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DIGITAL TESTED Heisse Technik für kalte Tage (Vorschau)

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KONTRASTE<br />

Theorie<br />

Über den Kontrastangaben der Hersteller<br />

stehen oft große Fragezeichen. Werte über<br />

50 000 : 1 sind keine Seltenheit, wobei diese<br />

in der Realität beim Gebrauch generell deutlich<br />

niedriger liegen. Häufig ist deshalb die<br />

Rede von „dynamischem Kontrast“. Dieser<br />

beschreibt die unterschiedliche Helligkeit von<br />

Schwarz und Weiß bei einem Bildwechsel.<br />

Außerdem können Farbdarstellung sowie Gammakorrektur<br />

beliebig verfälscht ausfallen. Wie<br />

hoch der wirkliche Kontrast bei einem neutralen<br />

Bild in einer Szene ausfällt, darüber gibt<br />

es kaum Auskünfte. Allgemein gilt: Je näher<br />

dunkle und helle Bildpunkte beieinanderliegen,<br />

desto geringer fällt der messbare Kontrast<br />

aus. Die gewählte Technologie spielt dabei<br />

primär keine Rolle. Durchschnittlich erreichen<br />

Fernseher Werte von 500 : 1. Je weiter die zwei<br />

Extreme auseinanderliegen, desto dunkler ist<br />

Schwarz darstellbar. Bildröhren bzw. extrem<br />

gute Plasmas erreichen Maximalwerte von rund<br />

12 000 : 1, LCD-Fernseher ca. von 2 000 : 1.<br />

Praxis<br />

Je kontraststärker das Bild, desto besser der<br />

Eindruck. In der Praxis neigt die Bildelektronik<br />

allerdings dazu, die Bildtiefe virtuell zu<br />

steigern. Mit dem Burosch-Kontrasttestbild<br />

kommen Sie trügerischen Kontrasten auf die<br />

Schliche. Drehen Sie den Regler zunächst herunter:<br />

Weiß tendiert allmählich zum Grau und<br />

das Bild verliert seine Brillanz. Erhöhen Sie<br />

jetzt so lange den Kontrast, bis das Bild plastisch<br />

erscheint sowie alle hellen Graustufen<br />

gleichzeitig sichtbar bleiben. Die letzten beiden<br />

Weißfelder müssen sich gut voneinander<br />

abgrenzen. Viele Fernseher bieten die Möglichkeit,<br />

eine Funktion namens „Optimalkontrast“<br />

einzuschalten. Diese Nachbearbeitung ist mit<br />

Vorsicht zu genießen. Für eine Beurteilung der<br />

Qualität eignet sich das Farbtestbild. Schalten<br />

Sie den „Optimalkontrast“ ein und betrachten<br />

Sie die farbigen und grauen Balken. Werden<br />

Abstufungen in hellen wie dunklen Bereichen<br />

verschluckt, arbeitet der „Optimalkontrast“<br />

fehlerhaft.<br />

Ist der Kontrast zu hoch eingestellt, bilden die weißen Felder eine<br />

einheitliche Fläche und können nicht mehr unterschieden werden.<br />

Die Glanzpunkte der Haut wirken stark betont und unnatürlich<br />

FARBDARSTELLUNG<br />

Theorie<br />

Wer durch einen Elektronikfachhandel wandert,<br />

findet im Sortiment der Flachbildfernseher<br />

fast überall grellbunte Einstellungen vor –<br />

die sogenannten Shop- oder Dynamikmodi wirken<br />

der überstrahlenden Helligkeit der vorhandenen<br />

Deckenfluter entgegen. Jene nutzen<br />

die maximale Helligkeit des Fernsehers ohne<br />

Rücksicht auf eine neutrale bzw. realitätsnahe<br />

Farbwiedergabe. Kennzeichen ist ein häufig anzutreffender<br />

blauvioletter Farbstich. Ebenfalls<br />

in Mitleidenschaft wird die Graustufendarstellung<br />

gezogen, da in dunklen sowie hellen Bereichen<br />

Details verloren gehen. Im Ergebnis stellt<br />

sich ein kontraststarkes, allerdings künstliches<br />

Bild ein. Die richtige Farbdarstellung hängt von<br />

zwei Faktoren ab: der Farbtemperatur und dem<br />

Farbumfang. Erstere beschreibt das Verhältnis<br />

der Grundfarben Rot, Grün und Blau. Stehen<br />

alle drei im Gleichgewicht, wirken graue Flächen<br />

grau und Schwarz-Weiß-Filme farblos. Fernseher<br />

erzeugen bunte Bilder nach dem Malkastenprinzip.<br />

Statt Schwarz ergibt die Mischung<br />

von Rot, Grün und Blau indes Weiß. Wird eine<br />

Farbe verstärkt, färbt sich das komplette Bild<br />

rötlich, grünlich oder bläulich bzw. in einer der<br />

Mischfarben. Der Farbumfang beschreibt die<br />

Lage und Leuchtkraft sämtlicher Farben sowie<br />

des Weißpunkts. LCD- bzw. Plasmafernseher<br />

besitzen einen weitaus größeren Farbumfang<br />

als grundsätzlich notwendig. Sollte die Einstellung<br />

zu stark sein, wirken Farben betonter.<br />

Kurzum: Hauttöne sind übersättigt und Wiesen<br />

leuchten neongrün.<br />

Praxis<br />

Farbraum: Der Farbregler verändert nur die Farbsättigung.<br />

Unverändert bleibt die Farbdeckung,<br />

also welche Tönung Rot, Grün und Blau sowie<br />

alle weiteren Mischfarben aufweisen. Zuletzt<br />

bleibt auch die Mischung der Farben gleich. Um<br />

die Farbsättigung optimal einzustellen, sollten<br />

Sie die Farbe zunächst reduzieren: Das Burosch-<br />

Farbtestbild erscheint schwarz-weiß. Nun den<br />

Farbregler so weit nach rechts justieren, bis alle<br />

Farben klar erkennbar sind, die Ränder der Kästen<br />

aber nicht verschwimmen. Die Farbsättigung<br />

ist dann zu hoch, wenn die Abgrenzungen der<br />

mittleren Farbkästen nicht mehr sichtbar sind.<br />

Einige Modelle bieten die Wahl des Farbraums<br />

zwischen „Normal“ und „Erweitert“ (auch<br />

„x.v.Color“). Letzterer weist nahezu immer eine<br />

Übersättigung im Grünbereich auf.<br />

Farbtemperatur: Mit den Burosch-Testbildern<br />

„Helligkeit“ und „Kontrast“ können Sie diese<br />

überprüfen. Stellen Sie am TV die wärmste<br />

Farbtemperatur ein. Im Idealfall entsprechen<br />

Schwarz, Grau und Weiß der Quelle. Wechseln<br />

Sie nun auf Farbtemperatur „Normal“<br />

oder „Kalt“. Sie werden einen Blauüberschuss<br />

bemerken. Abweichungen können ebenfalls<br />

in grünen und rötlichen Bereichen oder den<br />

Mischfarben erkennbar sein. Für eine neutrale<br />

Darstellung der Quelle ist eine Farbtemperatur<br />

von rund 6 500 Kelvin Pflicht, was meist der<br />

Voreinstellung „Warm“ oder „Warm2“ entspricht.<br />

Eine optionale Anpassung über die stufenlose<br />

Einstellung ist ohne Messhilfen kaum<br />

möglich.<br />

Der Kontrast ist zu niedrig, wenn Weiß gräulich wirkt. Plasma-TVs<br />

im Stromsparmodus können bei diesem Testbild trotz optimaler<br />

Kontrasteinstellung ebenfalls Brillanz vermissen lassen<br />

Ist die Farbtemperatur von der Norm abweichend, färbt sich das<br />

Bild in der entsprechenden Farbe. Hier produziert der Fernseher<br />

einen deutlichen Grünüberschuss<br />

Per Farbregler justieren Sie die Sättigung. Verhindern Sie dabei,<br />

dass die Gesichter wie im Bild künstlich betont und Farbabstufungen<br />

in der Mitte der Balken verschluckt werden<br />

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