Jahresbericht 2003 - Leibniz Institute for Age Research
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Arbeitsgruppe Große<br />
was u.a. zur Anreicherung zytoplasmatischer- und kernlokalisierter Proteine führte. Ferner<br />
wird versucht, p53 nach unterschiedlichen Modifizierungszuständen, speziell hinsichtlich der<br />
Phosphorylierungen, zu fraktionieren, da dies einen Einfluss auf die einzugehenden Wechselwirkungen<br />
haben sollte.<br />
Der Einsatz von Zelllinien, die unterschiedliche Varianten und Mengen an p53 exprimieren,<br />
sollen die Wechselwirkungsuntersuchungen komplettieren.<br />
2.2. Fibrinolyse und Blutgerinnung<br />
Mitarbeiter: B. Schlott, A. Willitzer<br />
Finanzierung: DFG-Mittel<br />
Kooperationen: E. Glusa (FSU), O. Ohlenschläger, NMR-Spektroskopie (IMB)<br />
Im Rahmen zweier DFG-Projekte wurde an Fusionsproteinen gearbeitet, die aus Staphylokinase,<br />
einem Plasminogenaktivator, und Dipetalin, einem 2-Domänen-Kazal-Typ Thrombininhibitor,<br />
bestehen. Beide Projekte wurden in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Görlach<br />
(NMR-Spektroskopie/Molekulare Biophysik) und dem Zentrum für Angiologie und Experimentelle<br />
Hämostaseologie der FSU bearbeitet. Schwerpunkte sind Struktur-Funktions-Studien am<br />
Dipetalin und die Erhebung entsprechender gerinnungspharmakologischer Daten.<br />
Das Projekt mit Schwerpunkt Proteinstrukturen lief in <strong>2003</strong> aus. Das biochemischgerinnungsphysiologische<br />
Projekt wird im Juni 2004 beendet. Neue Daten zur Struktur der<br />
Domäne II sowie des gesamten Zweidomänenmoleküls des Dipetalins wurden vorgelegt (s.<br />
Bericht der Arbeitsgruppe Görlach). Daraus abgeleitet wurden in <strong>2003</strong> mehrere Proteinmutanten<br />
erzeugt, die speziell im Peptidlinker zwischen Domäne 1 und Domäne 2 Veränderungen<br />
aufweisen. Dadurch sollte die Flexibilität des Gesamtmoleküls bzw. der molekulare<br />
Abstand zwischen beiden Domänen gezielt verändert werden. Wir hofften damit, den bisher<br />
unklaren funktionellen Eintrag dieser Domäne bei der Hemmung des Thrombins und eventuell<br />
anderer Proteasen, sowie unterschiedlicher Phasen der Blutgerinnung zu klären. Entsprechende<br />
struktur- und biochemisch-funktionelle Experimente wurden in <strong>2003</strong> begonnen<br />
und werden bis Juni 2004 <strong>for</strong>tgesetzt.<br />
2.3. Proteinmuster des Herzmuskels bei Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie<br />
(DCM)<br />
Mitarbeiter: B. Schlott, A. Willitzer , A. Schneider, C. Hartung<br />
Finanzierung: Haushalt-IMB<br />
Kooperationen: Klinikum der FSU<br />
DCM-Patienten zeigen Symptome einer gestörten systolischen Funktion des Herzens. Das<br />
Herz ist signifikant vergrößert, der Querschnitt des Herzmuskels ist dagegen deutlich verringert,<br />
was die Reduktion der Pumpfunktion zur Folge hat. Aufgrund der unweigerlich eintretenden<br />
therapierefraktären Herzinsuffizienz ist die Prognose sehr schlecht.<br />
Quantitative und qualitative Veränderungen des Proteinmusters des Herzmuskels wurden<br />
durch vergleichende 2D-Elektrophoresen (Klinik f. Innere Medizin) und nachfolgende Proteinanalytik<br />
(Arbeitsgruppe Große) untersucht. Dabei stellte sich eine Vielzahl von Veränderungen<br />
im Proteinmuster von DCM-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden heraus.<br />
Allerdings waren auch deutliche individuelle Schwankungen von Patient zu Patient festzustellen.<br />
Vielleicht ist dies den unterschiedlichen pathogenetischen Ursprüngen und den<br />
unterschiedlichen klinischen Verläufen bei den DCM-Patienten geschuldet. Aber auch in der<br />
Gruppe der klinisch Gesunden waren signifikante Schwankungen der Proteinexpression im<br />
Sinne qualitativer und quantitativer Veränderungen des Proteinmusters sichtbar. Auf Grund<br />
der doch limitierten Anzahl von Patientengewebsproben (noch schwieriger gestaltete sich die<br />
Bereitstellung „normaler“ Herzgewebsproben) war es bisher noch nicht möglich, die zur<br />
statistischen Absicherung der Ergebnisse notwendige Probenzahl zu beschaffen. Aus diesen<br />
Gründen wurde der globale Ansatz verlassen. Wir konzentrierten uns auf einige kontraktile<br />
Proteine, die speziell bei DCM-Patienten (entsprechend ihrer charakteristischen Lokalisation<br />
auf den 2D-Gelen) modifiziert sein müssen. Die Natur dieser Modifikationen und die<br />
Korrelationen mit dem Krankheitsverlauf werden gegenwärtig untersucht.<br />
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