Modellierung und Validierung der Krafterzeugung mit Stick-Slip ...
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4. Theoretische Betrachtung <strong>der</strong><br />
<strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Reibung<br />
Die intensive Untersuchung <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-basierter Reibung geht mindestens einige<br />
Dekaden zurück [80, 89, 119]. Dabei wird von den Ursachen von Erdbeben [120]<br />
über konventionelle Industrierobotik [121] bis hin zur Nanotribologie [90,91] eine<br />
große Spannweite abgedeckt. Es existieren zahlreiche Modelle zur Beschreibung<br />
verschiedenster Effekte, daher ist die Wahl eines geeigneten Modells nicht einfach.<br />
Theoretische Modelle neigen zu universellen Erklärungsansätzen, gleichzeitig<br />
können Randeffekte nur schwer erfasst werden. Umgekehrt sind empirische<br />
Modelle in Anlehnung an Messdaten entstanden <strong>und</strong> weisen daher ein hohes<br />
quantitatives Niveau auf. Paradoxerweise leidet darunter oft die theoretische Erklärbarkeit.<br />
In diesem Kapitel werden die relevanten Themen zur Beschreibung von Reibung<br />
in <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-Kontakten für miniaturisierte Antriebe dargestellt <strong>und</strong> diskutiert.<br />
Trotz des sehr umfangreichen Forschungsgebiets ,Reibung’ gibt es nur<br />
wenig Literatur für die bereits in den vorangegangenen Kapiteln angeschnittenen<br />
Problemstellungen. Daher sollen in den folgenden Unterkapiteln einzelne Aspekte<br />
gezielt beleuchtet <strong>und</strong> die vorhandenen Informationen zusammengetragen werden.<br />
Im Idealfall können Parameter für Reibmodelle direkt aus <strong>der</strong> Theorie zur<br />
Reibung abgeleitet werden. Es wird sich jedoch zeigen, dass dies nicht immer<br />
sinnvoll ist <strong>und</strong> empirische Ansätze gewählt werden müssen.<br />
4.1. Einflüsse auf das Reibverhalten<br />
Wie bereits angedeutet, gibt es wenig Vorarbeiten zur Beschreibung von <strong>Stick</strong>-<br />
<strong>Slip</strong>-Antrieben, die auf ausreichend soli<strong>der</strong> theoretischer Basis fußen (vergleiche<br />
Kapitel 2.4). Gleiches gilt für Reibmodelle zur Beschreibung von <strong>Stick</strong>-<strong>Slip</strong>-<br />
Antrieben. Wie in Kapitel 2.4.1 geschil<strong>der</strong>t, ist <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Forschung zu Beginn<br />
dieser Arbeit das LuGre-Modell. Ausgehend davon wird hier zunächst die<br />
0-Amplitude behandelt, bevor <strong>mit</strong> dem elastisch-plastischen Verhalten <strong>der</strong> Bogen<br />
zum Elastoplastic-Modell <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> zum einem neuen Modell als Ergebnis<br />
dieser Arbeit gespannt wird.