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test<br />
FILM<br />
HELLBOY II: DIE GOLDENE ARMEE<br />
Regie: Guillermo del Toro<br />
FANTASY-ACTION<br />
FILMINHALT:<br />
US/DE 2008 Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: 1,85 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD MA 7.1 (Engl.), DTS 5.1 Regie:<br />
Guillermo del Toro Darsteller:<br />
Ron Perlman, Selma Blair, Doug<br />
Jones, James Dodd, Luke Goss<br />
Laufzeit: 119 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 27,99 Euro Veröffentlichung:<br />
26. Februar 2009<br />
Handlung: Eine uralte Geschichte berichtet von<br />
einem Konflikt zwischen den Menschen und<br />
den Elfen. Um die Auseinandersetzung ein <strong>für</strong><br />
alle Mal beizulegen, erzwang Elfenkönig Balor<br />
mit einer Armee aus goldenen Golems ein vorübergehendes<br />
Friedensabkommen, dass den<br />
Menschen die Städte und den Elfen die Wälder<br />
zusicherte. Über die Jahrhunderte wurde bis<br />
heute die Natur immer weiter zurückgedrängt.<br />
Prinz Nuada, der kriegerische Sohn Balors,<br />
sieht nur eine Lösung: Die Menschheit muss<br />
mit der „goldenen Armee“ vernichtet werden,<br />
und das müssen Hellboy und Co. natürlich<br />
verhindern.<br />
Film: Inhaltlich ist der Film noch weiter als<br />
der Vorgänger von Mike Mignolas Kultcomics<br />
entfernt. Statt des typischen Gothik-Horrors<br />
erwartet Hellboy-Fans im zweiten Teil eine reine<br />
Fantasy-Geschichte. Die Elfen und Monstren<br />
entsprangen teilweise der schrägen Fantasie<br />
des Regisseurs Guillermo del Toro. Und glauben<br />
Sie uns, schon allein die vielfältigen Kostüme<br />
machen den Film zum Augenschmaus.<br />
Blu-ray: Zur Realität wurden die Wesen durch<br />
klassische Animatronic und CGI-Effekte. So<br />
flitzen Hunderte kleine „Zahnfeen“ durch die<br />
Gänge eines dunklen Hauses und hinterlassen<br />
einen bleibenden Aha-Effekt was die Schärfe<br />
angeht. Farbfilter wurden dabei zwar auch eingesetzt,<br />
jedoch wirken sie wesentlich dezenter<br />
als in anderen Fantasy-Streifen wie z. B. „Die<br />
Chroniken von Narnia“. Zudem ist die Lichtstimmung<br />
weniger am Comic orientiert als der<br />
erste Teil. Tonal entspricht die Abmischung den<br />
Standards aktueller Kino-Blockbuster: wuchtig,<br />
dynamisch, räumlich und erwartungsgemäß<br />
passend zu den Bildern. Neben einer Bonus-<br />
DVD, die zahlreiche Hintergrundinfos liefert,<br />
bietet die Filmscheibe mehrere Kommentare,<br />
geniale Bild-in-Bild-Feature eine interaktive Comicwerkstatt<br />
und ein verstecktes Gag-Reel. 1<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 9/10<br />
Blu-ray-Effekt 8/10<br />
Kurzfazit: So muss Fantasy aussehen!<br />
Ohne Frage ist „Hellboy II“ der Fantasy-<br />
Film des Jahres 2008. Ein Kostümspektakel<br />
erster Güte.<br />
BARAKA<br />
Regie: Ron Fricke<br />
BLU- RAY- NEUHEITEN<br />
DOKUMENTATION<br />
FILMINHALT:<br />
US 1992 Vertrieb: Al!ve AG<br />
Bildformat: 2,20 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD MA 5.1, DTS 5.1 Regie: Ron<br />
Fricke Laufzeit: 97 min FSK: keine<br />
Altersbeschränkung Preis: 20 Euro<br />
Veröffentlichung: erhältlich<br />
Handlung: Eigentlich kann man bei einer Montage<br />
aus unkommentierten bewegten Bildern<br />
nicht unbedingt von einer Handlung sprechen.<br />
Betrachtet man „Baraka“ jedoch als Kunstwerk,<br />
dem grandiose Kompositionen zugrunde<br />
liegen, verfolgen die Zusammenschnitte<br />
von Natur- und Städteaufnahmen durchaus<br />
einen tiefer liegenden Sinn. In 24 Ländern<br />
der Welt wirft Regisseur Ron Fricke einen<br />
kritischen Blick auf die Globalisierung der<br />
Kulturen und Gebräuche, Massentierhaltung,<br />
Umweltverschmutzung sowie die Menschen,<br />
die mit alldem fertig werden müssen. Was er<br />
schlussendlich auf seiner dokumentarischen<br />
Reise entdeckt, nennt sich in der Sprache der<br />
Sufi „Baraka“, was so viel bedeutet wie „der<br />
Atem des Lebens“.<br />
Film: Sicherlich bilden sagenhafte Kultur- und<br />
Naturaufnahmen den Rahmen zu diesem Event<br />
und machen den Film absolut sehenswert. Wer<br />
allerdings eine Dokumentation mit erklärenden<br />
Hintergründen erwartet, wird enttäuscht.<br />
Statt eines Kommentars leiert der Film eine<br />
durchgängig monotone und meditative Tonabfolge<br />
dahin. Kein anspruchsvoller Zuschauer<br />
lässt so etwas die vollen anderthalb Stunden<br />
über sich ergehen. Laut den Produzenten sollen<br />
durch den fehlenden Wortlaut sprachliche<br />
Barrieren durchbrochen werden, während allein<br />
die Bilder die Geschichte an den Zuschauer<br />
herantragen.<br />
Blu-ray: Die Aufnahmen wurden mit 70-Millimeter-Technologie<br />
eingefangen und in 8 K<br />
(8 000 Bildpunkte je Zeile) digitalisiert. Lässt<br />
man die Frage außen vor, ob nicht auch 4 K<br />
oder 2 K <strong>für</strong> so ein Bild ausgereicht hätten,<br />
erlangen die Bilder durch diesen Prozess eine<br />
Detailschärfe, die auf Blu-ray ihresgleichen<br />
sucht. Könnte man sich den TV als digitalen<br />
Bilderrahmen an die Wand hängen, gäbe „Baraka“<br />
eine interessante Diashow aus lebhaften<br />
Aufnahmen ab. Der Ton lässt sich aufgrund<br />
seiner monotonen Natur nur sehr schlecht<br />
bewerten. Die selten eingesetzten Geräusche<br />
wurden allesamt künstlich erzeugt und sind<br />
daher auch in ihrer Abmischung, Dynamik<br />
sowie Räumlichkeit alles andere als überzeu-<br />
BEWERTUNG BLU-RAY<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
Blu-ray-Effekt 5/10<br />
Kurzfazit: Dieses ultrascharfe Kunstwerk<br />
besitzt definitiv keinen Unterhaltungswert.<br />
Stattdessen zeigt es die Welt aus<br />
bisher unbekannten Perspektiven.<br />
Bilder: Al!ve AG, Universal, Warner Bros.<br />
80<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 1.2009