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Modellierung und Validierung der Krafterzeugung mit Stick-Slip ...

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62 3. <strong>Krafterzeugung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Antrieben: Proof of concept<br />

anzupassen. Die Gr<strong>und</strong>idee des Konzepts - ohne Sensoren auszukommen - wäre<br />

dann jedoch verletzt, <strong>und</strong> es könnte nicht vom einfachen Aufbau <strong>und</strong> <strong>der</strong> Miniaturisierbarkeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Antriebe profitiert werden. Dies sind nämlich genau<br />

die Eigenschaften, welche die Methode <strong>der</strong> <strong>Krafterzeugung</strong> beson<strong>der</strong>s attraktiv<br />

machen.<br />

Bei <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> Kraft wurden teilweise starke Vibrationen beobachtet.<br />

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass das Niveau dieser ,parasitären’ Vibrationen<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Vorspannung skaliert. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Antriebe <strong>mit</strong> großer Vorspannung<br />

vibrieren mehr als solche <strong>mit</strong> weniger Vorspannung. Aus technischen<br />

Gründen ist die Vorspannung stark an die Dimensionen solcher Antriebe gekoppelt.<br />

Kleine Antriebe werden eine geringe Vorspannung aufweisen, weil die mechanischen<br />

Randbedingungen keine größere Vorspannung zulassen. Also werden<br />

die Vibrationen <strong>mit</strong> zunehmen<strong>der</strong> Miniaturisierung abgeschwächt. Gleichzeitig<br />

nimmt die Wie<strong>der</strong>holbarkeit bei Vorspannungen nahe <strong>der</strong> Blockier-Vorspannung<br />

stark ab. Deshalb sollten Vorspannungen größer als das Maximum in Abbildung<br />

3.6 vermieden werden. Aus <strong>der</strong> Sicht des Konstrukteurs ist <strong>der</strong> optimale<br />

Arbeitsbereich dann gef<strong>und</strong>en, wenn <strong>mit</strong> einer minimalen Vorspannung die maximale<br />

Kraft erzeugt werden kann.<br />

Ein wesentlicher Nachteil <strong>der</strong> <strong>Krafterzeugung</strong> ist in <strong>der</strong> Tatsache zu sehen,<br />

das die Kraft in diskreten Anteilen beziehungsweise Schritten übertragen wird.<br />

Dies macht die Erzeugung wirklich kontinuierlicher Kräfte unmöglich. In <strong>der</strong><br />

Messung in Abbildung 3.4 werden die <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Schritte <strong>mit</strong> einer Frequenz von<br />

1kHz erzeugt. Wenn die Frequenz (beziehungsweise <strong>der</strong> <strong>Stick</strong>-Gradient) geringer<br />

wäre, könnte das Ansteigen <strong>der</strong> Kraft weniger abrupt sein, da die Asperitenverformung<br />

langsamer vonstattenginge. Trotzdem ist die Diskontinuität <strong>der</strong> Kraft<br />

implizit aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Slip</strong>-Phase gegeben. Es wird noch zu untersuchen sein,<br />

inwiefern Vibrationen minimiert werden können <strong>und</strong> eine quasi-kontinuierliche<br />

<strong>Krafterzeugung</strong> etabliert werden kann.<br />

Der Aspekt <strong>der</strong> Drift im Kraftsignal kann in Abbildung 3.3 beobachtet werden.<br />

Drift, beziehungsweise Relaxation von Piezoaktoren, ist ein gut untersuchter Effekt.<br />

Diverse Lösungen bezüglich dieses Problems sind bereits bekannt [117,118].<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Vorkommens während des <strong>Stick</strong> könnten diese bekannten Methoden<br />

für eine Driftkompensation eingesetzt werden.<br />

Verschleiß spielt für <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Antriebe eine wichtige Rolle. Während <strong>der</strong> Messungen<br />

konnte eine stetig zunehmende Kraft aufgr<strong>und</strong> von verschlissenen Laufflächen<br />

am Läufer registriert werden. Dieser Effekt ist ausgeprägt für den unbehandelten<br />

Läufer, kommt aber in geringerem Maße beim gehärteten Typ vor. Daher<br />

sollte die Wirkung von Verschleiß langfristig Teil des Modells <strong>der</strong> <strong>Krafterzeugung</strong><br />

sein.

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