br />
private Initiativen und Investitionsvorhaben<br />
einnehmen und<br />
gleichzeitig seine Attraktivität<br />
sowohl für Einheimische als<br />
auch für Gäste steigern. Hier<br />
soll ein Masterplan Starthilfe<br />
leisten. Gesundheitstourismus<br />
vor Leben und Wohnen oder<br />
Leben und Wohnen vor Gesundheitstourismus?<br />
Diese Frage<br />
müsse beantwortet werden.<br />
„Welche Folgewirkungen haben<br />
die unterschiedlichen Wege?“<br />
fragte Domes. Eine Möglichkeit<br />
sei, gemeinsam mit den Kliniken<br />
vor Ort ein Modell als<br />
Gesundheitsstandort für die<br />
Zukunft zu entwerfen. „Bad<br />
Salzhausen ist ein klassischer<br />
Fall für die EFRE-Förderung“,<br />
so Domes. Eine Entscheidung,<br />
wie es mit Bad Salzhausen weitergehen<br />
soll, hätten letztendlich<br />
die politisch Verantwortlichen<br />
zu treffen.<br />
Wiederaufnahme<br />
des Gutsbetriebs<br />
Zur Erhaltung eines der<br />
wenigen Ökonomiegüter, den<br />
„Ökonomiehof Stolberg“, ist<br />
nach Auskunft von Klaus Karger<br />
eine Lenkungsgruppe, bestehend<br />
aus der Gemeinde Ranstadt,<br />
dem Fürstenhof Stolberg-<br />
Wernigerode, dem Wetteraukreis,<br />
der Behindertenhilfe Wetterau<br />
sowie der Regionalentwicklung<br />
Oberhessen, gegründet<br />
worden. Geplant sei, den historischen<br />
Gutsbetrieb wieder aufzunehmen<br />
und um touristische,<br />
soziale und gemeinnützige<br />
Angebote zu ergänzen. Unter<br />
Einbindung regionaler Partner<br />
soll eine Erlebniswelt inklusive<br />
Familienhotel und Ferienwohnungen<br />
entstehen. Auch die<br />
Integration von Behinderten in<br />
verschiedene Arbeitsbereiche<br />
des Hofes sei vorgesehen. Ein<br />
Bürgertreff, ein Hofladen sowie<br />
ein Kräutergarten soll das vielfältige<br />
Angebot abrunden. Derzeit<br />
sei man dabei, Fachbüros<br />
anzuschreiben. Die LEADER-<br />
Förderung für die Studien betrage<br />
60 Prozent, dürfe aber 10 000<br />
Euro nicht überschreiten.<br />
Abschließend freuten sich Karger<br />
und Domes berichten zu<br />
können, dass sie eingeladen<br />
wurden beim Bundestreffen der<br />
LEADER-Regionen im April, um<br />
zwei Kurzvorträge zu halten.<br />
„Das ist eine tolle Anerkennung<br />
für unsere Regionalentwicklung“,<br />
unterstrichen Domes und<br />
Karger.<br />
„Erneut LEADER-<br />
Region werden“<br />
„Unsere Projekte haben<br />
positive Effekte gebracht, aber<br />
eine prosperierende Region<br />
sind wir noch nicht“, betonten<br />
die beiden Regionalmanager.<br />
„Wir haben zwar gute Aufbauarbeit<br />
geleistet, aber auch<br />
andere Regionen arbeiten<br />
systematisch an ihrer Entwicklung.“<br />
In diesem Jahr laufe nun<br />
die LEADER-Förderperiode aus,<br />
die neue beginne 2014 und<br />
dauere bis 2020 an. „Unser Ziel<br />
ist es, wieder LEADER-Region<br />
zu werden. Dazu müssen wir<br />
eine neue Förderkulisse entwerfen“,<br />
erklärten Domes und<br />
Karger. Landrat Joachim<br />
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Arnold betonte, dass es bisher<br />
noch nicht möglich sei, einen<br />
entsprechenden Antrag zu stellen.<br />
„Die Rahmenbedingungen<br />
stehen noch nicht fest und es<br />
gibt noch keine Antragsfrist.“<br />
Durch die LEADER-Förderung<br />
hätte man erstmals Strukturfördermittel<br />
aus der EU erhalten.<br />
Zuvor seien nur Einzelprojekte<br />
gefördert worden. „Wir<br />
müssen den Fuß in der Tür<br />
behalten und darüber hinaus<br />
versuchen, auch in die EFRE-<br />
Förderung zu kommen“, so der<br />
Landrat der Wetterau. „Ein<br />
guter Einstieg ist uns gelungen,<br />
eine Implementierung muss<br />
noch folgen.“ Fest stehe, dass<br />
auch in Zukunft der Wetteraukreis<br />
als Bewilligungsstelle<br />
fungiere und der LAG-Beirat<br />
über die Projekte entscheide.<br />
Als möglicher Abwicklungsträger<br />
käme die Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau in Frage. Ziel<br />
soll eine verbesserte Ausschöpfung<br />
der Fördermittel sein.<br />
„Wir haben gelernt, miteinander<br />
zu reden statt übereinander“,<br />
brachte des Ulrike Pfeiffer-Pantring<br />
auf den Punkt.<br />
Viele neue Projekte, wie beispielsweise<br />
der Autobahnanschluss<br />
Dauernheim, würden<br />
auf Umsetzung warten. n<br />
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WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 4/2013 31