Thermikfliegen Sonderheft Thermikfliegen Sonderheft (Vorschau)
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Ein lange gehegter Wunsch der Modellflieger wird endlich wahr. Daten jeglicher Art aus dem<br />
Modellflugzeug in Echtzeit zum Piloten zu übertragen. Endlich zu wissen, wie hoch, wie tief,<br />
wie schnell, wie steig, wie fall, wie strömungsabreiß, wie Strom, wie Akku, wie dreh, wie Sprit,<br />
wie Position, wie Gleitwinkel, wo Einschlag und noch vieles mehr.<br />
Durch die Möglichkeiten der 2,4-GHz-Technologie wird die Telemetrie<br />
in großem Stil möglich und für jedermann erschwinglich. Der<br />
Jetpilot wird endlich wissen, wie schnell sein Jet tatsächlich war, als<br />
er am Horizont entschwand, der Motorpilot weiß, ob im Tank noch genug<br />
Schnaps schwappt, der Hubschrauberpilot wird den Ladezustand seiner<br />
Antriebsbatterie kennen, der Seglerpilot wird erschrecken, wie tief sein Modell<br />
schon ins Tal abgesoffen ist.<br />
Weiterhin erfahren wir so nützliche Dinge wie den Luftdruck im linken<br />
Vorderrad des Fahrwerks, die Drehzahl des Elektromotors nach Verlust des<br />
Propellers und die Temperatur des Antriebsakkus nach Kurzschluss. Habe<br />
ich etwas vergessen? Bestimmt, denn der übertragbaren Messtechnik der<br />
Zukunft sind keine Grenzen gesetzt. Wir wünschen uns, die Industrie bringt<br />
das schnellstens auf die Reihe. Fangen wir alle gemeinsam schon mal an<br />
zu sparen, denn das könnte teuer kosten, denn wir wollen ja alles haben<br />
(man gönnt sich ja sonst auch alles).<br />
Dabei haben die Anbieter sehr schnell lernen müssen, dass die notwendigen<br />
Sensoren entwicklungs- und knoff-hoff-intensiv sind. Mit ein paar<br />
lustigen Anzeigen, egal was und wie genau, ist es ganz bestimmt nicht<br />
getan. Wer meinte, alles nur auf dem Senderdisplay anzeigen zu können,<br />
wurde schnell eines Besseren belehrt. Der modellfliegende Pilot kann viel<br />
während des Fluges: Er kann singen, lachen, heulen, wenn ihm danach ist,<br />
schreien, hüpfen, Witze erzählen. Er kann auch stumm und entsetzt dreinschauen,<br />
wenn gerade der dringend benötigte Platz im Flugzeuglager frei<br />
wurde. Aufs Display schauen kann er während des Flugs nicht. Nun ja, ein<br />
Mal geht immer. Der mitteleuropäische Absturz am Sonntagnachmittag um<br />
drei dauert genau fünf Sekunden. Ich hab’s mehrmals ausprobiert, leider!<br />
Die Hersteller haben jedoch schnell gezeigt, dass sie lernfähig und flexibel<br />
sind. Es gibt bei den Sensoren inzwischen sehr interessante Angebote,<br />
teilweise sogar kombiniert. Sinnvoll, schnell, informativ und hinreichend genau.<br />
Anzeigemäßig hat sich auch schon viel getan, die Marschrichtung ist<br />
klar und richtig. Jeder Hersteller, der im Schaugeschäft ist, hat seine eigene<br />
Vorstellung, wie eine Datenübertragung an den Mann zu bringen sei. Die<br />
Zeit wird zeigen, was sich durchsetzen kann und was wieder verschwindet.<br />
Gerne mittels Kopfhörer in allen möglichen Ausführungen am Ohr<br />
des Piloten, Piepsgeräuschen aus dem Sender, ja, selbst ein vibrierender<br />
Steuerknüppel wurde schon vorgestellt. Eine pfiffige Idee, wohl am Vibrationsalarm<br />
des Handys abgeschaut. Es wird auch schon ein „Souffleur“<br />
in Form einer kleinen Blackbox dem Piloten um den Hals gehängt – auch<br />
nicht schlecht.<br />
Ein Hersteller verwendet ein<br />
Smartphone mit einer eigenen<br />
App, das heute so gut wie jeder<br />
in der Tasche hat. Es gibt ein<br />
2,4-GHz-System, das eigenständig<br />
funktioniert, also nicht auf die<br />
Fernsteuerung angewiesen ist. Natürlich<br />
ist gegen eine zusätzliche<br />
oder ergänzende Darstellung auf<br />
dem Display nichts einzuwenden.<br />
Die Motordrehzahl im Stand ist<br />
dort gut aufgehoben. Auch die<br />
Restenergie des Senderakkus und<br />
noch einige Dinge mehr können<br />
dort angezeigt werden.<br />
Eine große Chance auch<br />
für kleinere Firmen, die sich mit<br />
intelligent gemachten Nischenprodukten<br />
schon erstaunlich gut<br />
behaupten können. Dem Piloten<br />
Externe Gerätschaft. Das Rentschler-Vario im Rumpf einer »ASH 26«<br />
mit 4 m Spannweite. Leicht zu erkennen ist die Größe des Geräts<br />
anhand der beiden eingebauten Servos in Standardgröße<br />
sei eine eingehende Information des sich schnell<br />
entwickelnden Markts ausdrücklich empfohlen.<br />
Dass solche Dinge nicht für einen Appel und ein<br />
Ei zu haben sind, sollte klar sein. Also entsprechende<br />
Testberichte der einzelnen Angebote in<br />
den Printmedien beachten.<br />
Nun, was haben die freundlichen Zauberer<br />
der Industrie für die Erleichterung der Modellbaukasse,<br />
speziell der Segelflieger, aus dem<br />
Hut gezogen? Freunde der Hammerthermik<br />
glaubt es mir: tolle Dinge, von denen wir älteren<br />
Semester schon Jahrzehnte vergeblich geträumt<br />
haben. Variometer, Höhenmesser (auch als<br />
Tiefenmesser beim Absaufen ins Tal sehr gut zu<br />
gebrauchen), Fahrtmesser, ein klitzekleines GPS<br />
darf ja inzwischen nirgends mehr fehlen. Spannungsanzeige<br />
und, man höre und staune, sogar<br />
schon eine Rest-Kapazitätsanzeige der Empfängerbatterie<br />
sind zu haben. Sehr sinnvoll, ist doch<br />
der Empfängerakku nach wie vor Absturzursache<br />
„Numero uno“.<br />
Eine gewisse Skepsis wird jedoch empfohlen,<br />
die Anzeige der Restlaufzeit geht immer von<br />
einem intakten Akku aus. Zwei Akkus mit Akkuweiche<br />
sind immer noch höchster Sicherheitsstandard<br />
nach meinem Dafürhalten, egal, ob<br />
NiCd, NiMH, LiPo, LiIo, LiFe oder was es sonst<br />
noch alles gibt. Zwei können immer mehr als<br />
einer, auch wenn einer alleine noch so gut ist ...<br />
Das alles klein, handlich und teilweise<br />
unendlich programmierbar mit den verschiedensten<br />
Übertragungswegen. Übrigens: Klassischer<br />
Vorläufer der Telemetrie ist und bleibt<br />
der Antriebsakku im Elektrosegler, der sich bei<br />
Überlastung schon immer durch Rauchzeichen<br />
bemerkbar machte.<br />
Das geht heute eleganter, wir erkennen<br />
aktuell schon viel früher durch die entsprechenden<br />
Horrormeldungen der Telemetrie, dass ein<br />
Auch recht große Gerätschaft<br />
am Mann. Heutzutage<br />
spricht der Sender<br />
Thermik 2012<br />
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