Jahresbericht 2003 - Leibniz Institute for Age Research
Jahresbericht 2003 - Leibniz Institute for Age Research
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Arbeitsgruppe Greulich<br />
1. DNA Schäden und Reparatur<br />
Mitarbeiter: H. Dittmar, A. Rapp, F. Remane, M. Struwe, D. Vater<br />
Finanzierung: BMBF Projekt Multistrahl Pinzette<br />
Kooperationen: E. Gebhardt, Erlangen, R. Greinert, Buxtehude, J.Thomale, Essen,<br />
N. Morley, Truoro, U.K., P. Boukamp, DKFZ, M.Hausmann, Freiburg,<br />
B. Pool-Zobel, FSU Jena<br />
Die Forschungsgruppe nutzt den Comet-Assay, eine Technik welche sehr sensitive Studien<br />
entweder (in ihrer alkalinen Version) von DNA -Einzelstrang- oder (in ihrer neutralen Version)<br />
von Doppelstrangbrüchen in individuellen Zellen ermöglicht. Entweder bereits vorhandene<br />
DNA Brüche oder deren Bruch- Empfindlichkeit, induziert z. B. durch Strahlung, Gifte oder<br />
Alterungserscheinungen, können untersucht werden. Außerdem hat die Gruppe, parallel zu<br />
Gruppen in Seattle und Dublin, Comet-Assay mit FISH kombiniert (COMET FISH ). Diese<br />
Technik ermöglicht es zu testen, ob ein Gen oder eine Genomregion in einem bruchempfindlichen<br />
Umfeld oder in einer stabilen Region liegt. Ein interessantes Ergebnis mit COMET<br />
FISH ist, dass eine umgekehrte Beziehung zwischen einer allgemeinen Fragilität humaner<br />
Chromosomen und der Dichte an aktiven Genen gefunden wurde. Ein weiteres Ergebnis der<br />
Anwendung von Comet-Assay an Lymphozyten menschlicher Spender zwischen 20 und 91<br />
Jahre ist, dass die allgemeine Stabilität des menschlichen Genoms zwischen verschiedenen<br />
Spendern zwar verschieden, aber bis etwa 60 Jahre durchschnittlich stabil ist.<br />
Überraschenderweise hatten zwei gesunde und aktive Spender im Alter von 78 und 91<br />
Jahren sehr stabile Genome. Es wird interessant sein festzustellen, ob dies eine Folge des<br />
Alterns ist, oder ob die hohe Stabilität ihrer Genome die Voraussetzung für deren Gesundheit<br />
im hohen Alter ist. Außerdem wurde, nach UV A Einwirkung, die Wechselwirkung der zwei<br />
Doppelstrang - Reparaturwege HRR und NHEJ mit dem Comet-Assay, Mikro – Kern -<br />
Induktion, yH2AX, Immunhistochemie und Fluoreszenzmikroskopie untersucht. Wir haben<br />
sieben Proteine der beiden Reparaturwege benutzt, um herauszufinden, wie sich<br />
zellzyklusabhängig entscheidet, welcher der beiden Wege zur Doppelstrangbruchreparatur<br />
benutzt wird.<br />
2. Analyse markerfreier Protein-Chips<br />
Mitarbeiter: G. Günther, S. Schulz, B. Härtl, H. M. Striebel, P. Schellenberg,<br />
P. Grigaravicius<br />
Finanzierung: VDI SCREEN Project<br />
Kooperationen: 9 verschiedene Kooperationspartner in Deutschland<br />
Protein-Chips können durch eine eng begrenzte Anzahl physikalischer Verfahren, wie z. B.<br />
durch Massenspektroskopie (SELDI) oder unter Benutzung von Fluoreszenz ausgelesen<br />
werden. Bisher wurden Fluoreszenzmarkierungen an den Proteinen benötigt, um die<br />
Proteine sichtbar zu machen. Wenn nur geringe Mengen eines Proteins zur Verfügung<br />
stehen, können die Färbechemie und Ausbeuteverluste bei der Reinigung zum kompletten<br />
Verlust dieses Proteins führen. Deshalb wurde begonnen, die proteineigene Fluoreszenz von<br />
Tryptophanen und z.T. von Tyrosinen zur Detektion von Proteinspots auf Chipoberflächen zu<br />
benutzen. Leider fluoreszieren die Aminosäuren nur im UV und das verursacht Schwierigkeiten.<br />
Durch das Reaktivieren eines Femtosekunden Laser Systems aus der Gruppe von<br />
Günther Löber nach dessen Emeritierung konnten wir diese Probleme lösen, wobei Fluoreszenzlebensdauern<br />
anstelle von Fluoreszenzintensitäten benutzt wurden. Der augenblickliche<br />
Stand ist der, dass wir Chips benutzen können die 9-16 Proteine tragen um Extrakte von<br />
verschiedenen Zelltypen zu unterscheiden. Als Anwendung für die nahe Zukunft werden wir<br />
im Rahmen eines gemeinsamen DFG Projekts mit dem Institut für<br />
Ernährungswissenschaften der FSU Jena Chips herstellen mit denen verschiedene<br />
Iso<strong>for</strong>men von Gluthation S Transferase beobachtet werden können, um die Entstehung von<br />
Dickdarmkrebs zu studieren und nach Interventionsmöglichkeiten zu suchen.<br />
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