Jahresbericht 2003 - Leibniz Institute for Age Research
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Arbeitsgruppe Sühnel<br />
3. Bildbibliothek biologischer Makromoleküle<br />
Mitarbeiter: F. Haubensak, K. Mehliss, J. Reichert, J. Sühnel<br />
Finanzierung: Haushalt IMB, BMBF-Projekt 0312704E<br />
Die IMB Jena Image Library of Biological Macromolecules ist ein frei zugängliches Internet-<br />
Archiv (http://www.imb-jena.de/IMAGE.html) mit visuellen und anderen In<strong>for</strong>mationen über<br />
dreidimensionale Biopolymerstrukturen. Sie enthält eine Abteilung mit allgemeinen In<strong>for</strong>mationen<br />
zur Architektur von biologischen Makromolekülen und einen Struktur-Atlas, der alle in<br />
der Protein-Datenbank (PDB) bzw. Nukleinsäure-Datenbank (NDB) verfügbaren Strukturen<br />
umfasst. Im Jahr <strong>2003</strong> wurde die SCOP-Klassifikation (SCOP – Structural Classification of<br />
Proteins), die bisher lediglich über einen externen Link zugänglich war, direkt in die Datenbank<br />
integriert. Damit verbunden war auch die Entwicklung von neuen Visualisierungswerkzeugen.<br />
Die Zeitschrift RNA verwendet für alle Ausgaben des Jahres <strong>2003</strong> Bildmaterial aus<br />
der Image Library für die Deckseite.<br />
4. Kristallstruktur und Kon<strong>for</strong>mationsanalyse von Ampullosporin A<br />
Mitarbeiter:<br />
J. Sühnel<br />
Finanzierung: Haushalt IMB<br />
Kooperationen-extern: M. Bohl, Tripos GmbH, München;<br />
M. Kronen, U. Gräfe, Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung<br />
H-H. Nguyen , S. Reißmann; Institut für Biochemie und Biophysik,<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
H. Görls, Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Friedrich-<br />
Schiller-Universität Jena<br />
Ampullosporin A ist ein aus 15 Aminosäuren bestehendes Peptid vom Peptaibol-Typ, das<br />
Pigmentbildung durch den Pilz Phoma destructiva induziert und spannungsabhängige Ionenkanäle<br />
in Membranen bildet. Die Kristallstruktur von Ampullosporin A wurde am Institut für<br />
Anorganische und Analytische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität bestimmt. Dabei<br />
handelt es sich um den ersten Vertreter der Peptaibol-Subfamilie 6. Vom N-Terminus bis zur<br />
Aminosäure zeigt das Peptid angenähert eine rechts-händige α-helikale Geometrie, während<br />
am C-Terminus eine weniger reguläre Struktur beobachtet wird. Obwohl Ampullosporin A<br />
kein Prolin oder Hydroxy-Prolin enthält ist es doch signifikant gebogen, wobei sich der lineare<br />
Bereich Ac-Trp 1 zu Aib 10 erstreckt. Wir haben eine neue Methode zur quantitativen Bestimmung<br />
der Krümmungseigenschaften von Peptiden und Proteinen entwickelt und können<br />
auf diese Weise die Ampullosporin-Struktur mit den Struturen anderer Peptaibole vergleichen.<br />
Eine systematische Kon<strong>for</strong>mationsanalyse von Ampullosporin A in der Gasphase mit<br />
verschiedenen Moleküldynamik-Protokollen ergibt als bevorzugte Sekundär-struktur die α-<br />
Helix und nahezu keine Krümmung. Damit ist es wahrscheinlich, dass Lösungs- oder Kristalleffekte<br />
die Krümmungseigenschaften von Ampullosporin A signifikant beeinflussen. Im Jahr<br />
<strong>2003</strong> wurde ein Webtool entwickelt (http://www.imb-jena.de/ peptaibols/), das In<strong>for</strong>mationen<br />
zu allen Peptaibolen mit bekannter dreidimensionaler Struktur enthält.<br />
5. Virulenzfaktoren aus Legionella pneumophila und Borrelia burgdorferi und ihre<br />
Interaktion mit der menschlichen Wirtszelle<br />
Mitarbeiter:<br />
A. Romualdi, J. Sühnel<br />
Finanzierung: BMBF-Projekt 0312704E, Haushalt-IMB<br />
Kooperation-intern: Genomanalyse, Theoretische Biophysik<br />
Das Projekt hatte das Ziel, die Sequenz bakterieller Genome in Fällen, in denen die Genome<br />
verwandter Stämme bekannt sind, durch kosteneffektive Low-Redundancy-Sequenzierung<br />
zu bestimmen und den Genomvergleich zu nutzen, um signifikante genomische Unterschiede,<br />
z.B. für den Vergleich pathogen/apathogen, zu identifizieren. Im bisherigen Projektverlauf<br />
wurde daneben auch ein Vergleich zwischen einer zellwandfreien L-Form von E. coli<br />
(LWF1655+) mit E. coli K.12 einbezogen, weil sich hier neue Einsichten in grundlegende<br />
bakterielle Lebensprozesse erhoffen ließen. Im Sinne einer für das JCB typischen engen Zu-<br />
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