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DIGITAL TESTED Heisse Technik für kalte Tage (Vorschau)

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praxis<br />

WORKSHOP<br />

SCHÄRFE<br />

Neben der Anzahl der Bildpunkte trägt die richtige<br />

Schärfeeinstellung ausschlaggebend zum<br />

überzeugenden Bildeindruck bei. Übermäßige<br />

Ausnutzung des betreffenden Reglers führt<br />

allerdings zu Doppelkonturen: Feine Details<br />

werden von einem weißen Rand geschmückt.<br />

Mit dem Burosch-Schärfetestbild können Sie<br />

den Mittelweg aus Schärfe und Natürlichkeit<br />

finden. Drehen Sie zunächst den Regler nach<br />

links: Das Bild wird unscharf. Erhöhen Sie nun<br />

die Schärfe, bis feine Linien die erwähnten<br />

weißen Ränder zeigen. Reduzieren Sie daraufhin<br />

die Schärfe, bis die weißen Ränder<br />

verschwinden. Je nach Sehstärke kann die<br />

Schärfeeinstellung variieren. Um die Quelle<br />

GAMMA<br />

Theorie<br />

Flachbildfernseher besitzen generell verschiedene<br />

Helligkeitsprofile, weshalb eine Korrektur<br />

notwenig ist, um das Bild originalgetreu<br />

darzustellen. Im Idealfall bildet das Gerät den<br />

Helligkeitswert 0 als Schwarz sowie den Helligkeitswert<br />

1 als Weiß ab. Sämtliche Werte<br />

dazwischen sollten linear als unterschiedliche<br />

Graustufen auftauchen. Das Resultat entspräche<br />

einem Gamma von 1. Meist gibt die<br />

Produktion sowohl der Aufnahme- sowie der<br />

Ausgabegeräte eine dermaßen gelagerte Linearität<br />

jedoch nicht her. Im Ergebnis wirken<br />

Bilder mit konstanter Helligkeitsänderung von<br />

Schwarz nach Weiß bei einem Gamma abweichend<br />

von 1 an hellen bzw. dunklen Stellen unverhältnismäßig<br />

detailliert. Um diesem Effekt<br />

entgegenzuwirken, besitzen Flachbildfernseher<br />

eine Gammakorrektur zur Linearisierung<br />

der Graustufen.<br />

möglichst genau abzubilden, empfiehlt es sich,<br />

die Schärfe direkt am Fernseher und nicht vom<br />

Sitzplatz aus einzustellen. Falls Sie die Testbilder<br />

via DVD zum Fernseher weiterleiten, gilt<br />

es zu beachten, dass die Signalverarbeitung<br />

entscheidenden Einfluss auf die Bildung von<br />

Doppelkonturen hat. Je nach Qualität des Players<br />

oder Fernsehers können die weißen Ränder<br />

bereits bei niedriger Schärfeeinstellung<br />

sichtbar sein. Würden Sie das Bild in HD-Qualität<br />

zuspielen, könnte der Schärferegler unter<br />

Umständen stärker ausgereizt werden, ohne<br />

dass sich Doppelkonturen bilden. Hinweis: Die<br />

optimale Qualität erreichen die Fernseher nur<br />

mit geeignetem Ausgangsmaterial!<br />

Praxis<br />

Die Ausleuchtung des Bildmaterials richtet<br />

sich nach der sogenannten Gradationskurve.<br />

Anhand des korrekten Gammawerts wird sichergestellt,<br />

dass sämtliche Grausstufen im<br />

richtigen Verhältnis liegen. Gewöhnlich ist ein<br />

Wert von 2,2 erstrebenswert, wobei das Mastering<br />

bei Filmen mithilfe von CRT-Monitoren<br />

meist bei 2,5 anpeilt. Die Zielkurve mit einem<br />

Gammawert von 2,2 erreicht inzwischen nahezu<br />

jeder Flachbildfernseher. Einige Hersteller<br />

bieten zusätzlich Kontrastverbesserer an.<br />

Beim Betrachten wirkt das Bild dadurch wesentlich<br />

plastischer, allerdings verändern sich<br />

die Helligkeitsanteile. Im schlechtesten Fall<br />

verliert das Bild Details. Niedrige Gammawerte<br />

unter 2,2 sorgen in dunklen Bereichen dagegen<br />

<strong>für</strong> bessere Details. Kein Vorteil ohne Nachteil:<br />

Bildfehler, die im Normalzustand unsichtbar<br />

bleiben würden, sind eventuell sichtbar.<br />

Ist die Schärfe zu gering, grenzen sich die Linien<br />

nicht voneinander ab<br />

Überstrapazieren Sie die Schärfeeinstellung, bilden<br />

sich weiße Ränder um feine Linien<br />

Das abschließende Testbild dient zur Kontrolle aller<br />

getätigten Einstellungen<br />

Verfälschte Gammawerte verschlucken oftmals helle<br />

und dunkle Abstufungen<br />

TIPP<br />

Je nach Leistungsfähigkeit des Fernsehers<br />

ist ein neutrales Bild jedoch nicht immer<br />

das beste. Weist ein LCD oder Plasma<br />

große Defizite im realen Bildkontrast auf,<br />

kann eine nachträgliche Kontrastverstärkung<br />

trotz der Detailverluste in der Praxis<br />

einen angenehmeren Bildeindruck erzeugen.<br />

Auch die Qualität der eingespeisten<br />

Bilder spielt eine große Rolle. Während<br />

Kinofilme dank sorgfältiger Nachbearbeitung<br />

auf neutralen Geräten passend zur<br />

Geltung kommen, weisen Liveübertragungen<br />

meist große Schwächen auf. Hier<br />

können Nachbearbeitungen durchaus eine<br />

Steigerung der Bildqualität bewirken. Dennoch<br />

sollten Sie zunächst versuchen, ein<br />

annähernd neutrales Bild mithilfe der aufgeführten<br />

Testbilder zu realisieren, denn<br />

nur im kalibrierten Zustand lässt sich die<br />

Güte der Bildquelle eindeutig beurteilen.<br />

TESTBILDER<br />

Die abgebildeten Testbilder stammen<br />

vom Videospezialisten Burosch. Eine freie<br />

Version kann direkt auf dessen Webseite<br />

heruntergeladen werden. Dieser Artikel bezieht<br />

sich ausschließlich auf die kostenlos<br />

verfügbaren Testbilder.<br />

Diese sind als Foto- und DVD-kompatible<br />

Dateien verfügbar. Bevor Sie starten, müssen<br />

Sie lediglich die Daten herunterladen<br />

und mit einem handelsüblichen Brennprogramm<br />

auf einen Datenträger (DVD)<br />

bannen. Sie finden das passende DVD-<br />

Image und weiterführende Anleitungen<br />

sowie alle notwendigen Instruktionen auf<br />

www.burosch.de.<br />

Dort erhalten Sie auch professionelle DVDs<br />

mit sämtlichen Testsequenzen.<br />

Bilder: Burosch<br />

88 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 1.2009

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