Vernetztes Fahren - Campushunter
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130 I Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden<br />
Der fliegende Archäologe:<br />
Indiana Jones oder Carlson vom Dach?<br />
Praxisbezug im Studium<br />
Den Studierenden ein fundiertes,<br />
praxisnahes Studium anzubieten, um sie<br />
damit auf die Zukunft bestmöglich vorzubereiten,<br />
ist der Wunsch eines jedes<br />
Hochschullehrers. Oft reichen theoretische<br />
Konzepte ohne direkten Praxisbezug<br />
nicht aus, um die volle Motivation<br />
und damit die Lernbereitschaft und das<br />
Eigenengagement zu aktivieren. Relevante<br />
technische Neuerungen und industrielle<br />
Arbeitsstandards müssen daher zwingend<br />
und vor allem zeitnah in die Lehre einfließen.<br />
An der Hochschule für Technik und<br />
Wirtschaft Dresden (HTW Dresden) sind<br />
Hochschullehrer besonders bemüht, ihre<br />
Forschungs- und Industrieprojekte für<br />
ihre Studierenden aufzubereiten und teilweise<br />
mit ihnen zu entwickeln. Auf diese<br />
Weise werden nicht nur industrienahe<br />
Projekte erarbeitet und Kontakte in die<br />
Wirtschaft aufgebaut, sondern darüber<br />
hinaus eine weiterführende akademische<br />
Karriere ermöglicht.<br />
Das Projekt Archäocopter<br />
Das Archäocopter-Projekt ist ein gutes<br />
Beispiel für die Integration von Forschungs-<br />
und Indutriearbeit, bei dem seit<br />
März 2013 zunächst zwei und aktuell sieben<br />
Dresdner Studierende zusammen mit<br />
ihrem Professor Marco Block-Berlitz arbeiten<br />
und kamerabestückte Multicopter<br />
für den Einsatz in der Archäologie und<br />
Denkmalpflege untersuchen. „Der Bedarf<br />
an kostengünstigen Fluggeräten zur Aufnahme<br />
von Grabungen, die in der<br />
Lage sind intelligent hochwertige<br />
Daten zu liefern, ist enorm.“, so<br />
der Archäoinformatiker des<br />
Teams, Dr. Benjamin Ducke.<br />
Das Dresdner Team begleitet<br />
Archäologen exklusiv<br />
und regelmäßig bei verschiedenen<br />
Ausgrabungen<br />
(s. Abb. 1). Auf diese<br />
Weise wird das Team<br />
mit realen Grabungsbedingungen konfrontiert,<br />
die oft unter hohem Zeitdruck<br />
stehen, und lernen so die praktischen<br />
Schwierigkeiten kennen. „Ich erinnere<br />
mich, als wir nach dem ersten Flug aussahen,<br />
als hätten wir den ganzen Tag auf<br />
einer Baustelle gearbeitet.“, so einer der<br />
Studierenden Benjamin Gehmlich. Diese<br />
Erfahrungen und speziellen Anforderungen<br />
fließen dann wieder in die folgende<br />
Prototypgeneration ein, um so durch verschiedene<br />
Entwicklungszyklen bessere<br />
Lösungen zu finden.<br />
Die von den „fliegenden Archäologen“<br />
aufgenommenen Videos werden direkt<br />
beim Flug an einen Rechner am Boden<br />
gesendet und können so live mitverfolgt<br />
werden. Teilweise wird daraus auch schon<br />
ein 3D-Modell erstellt, um eine räumliche<br />
Vorstellung des bereits gesammelten Materials<br />
zu liefern.<br />
Das wird erst<br />
durch die aktuellen<br />
Generationen<br />
der Grafikkarten<br />
ermöglicht. Der Archäologe<br />
erhält somit sehr früh eine Vorstellung<br />
von der Qualität der gewonnenen<br />
Aufnahmen. Grabungssituationen, beispielsweise<br />
in einer Wüste oder bei sehr<br />
schlechtem Wetter, können relativ schnell<br />
verändert und sogar zerstört werden.<br />
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