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Jahresbericht 2003 - Leibniz Institute for Age Research

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Arbeitsgruppe Greulich<br />

3. Mikroskopie und Mikrotechniken<br />

Mitarbeiter: S. Monajembashi, B. Perner<br />

Finanzierung: Haushalt-IMB<br />

Kooperationen: U. Lütz Meindl. B. Holzinger, Salzburg, M. Hausmann, Freiburg<br />

Die technologiegetriebenen Aktivitäten der Gruppe beinhalten die Nutzung optischer Mikromanipulation<br />

(Lasermikrostrahl und optische Pinzette) in Zell- und Molekularbiologie. In den<br />

späten 1980’er Jahren, hat die Gruppe als erste außerhalb der USA die optische Pinzette<br />

benutzt und als erste weltweit vollständige optische Mikromanipulation. In neueren Experimenten<br />

wurden Kalziumwellen in rekonstituiertem Gewebe aus Hühnerembryo-Cardiomyocyten<br />

nach Stimulation entweder mit dem Mikrostrahl oder mit der optischen Pinzette studiert.<br />

Während die Beobachtung von Kalziumwellen im Gewebe von erregbaren Zellen keine<br />

Überraschung war, war die Beobachtung einer ähnlichen, obwohl quantitativ geringer, Wirkung<br />

in (nominell nicht-erregbaren) Fibroblasten - Monoschichten unerwartet. Fibroblasten<br />

sind die Hauptbestandteile von Narben in einem Herzen nach Infarkt, die normalerweise<br />

Kalziumwellen brechen, welche das Schlagen des Herzens koordinieren. Deshalb ist es<br />

interessant, Wirkstoffe zu finden, die die Kalziumwellentransparenz von Narben verbessern.<br />

4. Einzelmolekül Dynamik und Reaktionen<br />

Mitarbeiter: L. Wollweber, H. Gemeinhardt, S. Hoffmann<br />

Finanzierung: Haushalt-IMB<br />

Kooperationen: U. Fischer, Uni Münster<br />

Eine zusätzliche Anwendung der Optischen Pinzette entspringt aus der Möglichkeit, Micrometer-große<br />

Polystyren Kügelchen zu halten und zu handhaben. Wenn unter passenden<br />

stöchiometrischen Bedingungen ein Fluoreszenz – markiertes DNA Molekül an so einem<br />

Kügelchen befestigt wird, kann das einzelne DNA Molekül auf diese Weite „in die Hand“<br />

genommen werden. So kann man zum Beispiel biophysikalische Eigenschaften von einzelnen<br />

DNA Molekülen in Flüssigkeit beobachten, lediglich durch optische Untersuchungen im<br />

Mikroskop. DNA tendiert zum Beispiel dazu, unter physiologischen Bedingungen zu globulären<br />

Strukturen zu kollabieren. Aus Federkonstanten - Daten eines solchen Kollapses kann<br />

man schließen, dass durch „minor groove binders“, welche oft Kandidaten für Pharmazeutika<br />

sind, die Steifheit einzelner DNA Moleküle vergrößert wird. Wenn Restrikionsendonucleasen<br />

wie Apa 1, Sma 1 oder Eco RI vorhanden sind, kann ein einzelnes DNA Molekül aufgrund<br />

des Schneidemuster erkannt werden. Eine Perspektive dieser Technik ist die Unterscheidung<br />

der DNA von gesunden und kranken Spendern auf Einzelmolekülbasis.<br />

5. Biomolekulare Motoren und Zytoskelett<br />

Mitarbeiter: E. Unger, K.J. Böhm, M. Hartmann, I. Prots, N. Kalchishkova, J. Beeg,<br />

R. Sachse, M. Wollmann, T. Stoiber, V. Nechiporuk-Zloy, R. Stracke,<br />

G. Meyer zu Hörste, C. Beck, H. Wolfram<br />

Projekte: 8 verschiedene mit BMBF, EU, Industrie, Stiftung Herz<strong>for</strong>schung, EU/CEFIC<br />

Kooperationen: 14 verschiedene mit BMBF, EU, Universitäten, Industrie und Stiftungen<br />

Die Aktivitäten von biomolekularen Linearmotoren, insbesondere der durch Kinesin generierte<br />

Transport von Organellen und artifiziellen Lasten entlang von Mikrotubuli, werden gewöhnlich<br />

auf Einzelmolekülbasis sowie mittels in vitro Modellen untersucht. Erhaltene Ergebnisse<br />

sind auf zellulärer Ebene oder in Geweben zu verifizieren. Grundsätzliche molekulare Bewegungsvorgänge<br />

werden mittlerweile gut verstanden, besonders die der Regulation zu Grunde<br />

liegende Mechanismen bedarf aber intensiver weiterer Untersuchungen. Mit eigenen Arbeiten<br />

(E. Unger, K. Böhm) gelingt es, 2D und 3D Systeme des mikrotubulären Zytoskeletts in<br />

vitro zu etablieren und Bewegungs- sowie Transportmechanismen von Lasten (einschließlich<br />

isolierter Organellen) zu charakterisieren. Das gilt insbesondere für den Transport zu definierten,<br />

vorbestimmten Zielen und das Sortieren von molekularen, nano- und mikrometerdimensionierten<br />

Partikeln und Ladungen mittels Laserpinzette. Die Nutzung solcher Modelle<br />

für nanoaktuatorische Vorrichtungen gelingt. Von besonderem Interesse ist das Verständnis<br />

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