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lösung für den betrieblichen arbeits- und ... - ISF München

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Bedingungen, die als einzelne noch nicht zu Beeinträchtigungen<br />

des Befin<strong>den</strong>s <strong>und</strong> psycho-physiologischer Werte führen, können<br />

bei kumulativer Belastung die Zumutbarkeit oder die Erträglichkeit<br />

überschreiten. Unter diesem Aspekt kommt es auf jede Maßnahme<br />

zur Verminderung oder Vermeidung einzelner Belastungsfaktoren<br />

an. Kumulative Effekte treten im Obst- <strong>und</strong> Gemüselager (OuG-<br />

Lager) verstärkt auf. In dem ergonomischen Gutachten zur Situation<br />

in Eching wurde besonders die extreme Belastung der Wirbelsäule<br />

beim Handhaben schwerer Kolli unter ungünstigen anthropometrischen<br />

Bedingungen als nicht erträglich bewertet, d.h. als<br />

nicht dauerhaft ohne Schädigungen ausführbar (Abb. 2).<br />

Während der Anteil großer <strong>und</strong> schwerer Gebinde im Trockensortiment-Lager<br />

(Troso-Lager), bedingt durch die Abnahme der<br />

durchschnittlichen Haushaltsgrößen, sinkt, geht die Ten<strong>den</strong>z im<br />

OuG-Lager eher zu größeren Gebin<strong>den</strong>. Dort wer<strong>den</strong> auch immer<br />

noch sehr hohe Paletten angeliefert, um die volle Höhe der LKWs<br />

zu nutzen.<br />

Die Entwicklung eines speziellen Hubwagens in der Niederlassung<br />

Eching bietet hier<strong>für</strong> eine technische Lösung (allerdings nur eine<br />

kompensatorische; auf gr<strong>und</strong>sätzlichere, präventive Lösungen geht<br />

Abschnitt IV ein). Durch das Abstapeln der Paletten wer<strong>den</strong> die<br />

Kommissionierer von überstreckten Haltungen entlastet. Es zeigt<br />

sich an diesem Beispiel aber auch, daß kurative technische Problem<strong>lösung</strong>en<br />

teilweise neue Probleme mit sich bringen können.<br />

Da der abstapelnde Kommissionierer auf derselben Höhe steht, auf<br />

der die Kolli plaziert wer<strong>den</strong>, ergibt sich wiederum schwerdynamische<br />

Arbeit in gebückter Haltung. Zudem ist der Abstapler<br />

räumlich viel stärker gebun<strong>den</strong> als ein Kommissionierer am Bo<strong>den</strong>,<br />

so daß sich ergonomisch sehr ungünstiges Übergreifen häuft.<br />

Ständiges Arbeiten einer Person mit dem Hubwagen ist daher noch<br />

problematischer als das gelegendiche Abstapeln durch die Kommissionierer<br />

selbst. Mit einer konstruktiven Weiterentwicklung des<br />

Hubwagens könnte aber durchaus ein ergonomisch richtungsweisendes<br />

Produkt entstehen, das auch in anderen Niederlassungen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen eingesetzt wer<strong>den</strong> könnte.<br />

Bieber/Larisch/Moldaschl (1995): Ganzheitliche Problemanalyse <strong>und</strong> -<strong>lösung</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>betrieblichen</strong><br />

Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz in einem Lager des Lebensmittelhandels.<br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100173

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