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AUDIO TEST Stereo + Phono (Vorschau)

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Das berührungsempfindliche Display verwöhnt<br />

mit der Cover-Darstellung auch das Auge<br />

pro <strong>Stereo</strong>kanal je ein Burr-Brown-PCM-<br />

1792-D/A-Wandler bereit. Beide 24-Bit-<br />

192-kHz-Konverter verarbeiten jeweils einen<br />

Kanal symmetrisch und stellen zudem ein<br />

echtsymmetrisches Ausgangssignal zur Verfügung,<br />

wodurch potenzielle Wandlungsfehler<br />

gesenkt werden. Die Signale werden<br />

ebenso linientreu mit Burr-Brown-Operationsverstärkern<br />

(OPVs) sowie OPA1642-<br />

Impedanzwandlern verarbeitet und mit<br />

separaten rauscharmen Stromquellen aufbereitet.<br />

Die OPVs bieten für das Ausgangssignal<br />

sehr hohe Anstiegsgeschwindigkeiten<br />

und werden zusätzlich in den analogen Rekonstruktionsfiltern<br />

verwandt. Dabei handelt<br />

es sich um sehr impulsfreudige Bessel-<br />

Filter. Flankiert werden die OPAs von den in<br />

der Audiobranche gern genutzten WIMA-<br />

Kondensatoren. Die Schaltung ist übersichtlich<br />

in SMD*-Bestückung ausgeführt.<br />

Es mutet schon nahezu wie ein Schwelgen<br />

im Überfluss an, was hier geboten wird.<br />

Die eingesetzten Bauteile erlauben sehr<br />

hohe Dynamikfähigkeiten bei geringsten<br />

nichtlinearen Verzerrungen. Eine audiophile<br />

Unterstützung erhalten sie von einem überdimensionierten<br />

konventionellen Netzteil.<br />

Die sich daraus ergebenden Anteile der harmonischen<br />

Verzerrungsprodukte zeigen ein<br />

sehr deutliches, ausgeglichenes Verhalten<br />

bei geringsten Pegel*anteilen. Auch der<br />

Kopfhörerausgang mit einem der genannten<br />

<strong>Stereo</strong>wandler und OPVs wird damit grundversorgt.<br />

Die eigentliche Verstärkung zum<br />

Per Fingerwischen bewegt man sich durch die<br />

Coverflow-Ansicht des O6HD<br />

Antrieb des Kopfhörers<br />

übernimmt der<br />

Texas-Instruments-<br />

Spezialist TPA6120A2.<br />

Bei all dem technischen<br />

Aufwand gleichen die<br />

Digitalausgänge fast<br />

schon der Beilage zum<br />

Hauptgericht. Das daran<br />

angekoppelte Taktzentrum<br />

verleiht dem O6HD<br />

den superben Klang der<br />

Wandlersektion. Die ermittelten<br />

Jitter-Werte sind<br />

äußerst gering und liegen<br />

weit davon entfernt, klanglichen<br />

Einfluss zu nehmen.<br />

Einziger Wermutstropfen:<br />

Über die digitalen elektrischen<br />

Ausgänge gibt der O6HD lediglich konvertierte<br />

96 kHz aus. Dennoch kann sich so viel<br />

technischer Aufwand auch hören lassen, was<br />

sich in unserem Praxischeck bestätigte.<br />

Während unseres Tests hörten wir uns durch<br />

die verschiedenen unkomprimierten Formate<br />

und waren sehr schnell begeistert von der<br />

vorzüglichen Dynamik des Geräts. Feinste<br />

Details sinfonischer Aufnahmen, die nahe<br />

dem Systemrauschen der Aufnahme technik<br />

liegen, wurden genauso offen dargestellt wie<br />

fulminante Klangfarben in Fortissimo-Passagen.<br />

Stimmen lebten von einer hohen Plastizität,<br />

die deutlich an überbetonungsfreien<br />

Sibilanten zu erkennen war. Einer Sopranistin<br />

mit Orgelbegleitung konnten wir mühelos in<br />

ihrem Vortrag bis in ihre höchste Gesangslage<br />

klirrfrei folgen. Die Abbildung war von<br />

keinerlei zusätzlicher Diffusität geprägt und<br />

bewirkte, dass der Orgelton druckvoll ein dynamisches<br />

Fundament bildete. Dieses Fundament<br />

mit straffer Kontur von den Tiefmitten<br />

bis zum Bass gab jedem Kontrabass die Knorrigkeit,<br />

die ihn bei gezielter Spielweise für<br />

den Hörer noch greifbarer macht. Die gleiche<br />

Lebendigkeit in der Klangfarbeninterpretation<br />

des D/A-Wandlerboards war auch bei der<br />

Wagner-Ouvertüre „Der Fliegende Holländer“<br />

zu vernehmen. Es ist immer wieder ein<br />

Genuss, wenn die Blechbläser in einem warmen<br />

und strahlenden Ton erklingen und somit<br />

frei von klanglichen Schärfen und Härten<br />

bleiben. Dem gegenüber standen die filigran<br />

aufgelösten Streichersätze, denen ebenfalls<br />

jeg licher Hang zum „Verkleben“ oder gar<br />

zum aufdringlichen Klang verborgen blieb.<br />

Ein voller Qualitätsausschlag bedeutet Audiofiles<br />

von 24 Bit und 192 Kilohertz<br />

Aus der Tiefe des Orchesters heraus war das<br />

Pianissimo-Grummeln der Pauke definiert zu<br />

vernehmen, was zu dem zauberhaften Erlebnis<br />

führte, dem tosenden Meer – interpretiert<br />

durch wellenartiges An- und Ab-schwellen<br />

der Streicher – zu folgen.<br />

Für hochauflösende Aufnahmen und hochwertigen<br />

Klanggenuss ist der Olive O6HD<br />

einer der besten Musikserver am Markt.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Leistungsaufnahme<br />

Stand-by<br />

Leistungsaufnahme<br />

Betrieb<br />

Netzschalter<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Olive<br />

O6HD<br />

5 000 Euro<br />

435 × 114 × 356 mm<br />

7,5 kg<br />

Silber, Schwarz<br />

27,5 W<br />

34 W<br />

ja<br />

www.olivehd.com/de<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopf<br />

hörer<br />

Eingänge 1 1 – – –<br />

Ausgänge – – 1 1 1<br />

Sonstige Anschlüsse<br />

AES/EBU, Ethernet-LAN, HDMI,<br />

USB-B, 2 × WLAN<br />

Features<br />

Audioserver<br />

Festplattenkapazität<br />

2 Terabyte<br />

Back-up<br />

extern<br />

Streaming-Protokoll<br />

DLNA-AV/UPnP<br />

Gapless +<br />

LAN/WLAN +/+<br />

Freies Onlineradio +<br />

Musikdienste –<br />

Audioformate<br />

AAC, FLAC, MP3, WAV (24 Bit/192 kHz)<br />

Messdaten ermittelt bei 24 Bit/96 kHz/–20 dBFs<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

110,5 dB<br />

Übersprechen bei<br />

–114 dB<br />

10 kHz<br />

THD+N Ratio 0,0009 %<br />

THD+N Pegel<br />

–110 dBV<br />

Ausgangspegel bei<br />

5,1 dBV<br />

–20 dBFs<br />

max. Ausgangspegel<br />

6,2 dBV<br />

analog bei 0 dBFs<br />

Frequenzgangabweichung<br />

(20 Hz–20 kHz)<br />

+/–0,083 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· ausgezeichneter Klang<br />

· hochwertige Technik<br />

· Coverfl ow-Anzeige<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

· bei voller Festplattenauslastung etwas<br />

träge Bedienung (Besserung ab<br />

Firmware 4.1.9)<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 19/20<br />

Dynamik und Neutralität<br />

(klanglich)<br />

23/24<br />

Basswiedergabe 11,5/12<br />

Mittenwiedergabe 11,5/12<br />

Höhenwiedergabe 11,5/12<br />

Wiedergabequalität<br />

76,5/80<br />

Bedienung/<br />

Installation<br />

13/15<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

33,5/35<br />

Gesamt<br />

123 von 130 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Referenzklasse 95/100<br />

66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2012 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 86

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