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Jahresbericht 2003 - Leibniz Institute for Age Research

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Arbeitsgruppe Platzer<br />

2. Genomische Grundlagen von komplexen Erkrankungen<br />

2.1. Genetische Grundlagen chronisch entzündliche Darmerkrankungen<br />

Mitarbeiter: K. Huse, M. Platzer<br />

Finanzierung: DLR, 01GI9984 (1999 - 2002); 01GI0284 (2002 - 2004)<br />

Kooperationen: S. Schreiber, Universität Kiel<br />

Im Rahmen des Kompetenznetzes "Chronisch entzündliche Darmerkrankungen" fokussierten<br />

sich die Untersuchungen bei NOD2/CARD15 auf die Expression verschiedener Spleiss<strong>for</strong>men<br />

dieses Gens. In seinem neu identifizierten 5'-Bereich wurde ein alternativ gespleisstes<br />

nichtkodierendes Exon identifiziert und dessen Beitrag zur Translationskontrolle untersucht.<br />

Eine Reihe weiterer Spleiss<strong>for</strong>men wurden hinsichtlich ihrer möglichen Funktion näher<br />

charakterisiert. Für das Gen konnte außerdem nachgewiesen werden, dass die Expressionshöhe<br />

verschiedener Haplotypen unterschiedlich ist, was sich phänotypisch auswirken kann.<br />

Ein Teil dieser Arbeiten wurden <strong>2003</strong> im European Journal of Human Genetics publiziert,<br />

weitere Veröffentlichungen sind 2004 vorgesehen.<br />

Weitere Arbeiten betrafen die Untersuchungen zu Genotyp-Phänotyp-Relationen von alpha-<br />

2-Makroglobulin. Es konnte nachgewiesen werden, dass die in genetischen Studien in Verbindung<br />

mit entzündlichen Veränderungen auffällige Pentanukleotiddeletion im Acceptorbereich<br />

des Introns 17 keine Auswirkungen auf das Protein hat. Allerdings wurden im Bereich<br />

des Promoters neue Polymorphismen entdeckt, die sich in Assoziationsstudien mit Morbus<br />

Alzheimer assoziiert darstellen und die die Expression des Proteins beeinflussen. Eine erste<br />

Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Untersuchungen wurde <strong>2003</strong> in Experimental Neurology<br />

publiziert.<br />

2.2 Molekulare Genetik von extremer und früh manifestierter Adipositas<br />

Mitarbeiter: K. Reichwald, M. Platzer<br />

Finanzierung: DLR, 01KW0007 (2001 - 2004)<br />

Kooperationen: J. Hebebrand, Philipps-Universität Marburg;<br />

A. Hamann, Universität Heidelberg;<br />

M. Wabitsch, Universität Ulm; I. Schmidt, MPI Bad Nauheim;<br />

G. Brönner, Develogen AG Göttingen; C. Platzer, FSU Jena<br />

Im DHGP-Konsortium "Körpergewichtsregulation" standen Arbeiten zum Gen MC4R<br />

(Melanocortin 4-Rezeptor) im Vordergrund. Das Mutationsspektrum des Gens in der breiten<br />

Bevölkerung wurde mittels Resequenzierung des Locus erfasst. Es wurden neue Mutationen<br />

im kodierenden Bereich gefunden, die es funktionell zu untersuchen gilt. Im 5' Bereich des<br />

Gens neu identifizierte Mutationen/ Polymorphismen liegen im Kopplungsungleichgewicht<br />

zum SNP V103I, der als häufigster Polymorphismus des MC4R-Gens weltweit in verschiedensten<br />

Kohorten typisiert ist. Die im Konsortium durchgeführte Meta-Analyse zeigte, dass<br />

die Variante 103I in normalgewichtigen Probanden häufiger auftritt als in Fettleibigen. Somit<br />

gilt sie als protektiv gegen Fettleibigkeit und der Rezeptor kann nicht nur eine Überfunktion,<br />

sondern auch eine verminderte Funktionsfähigkeit aufweisen. Die entsprechende Publikation<br />

erschien 2004 im American Journal of Human Genetics.<br />

Die Untersuchungen wurden auf das orthologe Gen in Maus und Schimpanse ausgedehnt.<br />

Es erfolgte eine Transkriptanalyse dieser Spezies und der Locus wurde in ausgewählten<br />

Mauslinien resequenziert. Diese unterscheiden sich dahingehend, dass sie bei entsprechender<br />

Nahrung entweder fettleibig werden oder normalgewichtig bleiben.<br />

Auf dieselbe Weise wurden die seit 2001 durchgeführten Untersuchungen zum Gen MCHR1<br />

(kodierend für den Melanin-konzentrierendes Hormon Rezeptor 1) am orthologen Gen von<br />

Maus und Schimpanse <strong>for</strong>tgesetzt. Eine Publikation zu MCHR1 wurde akzeptiert.<br />

Begonnen wurde mit der Typisierung ausgewählter SNPs des Gens GAL (Galanin).<br />

Typisierungsmethoden wie SSCP und MALDI-TOF erwiesen sich für diese SNPs als ungeeignet.<br />

Ein PCR-Protokoll mit anschließender Sanger- und Pyrosequenzierung wurde etabliert.<br />

Die Genotypisierung von ca. 1800 Individuen ist geplant.<br />

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