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AUDIO TEST Stereo + Phono (Vorschau)

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Audio-Technica AT-F7<br />

Dieser Hersteller pflegt seine lange Tradition<br />

bei der Entwicklung von Abtastsystemen<br />

weiter. Die konstruktive Umsetzung<br />

bewährter Technologien scheint sein hoher<br />

Anspruch zu sein. Es wurde Wert auf eine<br />

hohe Resonanzbedämpfung des Gehäuses<br />

sowie der Masse des Nadelträgers gelegt.<br />

Für die Abtastnadel ist die Wahl auf einen<br />

bewährten elliptischen Schliff gefallen.<br />

Audio-Technica AT-F7<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Das AT-F7 ist ein Moving-Coil-System, das<br />

gezielt auf monokristallines, hochreines<br />

Kupfer (PCOCC) setzt. Es findet seine Anwendung<br />

in den beiden Spulen, an den<br />

Anschlusspins und bei den mitgelieferten<br />

Anschlusskabeln für die Headshell-Montage.<br />

Für ein starkes magnetisches Feld<br />

wird auf Neodymium gesetzt, um in den<br />

Spulen eine hohe Induktion zu erzeugen.<br />

Im weiteren Lieferumfang ist das gesamte<br />

Montagematerial inklusive Werkzeug und<br />

Nadelreinigungspinsel enthalten. Auch die<br />

Installationsanleitung ist sehr detailliert<br />

gehalten und gibt über alle für die Wiedergabe<br />

relevanten Aspekte Auskunft. Dieses<br />

System entspricht im Übersprechen genau<br />

den Angaben mit geringen Abweichungen<br />

im Links/Rechts-Verhalten. Die akustische<br />

Bühne wird sehr gut wiedergegeben, einen<br />

hörbaren Einfluss nimmt aber der leicht indirekte<br />

Klangcharakter. Dieser sorgt auf der<br />

einen Seite für dezente Sibilanten und gibt<br />

ein entspanntes Grundtimbre. Der Hochton<br />

ist fein aufgelöst, aber etwas schwach im<br />

Energiegehalt, womit sich die Durchhörbarkeit<br />

dichter musikalischer Strukturen leicht<br />

verringert. Die dynamischen Fähigkeiten<br />

fangen dies aber wieder sehr gut auf. Für<br />

den Bass könnten der Tiefgang und die<br />

Kontur ausgeprägter erscheinen. Dafür<br />

Ein exklusiver Blick auf die Abtasteinheit aus<br />

Nadelträger und Nadelspitze<br />

zeigt sich eine hohe Plastizität bei Gesang<br />

und Soloinstrumenten. Dieses System bietet<br />

außerdem eine geringe Neigung, Knistern<br />

und Nadelgeräusche zu forcieren. Weiterhin<br />

sehr positiv ist die schnelle Installation<br />

und Justage des Systems.<br />

Shelter Model 201<br />

Shelter Model 201<br />

AUSGABE 2.2012<br />

Viele nennen es das Einsteigersystem – zumindest<br />

aus dem Hause Shelter. Es ist das<br />

günstigste Moving-Magnet-System, das der<br />

japanische Systemdesigner Yazuo Osawa<br />

entwickelte. Sein Nadelschliff ist elliptisch<br />

angelegt, zudem nutzt es ein winziges Aluminiumrohr<br />

als Nadelträger. Aus Kunststoff<br />

und Metall besteht das mittelschwere System,<br />

das typisch für seine Bauart über einen<br />

austauschbaren Nadelträger verfügt.<br />

Die statischen Spulen sind aus Kupferdraht<br />

gewickelt und bieten einen Gleichstromwiderstand<br />

von 15 Ohm an. Aufgrund des<br />

gegenüber MC-Systemen höheren Ausgangssignals<br />

sind die Ansprüche an den<br />

<strong>Phono</strong>-Preamp vordergründig nicht so<br />

hoch, obwohl auch hier eine veränderliche<br />

Anpassung durch ein spezialisierteres Gerät<br />

zu einem noch besseren Klangeindruck<br />

führen kann. Im Lieferumfang befinden<br />

sich mehrere Montageschrauben und ein<br />

Datenblatt mit knappen Angaben, die aber<br />

dem Wissenden für eine Installation völlig<br />

genügen. Auch dieses Abtastsystem bleibt<br />

seinen technischen Angaben treu und so ist<br />

die Dämpfung des Übersprechens als sehr<br />

gut zu bezeichnen, auch in Hinblick auf die<br />

sehr geringe Links/Rechts-Divergenz in dieser<br />

Disziplin. Aus klanglicher Sicht hemmt<br />

der warme Klang etwas die Durchhörbarkeit<br />

komplexer musikalischer Strukturen,<br />

die akustische Bühne wirkt beengter, als sie<br />

ist. Auch die Hochtonenergie ist wahrnehmbar<br />

geringer. Der sich daraus ergebende<br />

leicht dunkle Charakter verleiht Vokalaufnahmen<br />

einen intimeren Schleier und<br />

sorgt für schwächer ausgeprägte S- und<br />

Zischlaute. Dagegen wirken Kontrabässe<br />

sehr tief und knorrig mit ausgeprägten<br />

Es sieht nüchtern aus, ist es aber gar nicht: ein<br />

Freund poppiger Musikgenres<br />

Konturen. Im Zusammenspiel mit einem<br />

Schlagzeug erklingen sehr schön druckvolle<br />

Musiktitel. Das dunkle Timbre und<br />

die nicht ganz so impulsfreudige Dynamik<br />

gibt z. B. der Snare einen körperlichen,<br />

„punchigen“ Sound. Deutlich geringer<br />

fallen die Platten- und Nadelgeräusche<br />

mit diesem System aus.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 71

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