Modellierung und Validierung der Krafterzeugung mit Stick-Slip ...
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3.2. Versuchsergebnisse 55<br />
Für das Bereitstellen <strong>der</strong> Vorspannung werden verschiedene Fe<strong>der</strong>n eingesetzt.<br />
Für den Bereich 0, 1 - 0, 3N wird die Fe<strong>der</strong> ,A’ verwendet, für den Bereich 0, 25<br />
- 1, 3N ,B1’. Vorspannungen über 1, 2N sind <strong>mit</strong> Fe<strong>der</strong> ,B2’ zu erzielen. Die<br />
Messkurve für einen gehärteten Läufer, welche sich über eine Vorspannung von<br />
0, 1 - 2N erstreckt, ist daher aus drei einzelnen Messungen zusammengesetzt:<br />
,gehärtet, A’, ,gehärtet, B1’ <strong>und</strong> ,gehärtet, B2’. Der Läufer besteht aus Stahl<br />
1.4112, welcher durch entsprechende Wärmebehandlung nach <strong>der</strong> funkenerosiven<br />
Fertigung auf 55HRc ausgehärtet wurde. Anschließend wurden die Laufflächen<br />
des Läufers auf eine Oberflächenrauheit besser als 0, 3µm geschliffen. Für kleine<br />
Vorspannungen steigt die maximale Kraft linear <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Vorspannung. Bei einer<br />
Vorspannung von 1, 2N bei 350mN ist ein Maximum zu erkennen. Bei weiterer<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Vorspannung fällt die Kraft wie<strong>der</strong> ab. Bei 2N Vorspannung ist die<br />
Messung beendet, da noch höhere Vorspannungen zum Blockieren des Läufers<br />
führen <strong>und</strong> keine <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Schritte mehr zustande kommen. Die Kraftkurven <strong>der</strong><br />
verschiedenen Fe<strong>der</strong>n stimmen an den Übergangspunkten nicht exakt überein,<br />
da die tatsächliche Steifigkeit <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n <strong>mit</strong> einer Toleranz behaftet ist.<br />
Die Messreihe für einen nicht gehärteten Läufer (,unbehandelt, A <strong>und</strong> B’)<br />
zeigt für geringe Vorspannungen annähernd denselben Verlauf. Das Maximum <strong>der</strong><br />
Kraft ist allerdings schon bei 0, 7N <strong>und</strong> 270mN erreicht. Das Ende <strong>der</strong> Messreihe<br />
ist bei 1, 15N erreicht. Offensichtlich spielt die Härte eines <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Läufers<br />
nicht nur eine Rolle bezüglich des Verschleißes, son<strong>der</strong>n auch hinsichtlich <strong>der</strong><br />
realisierbaren Vorspannungen.<br />
Abschließend noch eine Bemerkung zum Verhalten bei hohen Vorspannungen:<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich führt <strong>der</strong> <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Betrieb zu starken Schwingungen im System.<br />
Bei Erreichen <strong>der</strong> maximal möglichen Vorspannung, <strong>der</strong> Blockier-Vorspannung<br />
F block , führt <strong>der</strong> Läufer keine <strong>Slip</strong>-Bewegung mehr aus, er oszilliert nur um<br />
die aktuelle Position, da die Anregung durch die Piezoaktoren weiterhin stattfindet.<br />
Dies ist ein Beweis für die Tatsache, dass die Blockier-Vorspannung ein Phänomen<br />
<strong>der</strong> Reibung <strong>und</strong> nicht <strong>der</strong> Piezoaktoren ist. Die Blockier-Vorspannung<br />
wird also in einer noch unbekannten Form von den Reibparametern abhängen.<br />
Weitere Analysen zu diesem Thema folgen in Kapitel 4.4.3.<br />
3.2.5. Ansteuersignal<br />
Die vorigen Messungen verdeutlichen den Einfluss von Signal- beziehungsweise<br />
Aktoramplitude <strong>und</strong> Vorspannung auf die generierbaren Kräfte von <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-<br />
Antrieben. Es stellt sich die Frage, inwieweit sich die an<strong>der</strong>en Parameter des<br />
Ansteuersignals auf die Kräfte auswirken. Die Richtung <strong>der</strong> <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Schritte<br />
ist ohne Bedeutung, vorausgesetzt die Gravitation wirkt im rechten Winkel zur<br />
Verfahrrichtung. Das ist bei den hier vorgestellten Messungen <strong>der</strong> Fall. Für die