AUDIO TEST Stereo + Phono (Vorschau)

AKG K 272 HD
„Allround-Talent mit Tieftonschwäche“
Bei AKG handelt es sich um einen weiteren
Hersteller, der sowohl im Mikrofon- als auch
im Kopfhörerbereich tätig ist. Technisch gesehen
agieren Kopfhö-
rer (und Lautspre-
cher allgemein) nach dem umgekehrten
Prinzip der Schallwandlung des Mikrofons.
Da die Membranen von Kopfhörern ähnlich
klein derer von Mikrofonen sind, findet man
die Verbrüderung dieser beiden Bereiche
häufiger vor. Der K 272 HD ist neben
der Heimanwendung auch für
die Arbeit im Tonstudio entwi-
ckelt worden. Das geschlos-
senee
System dämpft die
Geräusche der Außenwelt
möglichst stark ab, um
die eigentlich gewollten
Klänge störungsfrei zur
Verfügung zu stellen.
Gefällig ist der Kopfbügel,
der sich stufenlos
der Kopfgröße anpasst.
Das geschieht durch die
geschickte Doppelbügelkonstruktion
sogar
vollkommen
automatisch,
da das Eigengewicht
der Hörmuscheln
den Spannbügel dem
Auflagebügel
entgegenzieht,
bis ein angenehmes
Gleichgewicht
hergestellt
ist. So wird das ohnehin geringe Gewicht
gleichmäßig auf dem Kopf verteilt. Der Anpressdruck
ist etwas stärker, Probe tragen
ist daher wichtig. Leider sind für dieses Modell
von AKG keine Ersatzteile vorgesehen,
um beispielsweise die Velours-Ohrpolster
zu erneuern. Einstimmigkeit herrschte während
des Hörtests bei der Bewertung der
Tiefen. Die Impulsfreudigkeit im Tieftonbereich
ist verbesserungswürdig. Wir vermissten
den Druck gerade beim Anschlag von
großen Trommeln und Pauken. Dafür sind
die tieffrequenten Anteile jedoch nicht aufdringlich,
sondern ordnen sich angenehm
in das Gesamtbild ein. Der restliche frequenzielle
Bereich wirkt ausgeglichen und
natürlich, nur eine Testperson empfand den
Hochtonbereich als zu spitz und hell. Das
mäßige Impulsverhalten im Tiefenbereich
setzt sich jedoch leider auch in den Mitten
fort, weshalb beispielsweise Trommelsalven
aus der ansonsten klaren Durchzeichnung
der Musik leider etwas schwammig herausfallen.
Kleine Verbesserungen in Sachen Dynamik
und Impulstreue würden den AKG-
Hörer deutlich aufwerten. Einen Vergleich
mit preisintensiveren Modellen müsste der
K 272 dann definitiv nicht fürchten.
Bose AE2
„Einklang auch für unterwegs“
Nachdem man den AE2 aus seiner Hülle befreit
hat, fällt das typische Bose-Design ins
Auge. Besonders die umklappbaren Ohrmuscheln
sind fast schon ein Markenzeichen
des US-amerikanischen Herstellers geworden.
Damit passen die Kopfhörer in das
mitgelieferte Aufbewahrungstäschchen,
das sie beim Transport vor Kratzern und
Schäden schützt. Der gewinkelte Klinkenstecker
zeugt davon, dass Bose vor allem
auch den mobilen Markt mit hochwertigen
Klängen bedienen möchte. Sollte das Kabel
einmal in Mitleidenschaft gezogen werden,
kann es ausgewechselt werden. Leider wird
kein Adapter mitgeliefert, um die Kopfhörer
auch an den Viertelzoll-Anschluss eines
Verstärkers anzuschließen. Eine klare Stärke
des AE2 ist der Tragekomfort. Die weichen
Kunstleder-Ohrpolster und der gedämpfte
Bügel verteilen das ohnehin sehr geringe
Gewicht problemlos. Bei Auswechsel bedarf
kann man Ohrpolster für 35 Euro (UVP)
nachbestellen. Beim Anpassen des Bügels
legt man den flexiblen Metallkern frei, der
dem Gehäuse die notwendige Robustheit
für den Einsatz in allen Gelegenheiten
verleiht. Bose punktet jedoch nicht nur in
Sachen Optik und Ausstattung, sondern
präsentiert sich vor allem stark im Klang.
Der Gesamteindruck ist von der
großen Lebendigkeit eit und
der
angenehmen Klangfarbe
bestimmt. Das schnelle
e
Impulsverhalten
und
die dynamische Wiedergabe
lassen den
Hörer komplett in die
Musik eintauchen.
Bassimpulse kommen
druckvoll beim Hörer
an und lassen grund ihrer klar ge-
aufzeichneten
Kontur den
Gesamteindruck
nicht
verwaschen. Lediglich
im Hochtonbereich ist
für zwei Tester er noch
Spielraum für Verbesserungen
vorhanden.
Ein Tester beschrieb die
Wiedergabe der Triangel
als leicht überspitzt. Insgesamt
ist die Klangfärbung
des AE2 sehr angenehm, auch
der Mittenbereich ereich ist differenziert
aufgelöst. Der Kopfhörer r ist
jedoch auch
für
das Hi-Fi-Erlebnis zu Hause eine sehr gute
und überraschend preisgünstige Wahl.
Bilder: Auerbach Verlag
38 AUDIO TEST | 2.2012 | www.audio-test.at