DIGITAL TESTED Heisse Technik für kalte Tage (Vorschau)

FAZIT
Mit einem Straßenpreis von rund 320 Euro
bietet der „BD-P2500“ einen Videoprozessor
für besseres DVD-Upscaling und wirksamere
Nachschärfung im BD-Betrieb. Im Vergleich
zum Sony enttäuscht aber die Tatsache, dass
Besitzer älterer AV-Receiver auf das Decoding
von DTS-HD verzichten müssen und so nicht
in den qualitativen Genuss der neuen DTS-Formate
kommen. Samsung bestätigte, dass kein
Update folgen wird, mit dem diese Funktion
nachgerüstet werden würde. Das ist unerfreulich,
denn so fällt der ansonsten überzeugende
Blu-ray-Spieler hinter die Konkurrenz zurück,
zumindest was die akustischen Merkmale angeht.
Besitzer aktueller Receiver, die selbst
HD-Tonformate verarbeiten können, sollte das
aber nicht stören, denn die Bitstream-Übertragung
mittels HDMI läuft reibungslos. Für die
Käuferschaft, die ein komplett ausgestattetes
Modell sucht, enttäuscht auch die völlig unverständliche
Tatsache, dass gewisse Formate
wie MP3 nicht wiedergegeben werden können.
Leider macht auch der „BDP-S550“ von Sony
in diesem Fall keine bessere Figur, was den
Gesamteindruck des darüber hinaus beeindruckenden
Players aber kaum schmälert. Bis dato
konnte uns kein Modell derart zufriedenstellen,
was am durchdachten Bedienkonzept und der
rundum abgestimmten Leistung liegt. Angefangen
von der fixen Startzeit des Geräts über
die optisch ansprechende Menügestaltung bis
hin zur hochwertigen Wiedergabe sowohl bei
Blu-ray- als auch bei DVD-Medien, kann der
„550“ die Sympathien auf seine Seite ziehen.
TESTFAZIT
Sony präsentiert den bisher überzeugendsten
Blu-ray-Player am Markt.
Der Samsung gefällt u. a. dank des
Reon-Chips, lässt aber z. B. DTS-HD-
Decoding vermissen.
F. Kriegel (Foto)/C. Trozinski
Kleine Details wie die Anzeige der aktuellen
Videobitrate oder das edle Ausblenden beim
Stoppen von Filmen heben das Modell zudem
weiter von der Konkurrenz ab. Doch auch wenn
Optimierungen bei den Ladezeiten komplexer
Blu-rays festzustellen sind, müssen die Ingenieure
hier noch einiges tun. Nichtsdestotrotz
nehmen sich die getesteten Probanden nicht
viel in Sachen Wiedergabequalität. 1
AUSSTATTUNG
TESTSIEGER
Allgemein
Hersteller Sony Samsung
Modell BDP-S550 BD-P2500
Preis/Straßenpreis 439 Euro/315 Euro 439 Euro/320 Euro
Größe (B/H/T) 430 × 70 × 220 mm 430 × 59 × 271 mm
Gewicht 3,3 kg 2,9 kg
Informationen www.sony.de www.samsung.de
Anschlüsse
digitales Video
RGB
YUV
FBAS
S-Video
HDMI
Scart
Ausgänge
Cinch
S-Video
HDMI
Scart
Ausgänge
digitales Audio (koaxial/optisch) / /
Sonstige
Netzwerk, USB, Cinch 7.1ch
+ 2ch Audio
Cinch
S-Video
Netzwerk, USB, Cinch 7.1ch
+ 2ch Audio
Formate
Blu-ray
BD-R/BD-RE / /
DVD-Video/-Audio/SACD / / / /
DVD-R/DVD-RW / /
CD-R/CD-RW / /
SVCD/VCD / /
DivX/MPEG-4/AVCHD / / / /
MP3/WMA / /
JPEG/Picture-CD / /
Sonstiges
BD-Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 / /
DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream)
Layer-Wechsel bei DVD sichtbar sichtbar
Ladezeiten (Blu-ray BD-J) 60 s 60 s
Energiekosten/Jahr* 4,64 Euro/Jahr 9,78 Euro/Jahr
BEWERTUNG
Praxis (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)
Benutzerfreundlichkeit gut 16/20 befriedigend 13/20
Stand-by: 0,1 W
Stand-by: 0,5 W
Stromverbrauch
Betrieb: 16 W 3/3 Betrieb: 32 W 3/3
Ausstattung sehr gut 19,5/22 gut 17,5/22
Farbwiedergabe ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7
Skalierung ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7
Vollbildkonvertierung ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7
Bildverbesserer ausreichend 2/4 ausreichend 2/4
Bildqualität ausgezeichnet 23/25 ausgezeichnet 23/25
Tonqualität sehr gut 13/15 gut 12/15
Gesamt 71,5 von 82 Pkt. 65,5 von 82 Pkt.
Preis/Leistung gut gut
ERGEBNIS
Sehr gut Gut
87 % 80 %
ANGETESTET: SONY BDP-S350
LEXIKON
HQV/Reon
Bei der HQV-Technologie von
Silicon Optix handelt es sich um eine
spezielle Videolösung, die für Aufgaben
wie das De-Interlacing oder
die Rauschreduktion zuständig ist.
Zum Einsatz kommt diese z. B. im Videoprozessor
„Reon-VX“ oder dem
etwas stärkeren „Realta“, ebenfalls
von Silicon Optix. Sie zeichnen sich
durch hochwertige Ergebnisse und
aufwendige Algorithmen aus und
kommen inzwischen auch in AV-Receivern
häufig zum Einsatz.
Layer-Wechsel
DVDs und Blu-rays bestehen meist
aus mehreren Datenschichten
(Layern). Der Laser tastet die erste
Schicht ab und wechselt dann auf die
nächste. Dies wird „Layer-Wechsel“
genannt und kann eine kurze Unterbrechung
bei Bild und Ton verursachen.
Moderne Player zeigen dieses
Phänomen nicht mehr, da sie einen
Speicher besitzen, der den Wechsel
auf den Layer unsichtbar macht. Bei
Blu-rays sollten ebenfalls keine Unterbrechungen
auftreten.
Kurz vor Redaktionsschluss erreichte
uns noch das kleine Pendant
des „BDP-S550“ von Sony. Im Unterschied
zum großen Modell fehlt dem
299 Euro teuren Gerät der analoge
7.1-Ausgang sowie die Möglichkeit,
DTS-HD Master Audio zu decodieren.
Die Bitstream-Übertragung ist
natürlich weiterhin möglich. Die
Fernbedienung lässt außerdem die
blaue Beleuchtung vermissen und
schließlich fehlt der für BD-Live-Inhalte
benötigte Speicher, doch ansonsten
sind ausstattungstechnisch
keine Unterschiede auszumachen.
Die Maße des Geräts fallen aufgrund
der fehlenden Analogausgänge etwas
dezenter aus. So beträgt die
Höhe exakt einen Zentimeter weniger
als bei dem Mittelklassemodell.
Qualitativ konnte jedoch auch der
Einsteiger Akzente setzen. Messwerte
und Eindrücke entsprechen
genau den Ergebnissen des „550“.
Neben der akkuraten Wiedergabe
von Blu-rays samt fixer Einlesezeiten
fällt auch die Bedienung intuitiv und
durchdacht aus.
Für wen ist das Gerät interessant?
Wer auf kleine Feinheiten wie eine
fehlende Beleuchtung verzichten
kann und nicht auf das interne Decodieren
von DTS-HD angewiesen
ist, wird mit dem „BDP-S350“ mehr
als zufrieden sein. Für einen Straßenpreis
von rund 200 Euro ist dieser
Player schon jetzt die ultimative
Preisempfehlung.
PCM
„Pulse Code Modulation“ ist ein
verlustfreies Verfahren, das bei
der digitalen Aufnahme analoger
Audiosignale zum Zuge kommt. Bei
Blu-ray-Playern besteht häufig die
Möglichkeit, DTS-HD- und Dolby-
True-HD-Formate intern im Player
in PCM umwandeln zu lassen. Dies
ist dann von Vorteil, wenn man noch
keinen HDMI-1.3-fähigen AV-Receiver
besitzt, aber trotzdem die hohe
Qualität der neuen Formate nutzen
möchte.
Bitstream
Bitstream bedeutet, dass die Quelldaten
eins zu eins an ein externes
Gerät, wie z. B. ein AV-Receiver, zur
weiteren Bearbeitung übertragen
werden. So geben aktuelle Blu-ray-
Player die neuen HD-Tonformate,
wie DTS-HD und Dolby True HD, per
Bitstream über HDMI aus. Diese
können dann vom entsprechenden
AV-Receiver decodiert werden. Der
Blu-ray-Player nimmt in diesem Fall
keine weitere Bearbeitung (Decodierung)
vor.
* Die Berechnung der Energiekosten erfolgt innerhalb unseres „Öko-Checks“ (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
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