aufmacher - B4B MITTELHESSEN
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AUFMACHER<br />
Die Mitarbeiter körperlich und geistig fit halten<br />
Hiesiges Potenzial<br />
ausschöpfen<br />
Foto: DIHK<br />
Dem Fachkräftemangel mit kreativen Ideen<br />
im Personalmanagement entgegen wirken.<br />
LuDwIg gEorg Braun<br />
Viele Betriebe sehen im Fachkräftemangel<br />
eine gravierende Gefahr für<br />
ihre künftige wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Nach Umfragen des DIHK trifft<br />
das bereits auf ein Drittel der Unternehmen<br />
zu. Und manche Branchen sind besonders<br />
betroffen, etwa die Dienstleistungsbereiche<br />
in der Gesundheitswirtschaft wie ärztliche<br />
oder Pflegetätigkeiten. Doch wir haben es<br />
ein gutes Stück weit selbst in der Hand – die<br />
Gesellschaft insgesamt, aber gerade auch<br />
wir Unternehmer – das Beste aus der Situation<br />
zu machen und dem Fachkräftemangel<br />
aktiv zu begegnen.<br />
Der Fachkräftemangel sollte uns zum<br />
Nachdenken und auf kreative Ideen bringen.<br />
Niemand hindert uns daran, aktiv nach<br />
neuen Kräften zu suchen – etwa im Ausland.<br />
Aber aus meiner Sicht ist es mindestens so<br />
wichtig und auch leichter, das hiesige Fachkräftepotenzial<br />
zunächst auszuschöpfen.<br />
Betriebe befassen sich heute intensiv mit<br />
vielen Aspekten der Personalpolitik, die früher<br />
eher Nischenthemen waren. Die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf ist ein Paradebeispiel<br />
dafür. Beispielsweise bieten<br />
bereits 90 Prozent der Unternehmen flexible<br />
und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle<br />
an oder planen dies zukünftig. Dieses Engagement<br />
entscheidet immer häufiger darüber,<br />
ob Mitarbeiter zu einem Betrieb gehen, dort<br />
bleiben und auch nach einer Familienpause<br />
wieder zurückkommen. Natürlich können<br />
Unternehmen nicht alles alleine stemmen<br />
und nicht jedes von den Beschäftigten<br />
gewünschte Angebot ist immer machbar –<br />
gerade für kleine und mittlere Unternehmen.<br />
Aber der Einsatz wird gewürdigt, Mitarbeiter<br />
fühlen sich gut aufgehoben und<br />
sind motivierter.<br />
Gesundheitsförderung:<br />
Voraussetzung für<br />
wirtschaftlichen Erfolg<br />
In einem anderen Bereich sollte und wird<br />
es sich in den nächsten Jahren ähnlich positiv<br />
entwickeln, denn die Potenziale sind<br />
genauso groß: bei der Gesundheitsförderung<br />
im Betrieb. Gesunde und motivierte Mitarbeiter<br />
sind die Voraussetzung für wirtschaftlichen<br />
Erfolg. Zudem werden die Belegschaften<br />
im Durchschnitt in den kommenden<br />
Jahren älter – ein Antrieb, dafür zu<br />
sorgen, dass sie dennoch fit und motiviert<br />
sind. Das Thema betrifft aber letztlich alle<br />
Altersgruppen, also auch jüngere Beschäftigte,<br />
die oft mit doppelten Belastungen zu<br />
Hause und bei der Arbeit kämpfen müssen.<br />
Die Gesundherhaltung der Mitarbeiter<br />
umfasst auch alle Tätigkeitsfelder – vom<br />
typischen Schreibtischmitarbeiter, der es „im<br />
Rücken hat“ bis hin zu schwerer körperlicher<br />
Arbeit, etwa auf dem Bau. Letztere kann im<br />
Übrigen auch psychisch sehr belastend sein,<br />
Ludwig Georg Braun, DIHK-Ehrenpräsident.<br />
etwa im Fall der Pflegeberufe. Der Unternehmer<br />
kann Impulse geben, Angebote machen<br />
und seine Mitarbeiter motivieren, an gesundheitsförderlichen<br />
Aktivitäten teilzunehmen.<br />
Ohne das Engagement der Chefs geht es<br />
nicht. Letztlich sind sie für ihre Mitarbeiter<br />
ebenso verantwortlich, wie für neue Produkte<br />
oder Verfahren. Deshalb müssen sie dabei<br />
helfen, dass das Personal fit bleibt – im Geiste<br />
wie auch körperlich. Der Einsatz zahlt<br />
sich aus – in Form von niedrigeren Krankenständen,<br />
größerer Motivation und geringerer<br />
Fluktuation.<br />
Gerade kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU) sind besonders herausgefordert. Sie<br />
haben wenig Zeit, knappe Ressourcen und<br />
das Tagesgeschäft drängt. Aber sie können<br />
viel dabei gewinnen. Studien gehen davon<br />
aus, dass der „Return on Investment“<br />
betrieblicher Gesundheitsförderung zwischen<br />
zwei und vier Euro je eingesetztem<br />
Euro liegen kann. Ähnlich wie bei der Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf zahlt sich<br />
das Engagement also handfest aus. KMU<br />
brauchen aber häufig noch die richtigen<br />
6 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 4/2013<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de