Modellierung und Validierung der Krafterzeugung mit Stick-Slip ...
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2. Stand <strong>der</strong> Forschung<br />
In diesem Kapitel wird <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Forschung dokumentiert, um die Zielsetzung<br />
<strong>der</strong> Arbeit abzuleiten. Dazu wird zunächst ein Überblick über das <strong>Stick</strong>-<br />
<strong>Slip</strong>-Prinzip sowie daraus abgeleitete Antriebe gegeben. Weiterhin wird eine kurze<br />
Einführung in relevante Teilgebiete <strong>der</strong> Tribologie gegeben, da das in dieser<br />
Arbeit vorgestellte Modell eng <strong>mit</strong> dem Reibverhalten von <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Antrieben<br />
verknüpft ist. Es folgen aktuelle Ansätze, um miniaturisierte <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Antriebe<br />
<strong>und</strong> im Wesentlichen <strong>der</strong>en Reibverhalten zu modellieren <strong>und</strong> zu simulieren. Nach<br />
einer Vorstellung ähnlicher Verfahren zur <strong>Krafterzeugung</strong> schließt das Kapitel <strong>mit</strong><br />
<strong>der</strong> Definition des Forschungsgebiets.<br />
2.1. Das <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Prinzip<br />
Der Begriff „<strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>” bezeichnet allgemein Vorgänge, bei denen sich die Relativbewegung<br />
zwischen zwei Elementen (Körpern) in die Phasen Haften (<strong>Stick</strong>)<br />
<strong>und</strong> Gleiten (<strong>Slip</strong>) unterscheiden lässt [1]. Dies kann je nach Randbedingungen<br />
in chaotischer, aber auch in gezielter Weise erfolgen. Die Bandbreite des Vorkommens<br />
von <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong> im technischen Bereich kann unterteilt werden in Situationen,<br />
wo <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong> ein unerwünschter, stören<strong>der</strong> Effekt ist, <strong>und</strong> Anwendungen, in<br />
denen <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong> bewusst genutzt wird. Ersteres ist <strong>der</strong> Fall bei Werkzeugschwingungen<br />
während <strong>der</strong> spanenden Bearbeitung, welche zu sogenannten Rattermarken<br />
führen können. Die gezielte Nutzung kann in Form eines Transportmechanismus<br />
umgesetzt werden, wie Abbildung 2.1 schematisch verdeutlicht. Ein Körper<br />
<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Masse m ruht auf einer eingeschränkt beweglichen, theoretisch unendlich<br />
langen Platte. Die Platte kann nun in eine periodische Bewegung versetzt werden,<br />
die je nach Reibverhältnissen zu einem Haften o<strong>der</strong> Gleiten des Körpers führt.<br />
Vereinfacht kann <strong>der</strong> Vorgang Haften so interpretiert werden, dass <strong>der</strong> Körper <strong>mit</strong><br />
<strong>der</strong> Platte transportiert wird <strong>und</strong> keine Relativbewegung eintritt. Typischerweise<br />
wird dies bei einer vergleichsweise ,langsamen’ Plattengeschwindigkeit <strong>der</strong> Fall<br />
sein. Dem gegenüber führt eine ,schnelle’ Plattenbewegung aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Trägheit<br />
des Körpers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Reibverhältnisse zu einem Gleitvorgang <strong>mit</strong> entsprechen<strong>der</strong><br />
Relativgeschwindigkeit. Dieser Vorgang wird in Abbildung 2.2 verdeutlicht. In<br />
Abbildung 2.2a ist die Bewegung <strong>der</strong> Platte skizziert. Eine Phase <strong>mit</strong> negativem