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Thermikfliegen Sonderheft Thermikfliegen Sonderheft (Vorschau)

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Torsten Falk<br />

Ideales Wetter: eine leichte Cumulusbewölkung mit noch guter Thermik unter<br />

den Wolken, dazwischen ein paar „Wolkenleichen“, die Sie bitte nicht mehr anfliegen.<br />

Der Boden liegt teilweise schon im Schatten, jetzt kommt die Thermik<br />

aus den dunklen Bereichen, die vorher die Wärme gespeichert haben<br />

Thermik im Flachland<br />

Vom Bart-Hopping und bösen Saufen ...<br />

„Ach“, kommen alte Hasen schnell ins Schwärmen, „bei meinem letzten Urlaub auf der Soundso-Alm,<br />

da hatten wir Bärte, die gingen bis in den Himmel ...“ Wie schön für euch! Also,<br />

erstens reichen die Bärte immer bis unter die Wolke, denn es heißt ja nicht umsonst: Alles<br />

hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei! Und zweitens: Die nächste Alm ist 700 Kilometer von<br />

meiner Lieblings-Flugwiese entfernt – der Tipp hilft mir heute und hier also null und nix!<br />

Diesen Frust kennen Sie, oder?! Was nutzen<br />

uns die hochalpinen Hammerbärte<br />

auf irgendeiner Alm, ausgelöst durch den<br />

allmorgendlichen, orgiastischen Jodler (jetzt bitte<br />

nichts Falsches denken!) der mehr oder weniger<br />

im Dirndl steckenden Sennerin: Das hilft uns<br />

hier im Flachland zwischen Hamburgs Elbtunnel<br />

und dem Weißwurstäquator absolut nicht weiter!<br />

Bringt uns nicht hoch. Das zieht uns runter, aber<br />

richtig! Diese Tipps von Fliegerkollegen sind absolut<br />

kontraproduktiv, und (geben wir es zu) wir<br />

hassen sie dafür, dass sie stundenlang auf 2500<br />

Meter über null bei einer unverbauten Sicht bis<br />

an den 300 Kilometer entfernten Horizont in der Thermik kreisen – während<br />

wir uns hier auf 62 Meter fünfzig über null einen abbrechen, nur um mal<br />

zehn Minuten in der Luft zu bleiben.<br />

Wie bitte, Sie sind kein Freund des Neudeutschen, haben keinen Facebook-<br />

oder Flickr-Account, „chillen“ nicht auf Afterwork-Parties und kommen<br />

also mit meiner halbenglischen Headline (pardon, Überschrift) nicht<br />

klar? Hopp, hopp, hopp – Bart-Hopping hat nichts mit der täglichen Rasur<br />

oder dem Dressurreiten zu tun! Es meint nichts anderes, als dass Sie, bitteschön,<br />

von einem Bart zum anderen springen. Oder, physikalisch korrekter<br />

formuliert, lokale Aufwindbereiche nach ihrem langsamen Verebben rechtzeitig<br />

mit dem nächsten Thermikschlauch auswechseln.<br />

Auf dem platten Land bleibt Ihnen ja auch keine andere Wahl, da die<br />

konstanten anabatischen Wahnsinns-Aufwinde an den hochalpinen Hän-<br />

12 Thermik 2012

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