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Jahresbericht 2003 - Leibniz Institute for Age Research

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Arbeitsgruppe Diekmann<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

1. Struktur, Funktion und Dynamik nukleärer Multiproteinkomplexe<br />

Mitarbeiter: P. Hemmerich, G. Wieland, A. Kießlich, L. Schmiedeberg, E. Kamphausen,<br />

M. Koch, S. Ohndorf, S. Weidtkamp-Peters, S. Orthaus<br />

Finanzierung: BMBF und Haushalt-IMB<br />

Kooperationen: C. Cardoso (MDC, Berlin-Buch), F. Hiepe (Klinische Immunologie,Charité)<br />

A. v. Mikecz (Institut für Umweltmedizinische Forschung, Univ. Düsseldorf)<br />

A. Pombo (MRC Clinical Science Center, London, England)<br />

A. Thiel/A. Radbruch (Deutsches Rheuma-Forschungszentrum, Berlin)<br />

H. Will/T. Hofmann, Ph.D. (HPI, Hamburg)<br />

G. Maul (The Wistar <strong>Institute</strong>, PA, USA)<br />

1.1. Der Centromer/Kinetochor-Komplex<br />

Das Centromer ist ein chromosomaler Abschnitt, der für die getreue Verteilung des<br />

Erbmaterials bei der Mitose und Meiose von eukaryontischen Zellen verantwortlich ist. In<br />

neoplastischen Zellen verändert sich die Zahl und die Struktur von Chromosomen, begleitet<br />

von Struktur- und Funktionsfehlern der Centromere. Außerdem sind Centromere spezifische<br />

Targets bei bestimmten viralen Infektionen (z. B. Herpes und SV-40). Die viralen Proteine<br />

binden direkt an Centromer-Proteine, bewirken deren proteasomalen Abbau und<br />

verursachen dadurch die Inaktivierung der Centromer-Struktur. Aus der Analyse der<br />

molekularen Verwandtschaft von Centromer-Proteinen verschiedener Spezies erhoffen wir<br />

uns weitere Einblicke in die Struktur und Funktionsweise von eukaryontischen Centromer-<br />

Komplexen.<br />

Die Centromer-Funktionen in verschiedenen Spezies sind auf der Ebene der jeweiligen DNA/<br />

Multiprotein-Komplexe weitgehend konserviert. Eine logische Erweiterung dieser Beobachtung<br />

ist, dass vielleicht auch die molekularen Mechanismen konserviert sind, die der<br />

Centromer-Funktion zugrunde liegen. Von diesem Konzept geleitet verglichen wir die<br />

Centromere von Hefe (Saccharomyces cerevisiae, S.c.) und Mensch. Uns interessiert auch<br />

die Verwandtschaft zu bakteriellen Kinetochor-Proteinen, die an der Segregation von Low-<br />

Copy-Plasmiden beteiligt sind.<br />

Von zentraler Bedeutung ist für uns die Frage, welche Proteine am Aufbau des Kinetochors<br />

beim Menschen beteiligt sind und wie diese Proteine miteinander wechselwirken. Wir<br />

klonierten deshalb die fundamentalen vier Kinetochor-Proteine CenP-A, -C, -H und –I als<br />

auch ihre Subdomänen in E .coli, um die Wechselwirkung der so exprimierten Proteine<br />

untereinander zu studieren und nach Wechselwirkungs-Partnern in menschlichen<br />

Zellextrakten zu suchen. Weitere Kinetochor-Proteine werden nun ebenfalls kloniert und<br />

untersucht.<br />

Parallel haben wir diese Proteine und ihre Subdomänen in die Jäger-und-Beute-Yeast-2-<br />

Hybrid-Vektoren kloniert und werden sie nun in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Prof.<br />

Wancker am MDC, Berlin, auf ihre Wechselwirkung untereinander und mit anderen<br />

klonierten menschlichen Proteinen untersuchen.<br />

Außerdem klonierten wir diese Proteine zu Fusionen mit Green Fluorescent Protein (GFP)<br />

und den Farbvarianten CFP und YFP. Diese fluoreszierenden Proteine werden in lebenden<br />

menschlichen Zellen exprimiert. Wir untersuchen die Dynamik dieser Proteine gebunden im<br />

Komplex und außerhalb des Komplexes im Nukleoplasma und Cytosol (mittels FRAP und<br />

FCS). Mittels FRET arbeiten wir an der Nachbarschafts-Beziehung dieser Kinetochor-<br />

Proteine untereinander und zu Histonen sowie HP1, Proteine, die wir ebenfalls als<br />

Fusionsproteine mit GFP, CFP und YFP konstruierten.<br />

Zu CenP-H lagen bisher keine Knock-Down-Daten zu menschlichen Zellen vor (publiziert<br />

war nur Huhn). Wir untersuchten die Funktion von CenP-H in menschlichen Zellen nach<br />

Herunterregulierung durch Zugabe von CenP-H-RNAi. Im Gegensatz zum Huhn scheinen im<br />

Menschen die Zellen nach CenP-H-RNAi-Behandlung nicht in der Mitose arretiert zu werden.<br />

Uns interessiert auch, welches molekulare Signal vom Kinetochor erkannt wird und den Ort<br />

der DNA-Komplex-Bildung definiert. Wir studieren deshalb den Zeitpunkt der Kinetochor-<br />

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