Franklin Templeton Investment Funds
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F R A N K L I N T E M P L E T O N I N V E S T M E N T F U N D S<br />
Bericht der Anlageverwalter – Geschäftsjahr zum 30. Juni 2013<br />
Das Berichtsjahr war für Anleger in vielen verschiedenen Risikoanlagen ein gutes Jahr, wenngleich die Wertentwicklung<br />
unterschiedlich ausfiel und die Volatilität gegen Ende des Jahres zunahm. Die Aktien aus den Industrieländern schnitten weit besser<br />
ab als ihre Schwellenmarktpendants, wobei die chinesischen Aktien während des Geschäftsjahres besonders starke Nachzügler<br />
waren. Darüber hinaus litten viele Rohstoffe unter der stagnierenden Wirtschaft in Asien und Europa, während der Goldpreis<br />
im Laufe des Jahres in Mitleidenschaft gezogen wurde, da sich die Anzeichen für einen US-Aufschwung bei niedriger Inflation<br />
mehrten. Der Start des dritten Programms zur „quantitativen Lockerung“ (QE3) seitens der US-Notenbank (Fed) im September<br />
2012, welches im Aufkauf von Schatztiteln und hypothekenbesicherten Wertpapieren in Höhe von bis zu 85 Mrd. USD pro Monat<br />
besteht, trug entscheidend dazu bei, die Risikomärkte anzukurbeln, indem es half, die Renditen der Schatzanleihen auf niedrigem<br />
Niveau zu halten. QE3 sowie ähnliche Initiativen zur geldpolitischen Lockerung, die von den Zentralbanken anderer Länder<br />
gestartet wurden, führten dazu, dass sämtliche Kreditmarktanlagen (Anleihen mit und ohne Anlagequalität, Schuldtitel von<br />
Schwellenmärkten etc.) eine gute Wertentwicklung erzielten, allerdings lösten Andeutungen, dass die Fed beabsichtigt, QE3 früher<br />
oder später auslaufen zu lassen, wenn sich die US-Wirtschaft weiter erholt, gegen Ende des Berichtsjahres einige Turbulenzen aus.<br />
Vor dem Start von QE3 war die Intervention durch die Europäische Zentralbank (EZB) zur Beruhigung der Staatsanleihemärkte<br />
ein wichtiger Katalysator zur allgemeinen Verbesserung der Finanzmärkte in diesem Berichtsjahr. Ende Juli 2012 verlautbarte<br />
EZB-Präsident Mario Draghi, dass die Bank „bereit sei, alles zu tun“, um die Integrität des Euroraums zu bewahren. Im<br />
darauffolgenden Monat wurde das „Outright Monetary Transactions“ (OMT) -Programm der EZB ins Leben gerufen, das darauf<br />
abzielt, Staatsanleihen von Ländern aufzukaufen, die finanzielle Schwierigkeiten am freien Markt haben. Diese Initiativen führten<br />
zu einer beständigen Minderung des Drucks auf die Staatsanleihen einer Reihe schwacher südeuropäischer Länder und gaben den<br />
Anlegern trotz der anhaltend schwachen Konjunkturlage etwas Zuversicht. Diese Zuversicht blieb trotz einer weiteren Bankenkrise<br />
in Zypern im März 2013 größtenteils intakt. Bezeichnenderweise wurden bei der Rettung dieses Landes auch die Bankkunden und<br />
Anleiheinhaber zur Kasse gebeten, und die zypriotische Regierung wurde gezwungen, Kapitalkontrollen einzuführen.<br />
Eine der besonders bemerkenswerten Entwicklungen des vergangenen Jahres war jedoch die zunehmende Divergenz der Geschicke<br />
der USA und des Euroraums insgesamt. Diese Divergenz spiegelt sich in den Wachstums- und Beschäftigungstrends wider.<br />
Während die US-Wirtschaft dank der expansionistischen Geldpolitik und trotz der finanzpolitischen Straffung etwas gewachsen<br />
ist, mühte sich Europa weiter ab, wobei wichtige Länder wie Frankreich, Spanien und Italien in der Rezession verharrten<br />
oder schlicht stagnierten. Und während die Arbeitslosenquote in den USA im Laufe des zwölfmonatigen Berichtszeitraums<br />
kontinuierlich gesunken ist, ist die Arbeitslosigkeit im Euroraum explodiert, wobei sich die Beschäftigungskrise auf Südeuropa<br />
konzentrierte.<br />
Die Wahl von Shinzo Abe zum japanischen Premierminister Anfang Dezember 2012 leitete das vielleicht größte Politaktivismus-<br />
Experiment des vergangenen Jahres ein. Die Aussichten auf umfangreiche finanzpolitische Reformen sowie eine aggressive<br />
geldpolitische Lockerung unter der neuen Führung der Bank of Japan (BOJ) führten zu einer starken Abwertung des Yen, was<br />
wiederum eine Zunahme der japanischen Exporte auslöste. Die Konjunkturbelebung sowie der Anstieg des Verbrauchervertrauens<br />
und des Konjunkturoptimismus hatten zur Folge, dass die japanischen Aktien über den Großteil der zweiten Berichtsjahreshälfte<br />
hinweg eine stark überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielten, bevor es zu einem unweigerlichen Rückgang kam. Die<br />
ehrgeizigen Anleihekaufpläne der BOJ führten ebenfalls dazu, dass die Anleiherenditen niedrig blieben, so dass die japanischen<br />
Anleihen zu einer Oase der Ruhe wurden, während die Anleiherenditen in anderen Ländern gegen Ende des Berichtszeitraums<br />
rasant anstiegen.<br />
Andernorts profitierten die Schwellenmarktanlagen über den Großteil des Berichtsjahres hinweg weiterhin von den massiven<br />
Kapitalzuflüssen, die von der quantitativen Lockerung in den Industrieländern ausgelöst wurden, was deren Währungen ansteigen<br />
ließ und die Anleiherenditen drückte. Die Konjunkturnachrichten aus den sogenannten „BRIC“-Ländern (Brasilien, Russland,<br />
Indien und China) waren im vergangenen Jahr jedoch etwas enttäuschend, was teilweise erklärt, warum die Schwellenmarktaktien<br />
dazu neigten, unterdurchschnittlich abzuschneiden. Länder, die von verschiedenen Rohstoff- und Energieexporten abhängig<br />
sind, mussten mit einem Rückgang der Nachfrage und einem starken Anstieg des Angebots (nicht zuletzt aufgrund der<br />
Schiefergasrevolution in den USA) fertig werden. Politikpannen in einigen Ländern und ein Absinken der Kapitalzuflüsse gegen<br />
Ende des Berichtszeitraums sorgten ebenfalls dafür, dass die Schwellenmärkte unterdurchschnittlich abschnitten. Im November<br />
2012 wurde ein neues, technokratisches, scheinbar reformorientiertes Politbüro eingesetzt, das China die nächsten zehn Jahre<br />
lang regieren wird, was in Aussicht stellt, dass die chinesische Wirtschaft erfolgreich zu einem langsameren, aber nachhaltigeren<br />
Wachstum übergehen könnte. Dieser Übergang zu einem langsameren Wachstum hat die Erwartungen bezüglich der Nachfrage nach<br />
Rohstoffen zurückgeschraubt und somit die Aussichten für rohstoffabhängige Länder wie Russland und Brasilien verschlechtert.<br />
Das Wachstum in den Schwellenmärkten bleibt jedoch robust – der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt beispielsweise,<br />
dass die Schwellen- und Entwicklungsländer der Welt im Jahr 2013 um 5,3% zulegen werden – und da die importierte Inflation<br />
derzeit gering ist, haben die Behörden jede Menge Spielraum, um Konjunkturmaßnahmen zu ergreifen, um Rückgängen beim<br />
exportabhängigen Wachstum entgegenzuwirken.<br />
Die Abkühlung in China und die zunehmende Erholung in den USA deuten darauf hin, dass möglicherweise eine neue<br />
Ausbalancierung des globalen Wachstums im Gange ist. Diese neue Ausbalancierung ist begrüßenswert, soweit die Abkühlung<br />
in China auf die Bereitschaft der neuen Führungsriege zurückzuführen ist, die durch lockeres Geld verursachten Exzesse zu<br />
zügeln und das Bankensystem zu reformieren, vorausgesetzt die Behörden sind in der Lage, die langfristige Nachhaltigkeit des<br />
chinesischen Wirtschaftsmodells zu verbessern. Das Tempo des US-amerikanischen Wachstums war geringer als im Anschluss<br />
an vorherige Konjunkturabschwünge. Wie die Bereitschaft der Fed, die Einstellung von QE3 in Erwägung zu ziehen, jedoch<br />
zeigt, steht das Wachstum trotz einiger finanzpolitischer Straffung auf Bundesebene auf sichererem Boden als noch vor einem<br />
Jahr. Die Wiederbelebung des eigenständigen Wachstums in den USA ist für den Rest der Welt, einschließlich Europa und die<br />
Schwellenmärkte, eine gute Nachricht.<br />
Geprüfter Jahresbericht 11