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Modellierung und Validierung der Krafterzeugung mit Stick-Slip ...

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4.1. Einflüsse auf das Reibverhalten 81<br />

werden. An<strong>der</strong>erseits leitet Popov den Zusammenhang her, dass die Härte <strong>der</strong><br />

dreifachen Zugfestigkeit entspricht [78]. Beim klassischen Zugversuch werden die<br />

elastischen <strong>und</strong> plastischen Grenzen eines Werkstoffs er<strong>mit</strong>telt. In <strong>der</strong> Werkstoffk<strong>und</strong>e<br />

werden Elastizitätsmodul <strong>und</strong> Härte getrennt behandelt (wenn ein Bauteil<br />

gehärtet wird, bleibt das Elastizitätsmodul unverän<strong>der</strong>t). Für die weiter oben gezeigten<br />

Zusammenhänge zwischen 0-Amplitude <strong>und</strong> Elastizitätsmodul entsteht<br />

<strong>der</strong> Eindruck, dass Elastizitätsmodul <strong>und</strong> Härte <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> korrelieren. Eine<br />

Darstellung auf Basis <strong>der</strong> Härte führt zu gleichen Ergebnissen. Der Plastizitätsindex<br />

wurde schon weiter oben eingeführt (Kapitel 4.1.3). Unter Nutzung dieses<br />

Kriteriums als Basis für die 0-Amplitude ergibt sich interessanterweise, dass die<br />

Härte <strong>und</strong> <strong>der</strong> äquivalente Elastizitätsmodul Teil <strong>der</strong> Berechnung sind (wobei die<br />

Härte als Druck ausgeführt ist).<br />

Es bleibt die Frage, was die genauen Mechanismen sind <strong>und</strong> welche Materialkombination<br />

letztendlich am besten als Reibsystem geeignet ist. Es ist unklar,<br />

ob hohe Elastizitätsmoduln o<strong>der</strong> die Härte o<strong>der</strong> noch an<strong>der</strong>e Mechanismen die<br />

dominierende Rolle spielen. Überlegungen, weitere bestimmende Materialeigenschaften<br />

zu finden, blieben ohne Ergebnis, beispielsweise Kriterien wie die Orientierung<br />

von Gleitebenen o<strong>der</strong> die mikroskopische Struktur (kristallin, amorph,<br />

raum- o<strong>der</strong> flächenzentriert). Um hierüber weiterreichende Aussagen treffen zu<br />

können, muss eine größere, systematische Auswahl an Materialien untersucht<br />

werden. Zudem könnte die Entwicklung neuer Ideen aus <strong>der</strong> Kontakttheorie erfor<strong>der</strong>lich<br />

sein. Dies kann im Rahmen dieser Arbeit aber kaum beurteilt werden.<br />

4.1.7. Rauheit <strong>der</strong> Oberflächen im Kontaktpunkt<br />

Die technische Qualität - genauer: die Rauheit - <strong>der</strong> Oberflächen in den <strong>Stick</strong>-<br />

<strong>Slip</strong>-Punkten hat für die meisten Messungen in dieser Arbeit überraschen<strong>der</strong>weise<br />

kaum eine Rolle gespielt. Es wurde bei Messungen <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e bei den Vorbereitungen<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse für Kapitel 3 festgestellt, dass für das Funktionieren<br />

des verwendeten <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Antriebs lediglich eine gewisse, aus technischer Sicht<br />

einfach geschlichtete Oberfläche (läuferseitig) ausreicht. Die Oberflächenqualität<br />

<strong>der</strong> verwendeten Rubinhalbkugel als Reibpartner lag bei allen Versuchen bei einem<br />

<strong>mit</strong>tleren RMS-Wert von 13nm, wie aus den Daten in Anhang A hervorgeht.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird davon ausgegangen, dass die Rauheit des Läufers größer<br />

ist <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> maßgeblich das Verhalten dominiert. Auf Seite des Läufers wurden<br />

verschiedene Oberflächenfinishe getestet (spanend geschlichtet, drahtbasierte<br />

Funkenerosion <strong>mit</strong> Schlichtschritten, geschliffen, poliert). Allerdings konnte kein<br />

signifikanter Unterschied in den Messdaten registriert werden. Siehe hierzu die<br />

Ausführungen zu Abbildung 4.11 <strong>und</strong> 4.12. Die Erklärung für die ,Mindestqualität’<br />

<strong>der</strong> Glattheit könnte in <strong>der</strong> begrenzten Auslenkung des Aktors begründet

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